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Forum-Thueringen» Politik» Politik Weltweit » Gab es Kollektivaufnahmen in die NSDAP? » Hallo Gast [Anmelden|Registrieren]
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mad@fun   mad@fun ist männlich Zeige mad@fun auf Karte FT-Nutzer
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Wohnort: Sankt Gangloff



01.07.2007 ~ 22:06 Uhr ~ mad@fun schreibt:
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Gab es Kollektivaufnahmen in die NSDAP? Beitrag Kennung: 52550
gelesener Beitrag - ID 52550


Die Schriftsteller Martin Walser und Siegfried Lenz sowie der Kabarettist Dieter Hildebrandt waren in ihrer Jugend in der NSDAP. Sie haben nach eigenen Angaben aber nichts von ihrer Mitgliedschaft gewusst. Unter Historikern ist umstritten, wie der Eintrag in der NSDAP-Mitgliederkartei zu interpretieren ist.

Seit 1994 kann jedermann in der NSDAP-Mitgliederkartei recherchieren. Gestern vor 13 Jahren übernahm nämlich das Bundesarchiv die Zuständigkeit über das „Berlin Document Center“, in dem die USA seit Herbst 1945 die erhaltenen Teile des einstigen Zentralregisters der Hitler-Partei aufbewahrt hatten – insgesamt mehr als elf Millionen Karteikarten sowie anderthalb Millionen weitere Unterlagen, insgesamt 14.800 laufende Regalmeter Papier. Seit 1998 stehen die Karteien und Akten auf 49.300 Mikrofilmrollen sogar im Lesesaal des Bundesarchivs in einer früheren SS-Kaserne in Berlin-Lichterfelde auf Antrag zur Nutzung bereit. Anträge stellen können zum Beispiel Behörden, Wissenschaftler, Journalisten – und selbstverständlich jeder Betroffene. Nötig ist nur die Angabe des gesuchten Namens und des entsprechenden Geburtsdatums. Das Magazin „Focus“ berichtet, bei Recherchen zur so genannten Flakhelfer-Generation sei entdeckt worden, dass die Schriftsteller Siegfried Lenz (Jg. 1926) und Martin Walser sowie der Kabarettist Dieter Hildebrandt (beide Jg. 1927) seit dem 20. April 1944 Mitglieder der NSDAP waren; der zuständige Abteilungsleiter des Bundesarchivs, Hans-Dieter Kreikamp, bestätigte diese Angaben. Die entsprechenden Anträge datieren laut den Mitgliedskarten vom 12. Juli 1943 (Lenz), 30. Januar 1944 (Walser) und 19. Februar 1944 (Hildebrandt). Schlagworte
Schriftsteller NSDAP Martin Walser Dieter Hildebrandt Siegfried Lenz Alle drei Betroffenen teilten dazu mehr oder minder ähnlich lautend mit, ihnen sei ihre Mitgliedschaft nicht bewusst gewesen. Allerdings hat offenbar keiner von ihnen seit 1994 die Möglichkeit genutzt, im Bundesarchiv nach eventuellen Vermerken über sich selbst zu suchen oder suchen zu lassen. Spätestens seit dem Erscheinen eines umfangreichen Germanisten-Lexikons 2003 aber hätte jedem Prominenten der Jahrgänge 1923 bis 1929 die Brisanz dieser Kartei klar sein müssen.
Siegfried LenzUnter Historikern ist umstritten, wie der Eintrag in der Mitgliederkartei zu interpretieren ist. Immer wieder wird die These vertreten, es habe Kollektivaufnahmen in die NSDAP ohne Wissen der Neu-Mitglieder gegeben. Dagegen wird allerdings ins Feld geführt, dass das Zentralregister der Partei noch bis ins Frühjahr 1945 gewissenhaft jeden Aufnahmeantrag geprüft und Mitgliedsbücher verschickt hat; außerdem wurden die fälligen Parteibeiträge seinerzeit in der Regel direkt von den zuständigen Ortsgruppen eingezogen. Michael Buddrus vom Institut für Zeitgeschichte München-Berlin und Experte für die Hitler-Jugend urteilt daher: „Es war nicht möglich, ohne eigenes Zutun Mitglied der NSDAP zu werden.“ Dagegen vertritt der Berliner Zeithistoriker Reinhard Rürup die Auffassung, es habe 1944 sehr wohl Pauschalbeitritte gegeben, bei denen Standortführer Gruppenanträge ganzer Hitlerjugend-Einheiten weitergereicht hätten. Ähnlich erklärt sich auch Hildebrandt: „Meine Mitgliedschaft in der NSDAP war ein Geschenk des Reichsjugendführers Axmann an den Führer zu dessen 55. Geburtstag. Das betraf meinen gesamten Jahrgang. Jedenfalls alle, die wehrwürdig waren. Das waren alle, die wie ich in der damaligen Zeit Luftwaffenhelfer waren. Da stand man automatisch auf der Liste, musste also keinen Antrag stellen, nichts unterschreiben.