|
Es ist wirklich interessant, den Verlauf dieser Diskussion von Anfang bis zum (bisherigen) Ende zu verfolgen. Neben ein paar - wahrscheinlich unvermeidbaren, albernen und grotesken Ausschweifungen - bleibt das Thema auch weiterhin interessant.
Im SPIEGEL Nr. 39 vom 27.9.2010 hat Herr Richard David Precht in seinem Artikel "Soziale Kriege" mit Bezug auf einen amerikanischen Soiologen folgendes geschrieben:
"Der westliche Mensch zerfalle heute in zwei Teile, die nicht mehr zusammenpassen. Die Wirtschaft benötige einen egoistischen Hedonisten und unersättlichen Konsumenten, der nie zufrieden ist, disziplinlos in seiner Gier nach mehr. Die Gesellschaft dagegen brauche einen bescheidenen Mitbürger, hilfsbereit und zufrieden...."
Wenn ich mich also der "Geiz-ist-geil"-Mentalität abwende, heißt das noch lange nicht (nein, es ist sicher!), dass meine Anerkenntnis fairer Preise und der damit einhergehendem Verzichts auf sogenannten "Luxus" auch bei denen, die diese Produkte erarbeiten auch (in der Lohntüte) ankommt!
Gern bin ich bereit, für Lebensmittel und wahre Werte mehr zu bezahlen - der Mehrerlös wird jedoch eben nicht an die Arbeitnehmer durchgereicht.
Für all den Schrott, wie App´s, Flatraten, Browserspiele gibt´s hingegen immer wieder und an jedem Ort ein "Kostenlos"- und "All-Inklusiv"- Prädikat.
Offenbar ist es mittlerweile egal, wie mündig und hellhörig der deutsche Verbraucher inzwischen geworden ist. Nach den "Gammelfleisch"- Attacken ist´s jetzt eben der E10-Sprit, den Millionen Fahrzeughalter wegen ihres Festhaltens an alten (Automobil-)Werten nicht tanken können und die jetzt die teure SuperPlus-Plörre nehmen müssen. Die Abwrackprämie hat den Automobilherstellern eben nicht gereicht.
Genau mit diesen "Maßnahmen" - verschleiert durch "Öko" und "Umweltentlastung" - rotiert ein Werteverlust, den weder die heutige Konsumentengeneration, noch die nachfolgenden stemmen können.
Dieser Beitrag wurde 1 mal bearbeitet, zum letzten Mal von baumann: 22.02.2011 10:50.
|