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RE: Deutschland = Rechtsstaat oder Bananenrepublik ? |
Beitrag Kennung: 458736
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ach was sind die gegner schwarz-gelber politik wieder einmal froh, dass das www ihnen ermöglicht wieder mal ein bisschen dumm zu quatschen...
nun lässt sich gastli hier ja über etwas aus, was er letztlich nur aus den medien kennt, aber die zusammenhänge ebenso wenig kennt wie die gegebenheiten vor ort... vom verstehen will ich mal gar nicht reden.
hier mal für die völlig entrüsteten ein paar fakten:
in wiesbaden gab es mal mitten in der innenstadt - so ganz ohne ausreichende parkmöglichkeiten für hinz und kunz - einen denkmalsgeschützten gebäudekomplex, in dem die justizbehörde (amstgericht, etc.) untergebracht war und das nicht nur marode und baufällig, sondern inzwischen platztechnisch auch zu klein war. nachdem edin modernes justizzentrum ebenfalls in wiesbadens innenstadt auf städtischem grund errichtet wurde, stand dieser denkmalgeschützte gebäudekomplex leer und ward dem verfall preisgegeben. das alles ist ja nicht wirklich schlimm, wenn da nicht die vielen kleinen neoliberalen kleinunternehmer und händler in der unmittelbaren einflugschneise plötzlich gar fürchterlich anfingen zu weinen, weil sie aufgrund des wegzugs der justizbehörde nun sinkende umsätze (und damit auch sinkende steuereinnahmen für die stadt, das land und den lieben gott) oder gar existenzvernichtungen fürchten müssten. fast ein gesamter stdtteil lebte vom vorhandensein und der laufkundschaft des denkmalgeschützten baus.
damit diese kleinen händler und gewerbetreibenden auch weiterhin in ihrer neoliberalen gier nicht zu kurz kämen hat man in wiesbaden zusammen mit stadt und land überlegt, was denn da mit diesem leerstehenden gebäudekoplex, der dem steuerzahler auch bei leerstand nicht unbedeutend wenig kosten ohne direkten nutzen verursachen würde, tun könnte. ein schlauer - natürlich gieriger - plan war, dort einer (bösen, bösen) privatschule álle chancen zu eröffnen und schwupps haben die bösen schwarz-gelben landespolitiker zusammen mit den schwarz-grünen stadtpolitiker die entscheidung getroffen und auch der eine oder andere rote volksvertreter bekam plötzlich dollarzeichen in die augen und gab dem vorhaben sienen segen.
die überlegung sah dann so aus:
1.) es soll eine juristische und wirtschaftsfakultät entstehen.
2.) neben dem land udn der stadt gibt es auch private investoren.
3.) die stadt udn das land haben interesse daran und erhoffen sich durch die investition eine gewisse synergie und gleichzeitig die rettung der umliegenden gewerbetreibenden.
4.) da das größte problem in diesem dichtbesiedelten bereich aber eben auch parkmöglichkeiten sind, hat man sich entschlossen zusätzliche parkmöglichkeiten zu schaffen, die land und stadt mit finanziell unterstützt. dafür werden diese parkplätze mitten im herzen wiesbadens aber nicht nur dieser neuen privatschule zur nutzung überlassen, sondern der öffentlichkeit zugängig gemacht und dafür können land und stadt später die hand aufhalten. wer die parkgebühren der parkhäuser in wiesbaden nur ein wenig kennt, weiß, dass die zwar teuer, aber dennoch nicht ausreichen vorhanden sind.
durch die investition werden also nicht nur parkplätze geschaffen, sondern die gesamte infrastruktur drumherum wird davon profitieren, in dem
- die existenz bereits vorhandenen kleinunternehmen, mittelständler,händler und gastronomen wird gesichert
- daraus ergeben sich wiederum höhere steuereinnahmen statt sozialtranferleistungen (es wird also weiterhin in den topf eingezahlt statt entnommen)
- durch das klientel der privatuni bringt neues kapital in die stadt
- arbeitsplätze werden nicht nur bei den gewerbetreibenden drumherum gesichert, sondern dort und in der uni selbst entstehen arbeitsplätze
- die einheimischen handwerksbetriebe haben bei der sanierung des alten gebäudes UND beim bau der tiefgarage wieder arbeit udn verdienen geld
- mehr geld in die kassen der stadt, des landes bedeutet auch, dass letztlich mehr investiert werden kann
... und letztlich darf man nicht vergessen, dass privatschulen (von mir aus auch eliteschulen) letztlich ihre absolventen in die lage versetzen später einer tätigkeit nachzugehen, von der man nicht nur gut leben kann, sondern auch wiederum gute und nicht wenige steuern zahlen muss. und es durchaus legitim ist, wenn man auch privat in seine eigene ausbildung investiert, wo der staat doch nicht in der lage ist ausreichende ausbildung am bedarf orientiert zu bieten.
die nutznieser der investition bei der EBS werden am ende keine transferempfänger, sondern steuerzahler sein.
investitionen müssen erst einmal getätigt werden bevor man erfolgreich kassieren kann. das geld, was hier in das gesamte projekt egsteckt wird (nicht nur in die tiefgarage) wird sich in ein paar jahren wieder auszahlen. und mal ehrlich, wären diese gelder in den bau einer tiefgarage in einer staatlichen schule o.ä. geflossen, welcher hahn hätte da so laut udn empört gekräht? KEINER!
UND GANZ WICHTIG AUCH FÜR DAS LFA-NEHMERLAND THÜRINGEN
hessens wirtschaftliche stärke und die deswegen erzielten steuereinnahmen führen zu höheren (und ungerechteren) zahlungen in den länderfinanzausgleich, von dem auch thüringen profitiert und mit dessen geld thüringen nicht etwa seine schulden begleicht oder in neue arbeitsplätze investiert, sondern soziale wohltaten, die einigen ja nie genug sind, bezahlt von denen hessens steuerzahler nur träumen können.
also bevor sich in thüringen einer über die sinnhaftigkeit oder unsinnigkeit von investitionen für was auch immer aufregt, sollte er erst einmal drüber nachdenken, ob er nicht über den ast lästert udn sich echauffiert, auf dem er letztendlich sitzt und profitiert.
so, ich habe meine rüstung an, nun können die besserwisser und ewig unbelehrbaren, die eh immer gegen alles und nie für was sind, wieder ihre keule auspacken... ich freu mich drauf
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