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RE: Stolz auf Untertanengeist |
Beitrag Kennung: 369636
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Das neoliberale Gehottlich, hier Personalberaterin Maren Lehky gibt in einem Interview mit der "Zeit" eine Anleitung zur Pflege des Untertanengeist.
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Sich einen Tick mehr engagieren als sonst. Und lieber nicht nach einer Gehaltserhöhung fragen, wenn im Betrieb sparen angesagt ist. Auch nicht maulen, wenn die Beförderung ausgesetzt ist, sich lieber ganz pragmatisch sagen: »Okay, dann bleibe ich eben zwei Jahre länger auf dieser Position, auch wenn meine Karriereplanung eine andere war.«Wenn gerade gespart wird und Stellen gestrichen werden, fände ich es stillos, zum Chef zu gehen und zu sagen: Ich weiß, dass du mich jetzt mehr brauchst denn je – wenn du mich halten willst, gib mir mehr Geld! |
Ein Lohnarbeiter soll sich gegenüber dem Unternehmen also solidarisch verhalten, aber gleichzeitig Verständnis haben, wenn das Unternehmen es ihm gegenüber gerade nicht sein kann: betriebsbedingte Kündigung, schlechte Auftragslage, Wirtschaftskrise –Sie verstehen das sicherlich. Nehmen Sie es nicht persönlich!
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Was gar nicht gerne gesehen wird: wenn jemand überhaupt nicht flexibel ist, nur von neun bis zwölf Uhr arbeiten möchte. Und auch hier sind es nicht nur die Chefs, die irritiert sind: Oft beklagen sich die kinderlosen Kolleginnen, dass sich die Mütter nur die Rosinen rauspicken. |
Wie können es Frauen überhaupt wagen, Kinder in die Welt zu setzen und sich damit für die Unternehmen unflexibel machen?
Und die absolute Krönung kommt als eine Erleuchtung und sie entlarvt ihre so "wertvollen Tipps und Ratschläge" als Luftnummer:
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Obwohl es paradox klingt: Es ist auch beruhigend zu wissen, dass ich eine Kündigung letztlich nicht wirklich vermeiden kann. |
Beruhigend zu wissen, dass alles tun, handeln und schuften letztlich völlig egal ist, wenn du als Mitarbeiter unabhängig von allen Faktoren die du positiv beeinflussen könntest, um deine Entlassung zu vermeiden, trotzdem entlassen werden wirst? Beruhigend zu wissen, dass du als Mitarbeiter eh nur Spielball und Werkzeug der Profitmacher bist? Beruhigend zu wissen, dass du als Lohnarbeiter eh nichts zu sagen oder zu entscheiden hast?
Oh weh was sind solche Leute doch widerlich.
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