“ Walser verweist seinerseits auf einen Erlass der Partei-Kanzlei vom 11. Januar 1944, in dem die „braune Eminenz“ der NSDAP, Hitlers Sekretär Martin Bormann, anordnete, alle Jahrgänge 1926 und 1927 der Hitler-Jugend sollten eine Erklärung abgeben, welcher Gliederung sie beitreten wollen. Die Namen und Anschriften hätten danach „listenmäßig“ den örtlichen Führern übermittelt werden müssen. Das allerdings würde den Schluss nahelegen, dass Walser eben doch gewusst haben muss, dass er mindestens in Unterorganisationen der NSDAP aufgenommen werden sollte. Inwieweit damit im Krieg automatisch eine Aufnahme in die Hitler-Partei selbst verbunden war, muss zunächst offen bleiben. „Ich hätte niemals die NSDAP gewählt“, sagte Walser der „Bild am Sonntag“. Nach Angaben der Zeitung enthält seine Karteikarte den Namen Martin Walser, das falsche Geburtsdatum 24.5.1927 (richtig ist 24.3.1927), die Mitgliedsnummer 9742136, das Ausstellungsdatum der Mitgliedskarte 5. April 1944, das Aufnahmedatum 20. April 1944 sowie die Ortsgruppe Wasserburg im Gau Schwaben. Alle anderen Angaben wie Walsers damalige Anschrift fehlen jedoch. Das Beitrittsdatum (Hitlers 55. Geburtstag) spricht nicht für eine kollektive, gar unwissentliche Aufnahme der drei Prominenten in die NSDAP. Traditionell wurden Parteibeitritte auf Nazi-„Feiertage“ datiert, neben den 20. April vor allem auf den 30. Januar.
Dieter HildebrandtDie unüberschaubare Masse an einzelnen Informationen hat trotz großer Leistungen des Bundesarchivs bei der Erschließung des Materials in den vergangenen 13 Jahren noch nicht erlaubt, umfassende Forschungen zur Partei-Struktur abzuschließen. Das Karteimaterial besteht aus vier jeweils bruchstückhaft überlieferten Verzeichnissen, die von der US-Army 1946/47 in ein phonetisches Namensalphabet eingeordnet wurden. 4,3 Millionen der Karten stammen aus der Münchner Namensregistratur, weitere 6,6 Millionen aus der einst geographisch geordneten zentralen Ortsgruppenkartei. Von den seinerzeit ebenfalls archivierten Aufnahmeanträgen sind nur 600.000 erhalten, von den chronologisch geführten „Grundbüchern“ der NSDAP-Ortsgruppen sogar nur wenige Dutzend. Außer Frage steht, dass eine mögliche NS-Mitgliedschaft von Lenz, Walser und Hildebrandt keinesfalls ihre Lebensleistung in Frage stellt. „Ehrenrührige Momente“ seien aus der Mitgliedschaft eines Jugendlichen in der NSDAP nicht abzuleiten, stellte Buddrus bereits 2003 in einem Gutachten fest: „Die weiteren Lebenswege der Betreffenden haben doch vielfach deutlich gezeigt, dass aus der jugendlichen Verblendung und den Zumutungen, denen ein junger Mensch in der Endphase des NS-Regimes ausgesetzt war, Lebensverläufe resultieren, die diese Indoktrinationsversuche ad absurdum geführt haben.“ Ähnlich beurteilten das auch Kenner des Literaturbetriebs. Am Rande des Ingeborg-Bachmann-Preises in Klagenfurt sagte der Literaturhistoriker Klaus Briegleb: „Das muss man mit großer Souveränität und Gelassenheit sehen. Wenn sie ein Parteibuch hatten: Wen interessiert das heute noch in dem Alter? Und wenn sie es vergessen haben, müssen wir über das Vergessen reden.“
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Markus    Markus ist männlich Zeige Markus auf Karte FT-Leitung # Systemadministrator
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Wohnort: Thüringen



01.07.2007 ~ 22:20 Uhr ~ Markus schreibt:
images/avatars/avatar-2190.jpg im Forum Thüringen seit: 06.08.2004
1153 erhaltene Danksagungen
RE: Gab es Kollektivaufnahmen in die NSDAP? Beitrag Kennung: 52551
gelesener Beitrag - ID 52551


Für diesen Text bitte bis 24:00 Uhr eine Quellenangabe einfügen, da er sonst gelöscht werden muss.



Danke



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mad@fun   mad@fun ist männlich Zeige mad@fun auf Karte FT-Nutzer
46 geschriebene Beiträge
Wohnort: Sankt Gangloff



01.07.2007 ~ 23:57 Uhr ~ mad@fun schreibt:
images/avatars/avatar-190.gif im Forum Thüringen seit: 27.12.2006
0 erhaltene Danksagungen
RE: Gab es Kollektivaufnahmen in die NSDAP? Beitrag Kennung: 52573
gelesener Beitrag - ID 52573


Entschuldigung. war mein Versehen

http://www.welt.de/kultur/article989523/..._die_NSDAP.html

Füge bitte die Quelle noch ein.



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