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RE: Deutschlands vergessene Soldaten |
Beitrag Kennung: 34165
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Also, ich kann aufgrund meiner Ausbildung sagen, das die PTBS inszwischen seitens der Bundeswehr sehr ernst genommen werden.
Es werden sogenannte Peers (engl. Gleichgestellte) ausgebildet (zu denen auch ich gehöre), die Soldaten sowohl im Einsatz, auch im täglichen Kasernendienst betreuen können.
Es geht darum, das ein Peer eine Person ist, der eine Art Vermittler zwischen der betroffenen Person und dem Psychologen (dessen Funktion oft fehlinterpretiert wird). Dieser kennt die Situation des Soldaten besser als der Psychologe und kann sich in die Situation hineinversetzen.
Da viele dieser Fälle von PTBS (die inszwischen eine anerkannte Krankheit ist) aufgetreten sind, hat man erkannt, das in dieser Mangel an ausgebildeten Personal behoben werden muss.
Doch leider schreitet die Ausbildung langsam voran. Aller 5 Jähre müssen die Peers zu Auffrischungsseminaren, um das Erlernte zu wiederholen und zu üben.
Fakt ist aber eins: Von vielen Schicksalen erfährt man nichts. Das ist nicht die Schuld der Bundeswehr, sondern der Medien, die nun mal nur nach Blut gieren.
Das habe ich am eigenen Leib spüren müssen. Wer weiß den wo überall unsere Soldaten eingesetzt werden?
Wohl eher der kleinste Teil?.
Ist es Schuld der Bundeswehr? Nein, die gibt jede Woche frei ihre Presseberichte raus. Doch unsere Medien interessieren sich nicht dafür.
Als ich 2004 in Bosnien war, durfte ich amerikanische Berichterstattung erleben. US-Soldatenzeitschriften die in BILD-Größe als große Überschrift hatten: 2000 gefallene im IRAK...
Naja, soll man nehmen wie man will.
Aber genau als ich ich wiederkam fragte ich mich: Wieso wird nichts mehr über Bosnien berichtet? Hat man uns vergessen?
Wozu zahle ich soviel GEZ?
Wäre es nicht die Pflicht der öffentlich-rechtlichen Sender mind. aller 14 Tage mal etwas über unsere Soldaten zu bringen?
Wäre es für die Eltern nicht mal gut, zu wissen was ihre Kinder machen?
Aber nein, ich darf mir für 200€ GEZ Musikantenstadl & Co. ansehen.
Man soll sich nicht über die Bundeswehr aufregen, nein, wenn dann über die Politik, die die Order gibt und die Medien, die nicht über Sinn und Zweck aufklären.
Sensationsgier bestimmt unser Leben. Leider ist es so.
Und gemäß dem Motto : Was ich nicht weiß, macht mich nicht heis.
Und jeder der noch nie im Auftrag im Einsatz war, sollte sich keine Meinung drüber bilden nach Sinn oder Unsinn. Das steht denen nicht zu.
Ach ja, zum Schluss: Für alle Pazifisten und Gegner der Budneswehr?
Habt ihr euch vor nicht all so langer Zeit an die Dämme gestellt und Sandsäcke gestabelt? Habt ihr schon mal das Lachen der Kinder gesehen, denen im Krieg alles genommen wurde und die sich freuen einen kleinen Teddy zu bekommen? Habt ihr die Dankbarkeit alter Bauern gesehen, die fast vor Freude geweint haben, als man ihnen das so oft verfluchte EPA gereicht hat?
Also, ganz ruhig bleiben und einfach mal nichts sagen, wovon man keine Ahnung hat!
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