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Hochwasser - Gedanken und Infos für die Zukunft |
Beitrag Kennung: 641567
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Als in den Hochwassergebieten gebaut wurde war klar wo man baut.
Mit ansteigendem Grundwasser infolge eines steigenden Wasserspiegels der Weißen Elster und Überschwemmungen muss immer gerechnet werden.
Ohne Rückschlagklappen in den Rohrleitungen und einer Druckwasserhaltenden Dichtung im Keller kann dort kein Keller trocken bleiben.
Heizungsanlagen und andere wasserempfindliche Dinge, wie zB. Stromanschluss, Sicherungskästen und Verteiler, sollte man in solchen Wohngegenden deshalb grundsätzlich nicht im Keller unterbringen. Diese Dinge sind in solchen Fällen am besten unterm Dach aufgehoben.
Solche Probleme sollte man nach dem jetzt wieder erlittenen Hochwasser beseitigen.
Da jetzige Hochwasser blieb um ca. 10cm hinter dem von 1954 zurück.
Zu den Fakten eines Hochwassers in diesen Gebieten:
Gera ist in der dummen Lage das sich unter den Überschwemmungsgebieten Elsterkies befindet, welcher immer mit dem Flusswasserspiegel kommuniziert.
So steigt trotz Schutzwällen das Wasser hinter denselben, es sei denn diese Schutzwände werden bis auf eine wasserdichte Schicht unter die Elster geführt. Oberhalb des Elsterkieses befinden sich ca. 3,5m Schluff bzw. Schwemmsand, welcher stark wasserdurchlässig ist. Der Elsterkies dürfte mindestens eine Schichtdicke von 5m aufweisen. Ich schätze eine wasserundurchlässige Betonwand müsste ~10 m hoch unter der Erdoberfläche sein und zur Sicherung der Dichtigkeit zB. mit Ton als Dichtmittel hinterfüllt werden.
Das ist aber nicht ausreichend, denn die Grundwasserströmung folgt der Flussströmung. Daraus ergibt sich das auch diese Grundwasserströmung abgedichtet werden muss um das Ansteigen des Wassers hinter der Schutzwand zu vermeiden müsste diese oberhalb und unterhalb das Übererschwemmungsgebiet abschließen.
Das führt jedoch dann unweigerlich zur Austrocknung der hinter der Dichtwand liegenden Gebiete und hat damit unmittelbar Auswirkungen auf Gärten und sonstigen Baumbestand.
Der Kostenaufwand für einen solchen Hochwasserschutz wäre natürlich immens. 1Km einer solchen Schutzwand würde mehr kosten als 1Km 3 spurige Autobahn. Ich schätze mit ca. 2Mio.€ muß man mindestens pro Km rechnen. Mit 5Mio. ist da also wenig zu machen.
Es gibt da noch eine Alternative, das ist eine Hochwasserschutzwand, welche einen Schmutzwasserschutz und einen kurzzeitigen Hochwasserschutz bietet. Dieses dürfte in Gera als Hochwasserschutz geplant gewesen sein, das bietet jedoch vor dem Hochwasser nur so lange Schutz bis das Flusswasser hinter der Schutzwand als umgeleitetes Grundwasser aufsteigt.
Ich vermute aufsteigendes Grundwasser wird versicherungsmäßig nicht als Hochwasser angesehen und demzufolge zahlen dann die Versicherungen nicht.
Mit einer solchen Billigvariante wird lediglich verhindert das Schmutzwasser, Schlamm usw. ins Wohngebiet geschwemmt werden.
Mit dieser Billigvariante erreicht man nicht mehr als mittels Sandsäcken.
Die Bürger in den Hochwasserzonen Geras sollten sich genau überlegen was sie wollen und sich entsprechend engagieren und ihre Rechte auch bei den Projektauslegungen wahrnehmen, denn wenn die Hochwasserschutzwände erst einmal gebaut sind ist es zu spät.
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