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RE: Bundestagswahl 2013 |
Beitrag Kennung: 648850
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[Deutschlandfunk]
Die Einstellung der Eliten zu sozialen Fragen
Michael Hartmann: "Soziale Ungleichheit - Kein Thema für die Eliten?", Campus Verlag
Von Detlef Grumbach
* "Die Hartz-Reformen waren nur in einem Punkt wirklich erfolgreich, als Motor zur Senkung von Löhnen, Gehältern und Sozialleistungen. Immer mehr Bürgerinnen und Bürger halten diese Entwicklungen für absolut ungerecht. Trotzdem wurden sie ohne große Widersprüche aus dem Kreis der Eliten als alternativlos durchgesetzt. Denn die meisten Eliten eint eine relativ hohe soziale Herkunft aus bürgerlichen oder großbürgerlichen Kreisen. Und es eint sie eine Einstellung zu sozialpolitischen Fragen, die deutlich anders ausfällt als bei der Masse der Bevölkerung."
Dementsprechend fallen dann auch die Antworten aus: "Bei der Frage "Höhere Steuern auf hohe Einkommen und Vermögen?" war unter den Arbeiterkindern unter den Spitzenmanagern eine Mehrheit dafür - und bei den Großbürgerkindern eine überwältigende Mehrheit dagegen. Das heißt, dass die soziale Herkunft auch bei Managern, die nun wirklich alle gut verdienen, so einen Unterschied macht. Und das letzte, das war für mich die größte Überraschung, auch wieder bei der Frage "Höhere Steuern auf hohe Einkommen und Vermögen?": Bei den Spitzenpolitikern, die aus Arbeiterfamilien kommen, gab es keinen einzigen, der dagegen war, und bei denjenigen, die aus bürgerlichen und großbürgerlichen Familien kommen, keinen einzigen, der dafür war."
Mit anderen Worten: Diejenigen, die sich ihren guten Status noch selbst erarbeitet haben, sind deutlich sozialer ausgerichtet, als der darauffolgende Nachwuchs, der von "Beruf Tochter/Sohn" war und sein gutes Leben einfach nur geerbt hat.
Und nun muss man sich nur noch anschauen, um wen sich CDU/CSU/SPD/FDP/GRÜNE am allermeisten kümmern - nämlich um die Senkung von Erbschafts-, Vermögens- und Kapitalertragssteuern - und dann weiss man, wie "sozial" deren Politik dann auch tatsächlich ist - und in welche Zukunft uns das führt.
Unnötig zu erwähnen, dass an den Parteispitzen schon längst diejenigen sitzen, die mit dem goldenen Löffel im Mund aufgewachsen sind.
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