|
Zitat: |
Das Steueraufkommen betrug im vergangen Jahr 21,9 Prozent gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP), 2005 waren es 20,8 Prozent. In den OECD-Ländern lagen die Steuern im Schnitt bei 26,8 Prozent (2005). Besonders gering fielen in Deutschland die Einnahmen aus der Grund-, Vermögens-, Schenkungs- und Erbschaftssteuer aus. Diese Substanzsteuern lagen 2006 stabil bei 0,9 Prozent des BIP und damit bei weniger als der Hälfte des OECD-Schnitts von 1,9 Prozent (2005). Nur Mexiko, Tschechien und die Slowakei, also Staaten mit einem deutlich geringeren Vermögensbestand als Deutschland, sowie Österreich, erzielen weniger Einnahmen aus dieser Steuerart.
Dem geringen Steueraufkommen in Deutschland steht laut OECD eine vergleichsweise sehr hohe Steuer- und Sozialabgabenbelastung für Arbeitnehmer gegenüber. Die Pflichtbeiträge zu den Sozialversicherungen im vergangenen Jahr summierten sich auf 13,7 Prozent des BIP (2005: 13,9 Prozent), im OECD-Mittel waren es dagegen nur 9,2 Prozent (2005). Innerhalb der OECD hatten nur noch die Sozialbeiträge in der Slowakei und Tschechien einen größeren Anteil am gesamten Steuer- und Abgabenaufkommen.
|
Vielen Dank, gastli, für diesen Link. Ich habe oben mal die von Dir ausgelassenen Stellen des Zitats ergänzt, die nämlich Zahlen enthalten.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2006 in Deutschland, auf das sich die Studie bezieht, betrug 2.303 Milliarden Euro. (Quelle) Pro Einwohner waren das rund 28.788 Euro im Jahr bzw. rund 2.399 Euro monatlich.
Deutschland hat nominell das dritthöchste BIP in der Welt nach den USA und Japan. (Quelle) Achtung, hier ist das BIP in US-Dollar zu Wechselkursen April 2007 angegeben!
Wenn das Steueraufkommen 21,9 Prozent gemessen am BIP betragen hat, wären das rund 504 Milliarden Steuereinnahmen.
Wenn die Pflichtbeiträge zu den Sozialversicherungen 13,7 Prozent gemessen am BIP betragen haben, wären das rund 316 Milliarden Euro.
Bei einem BIP von 2.303 Milliarden wurden also rund 820 Milliarden Euro über Steuer- und Sozialversicherungssysteme umverteilt.
Das sind bei 80 Millionen Einwohnern in Deutschland durchschnittlich pro Einwohner 10.250 Euro im Jahr bzw. rund 854 Euro monatlich.
Nun kann jeder selbst mal überprüfen, wieviel er gegenüber diesem Durchschnittswert in Steuer- und Sozialversicherungskassen einzahlt und wieviel er aus Steuer- und Sozialversicherungskassen in Form von Geld oder Sachleistungen erhält.
Und vielleicht kann anhand der genannten Zahlen der Eine oder Andere vielleicht auch mal seine Einschätzung über den Charakter unserer Staates überdenken und die großen Grundlinien aktueller Politik angesichts einer aufgelaufenen Staatsverschuldung von etwa 1.500 Milliarden Euro (das sind 18.750 Euro pro Einwohner) besser nachvollziehen.
Dieser Beitrag wurde 3 mal bearbeitet, zum letzten Mal von Simson: 21.10.2007 21:08.
|