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RE: Wirtschaftssanktionen gegen Russland - Auswirkungen auf Deutschland? |
Beitrag Kennung: 1065960
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Ostthüringer hat am 29. Mai 2022 um 02:41 Uhr folgendes geschrieben:
Die freie Welt soll jetzt ja nicht vor diesem Ganoven einknicken. Die Sanktionen gegen ihn wirken, sonst würde der nicht solche "Zugeständnisse" machen. |
Irgendwie verdrehst Du da etwas.
Spätestens seit dem 24. Februar ist klar geworden, dass die Salamitaktik gegen Russland nur bis zu seiner roten Linie gehen durfte, nicht weiter. Und mit diesem Tag begann der Westen einen Wirtschaftskrieg gegen Russland, um Putin zum Einknicken zu zwingen - nicht umgekehrt.
Diese Sanktionen wurden in grandioser Selbstüberschätzung verhängt. Jedem habwegs normal denkenden Menschen musste schon an diesem Tage klar gewesen sein, dass hier nur Schüsse ins eigene Knie abgefeuert werden.
- Seit 60 Jahren führen die Amerikaner einen Wirtschaftskrieg gegen Kuba. Nicht einmal diese kleine Karibikinsel konnten sie damit in die Knie zwingen.
- Seit Jahrzehnten führen die Amerikaner einen Wirtschaftskrieg gegen Nordkorea. Trotz der Sanktionen ist es diesem Land gelungen, sich friedenssichernd zu bewaffnen.
- Die Amerikaner verhalten sich vertragsbrüchig gegenüber dem Iran und verhängen Sanktionen gegen dieses Land. Sieht hier jemand irgendeinen Erfolg der Sanktionen?
- Schon seit 2014 gibt es Saktionen gegen Russland. Damals gab es Befürchtungen (bei manchen Leuten Hoffnungen), dass es in Russland zu einer Nahrungsmittelknappheit kommt. Die Russen haben sich erfolgreich umgestellt und nicht nur autark gemacht, sondern zu einem Weizen-Exporteur gewandelt.
Und mit Blick auf die bisher gesammelten Erfahrungen mit Sanktionen versucht die EU und die USA, sich mit Russland anzulegen. Und es gibt tatsächlich noch Geschichtsblinde, die sich einbilden, Russland würde diesen Wirtschaftskrieg verlieren.
Hahahaha...
Das, was die Russen mit der Lebensmittelproduktion geschafft haben, werden sie in den kommenden Jahren auch in anderen Branchen schaffen. Sie werden künftig weniger mit iPhones telefonieren. Doch es trifft sich gut, dass es gerade an anderer Stelle Überkapazitäten gibt. Diese Telefone werden weiterhin sicher funktionieren. Wem wird das jetzt weh tun?
Cybersabotage gegen Russland wird auch schwer. Die Russen haben Kapazitäten und Fachleute, sich dagegen zur Wehr zu setzen.
Zitat: |
Meta hat am 30. Mai 2022 um 11:18 Uhr folgendes geschrieben:
Kann mir mal Jemand sagen gegen wen die Sanktionen wirken sollen und gegen wen sie wirklich wirken? |
Die Sanktionen sind vor allem gegen Westeuropa gerichtet. Wenn sie den Amerikanern auch weh tun würden, dann intervenieren sie. Gastli hat uns ja bereits darauf hingewiesen.
In den Jahrzehnten des kalten Krieges haben die Amerikaner Westeuropa als Schaufenster für den Osten gebraucht, damit die Leute hier sehen konnten, wie gut es den Menschen im Kapitalismus geht. Deshalb wurde Europa auch mit einem Marshall-Plan gepäppelt, während Ostdeutschland noch Reparationen zu zahlen hatte.
Diese Schaufensterfunktion ist inzwischen entbehrlich geworden. Und deshalb müssen die Amerikaner den Europäern, den Deutschen, nicht mehr Wohlstand zugestehen, wie den Ländern südlich des Mittelmeeres. Wenn wir gerade in diesen Monaten in Richtung Armut geführt werden, lässt sich die Schuld sehr leicht in Putins Schuhe schieben.
(Dass "Wumms" und "Bazooka" auch noch bezahlt werden müssen und zum großen Teil mit schuld an der Inflation sind, hat der denkfaule Tagesschau-Zuschauer längst vergessen.)
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Ostthüringer hat am 29. Mai 2022 um 16:55 Uhr folgendes geschrieben:
Zitat: |
Außerdem spürt man in Deutschland auch schon die höheren Lebensmittelpreise, |
Natürlich, aber Putin tun die Sanktionen mehr weh. |
Du Scherzkeks! Der war gut!
Als Putin erfuhr, was die EU in dieser Nacht beschlossen hat, musste der erst einmal ins Hinterzimmer gehen und laut ablachen, damit er nicht in der Pressekonferenz los lachen musste.
Die EU hat jetzt beschlossen, die Verteilung und die Bepreisung des Erdöls in der Welt anders zu organisieren. - Die EU bettelt bei den Saudis und bei anderen Öl-Exporteuren um zusätzliche Öl-Lieferungen. Das machen die Scheichs doch gerne - gegen entsprechenden Preis natürlich.
- Die wachsenden Märkte in Süd- und Ostasien brauchen viel Öl. Die können jetzt von Russland beliefert werden, weil größere russische Exportkapazitäten frei werden. Und angesichts des rasant gestiegenen Rohölpreises kann sich Russland auch leisten, ein paar Prozente Abschlag zu geben und kann trotzdem noch kostendeckend und profitabel exportieren.
- Weil sich die Asiaten mehr und mehr mit preiswertem russischen Öl versorgen, brauchen sie nicht mehr so viel Öl aus der Golfregion.
- Dadurch werden wiederum am Golf Exportkapazitäten frei, um den Europäern noch mehr teures Öl zu verkaufen. Und so weiter. In sechs Monaten, so plant die EU, ist man mit der Umstellung der Ölexporte durch und will kein langfristig zum Niedrigpreis gebundenes Öl mehr aus Russland beziehen.
- Wenn in der Bilanz ein paar Tausend Barrel Öl weniger exportiert werden, juckt die Russen nicht. Dann bleiben diese eben als Vorräte in der Erde, während die Ölvorkommen anderswo in der Welt schneller zur Neige gehen. Dank steigende Ölpreise stimmen die Einnahmen ja.
Pfiffikus,
der hofft, dass Meta nun weiß, gegen wen die Sanktionen wirklich gerichtet sind
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