Gibt es wirklich diese Säurewolke, die die Erde im Juni 2014 zerstören wird?
Kurz Antwort: Nein, alles absoluter Blödsinn.
Längere Antwort: Natürlich gibt es diese Wolke nicht, auch wenn eine entsprechende Nachricht zu Monatsbeginn auf den Seiten des russischen Radiosenders "Stimme Russlands" veröffentlicht wurde. Als Urheber dieser Behauptung wird darin der Astrophysiker Dr. Albert Sherwinski genannt, "der in Cambridge arbeitet und der NASA nahesteht".
Offenbar hat sich aber niemand die Mühe gemacht, einmal in Cambridge nach diesem Dr. Sherwinski zu fragen. Stattdessen wird vielsagend geschrieben: "Die NASA erklärte, sie habe über die Säurewolke keine Angaben. Eine der Meinungen lautet aber, dass die Fachleute schlechte Nachrichten mit Absicht verschweigen, um Panik zu vermeiden."
Hätten die russischen Kollegen wirklich recherchiert, wären sie sicherlich bald beispielsweise auf einen Artikel aus dem Jahr 2005 gestoßen, den der amerikanische Astronom Phil Plait auf seiner wissenschaftlichen Aufklärungsseite Bad Astronomy verfasst hat.
Daraus geht hervor, dass die Geschichte von Dr. Sherwinski und seiner tödlichen Wolke bereits 2005 erstmals erschien. Auch damals griffen einige, eigentlich als seriös geltende Medien die Geschichte auf, obwohl sie damals noch einfacher hätten recherchieren können, durch wenn diese Geschichte ursprünglich in die Welt gesetzt worden war.
Urheber war nämlich die - inzwischen als Printprodukt eingestellte - Publikation Weekly World News, die sich selbst als "einzige vertrauenswürdige Zeitung der Welt" beschrieb. Es war eine Unterhaltungspostille, deren Geschichten größtenteils ausgedacht und teilweise satirisch waren. Es fanden sich dort beispielsweise Berichte über den Sänger Elvis, den eine Hausfrau lange nach seinem Tod im Supermarkt gesehen haben will und über Aliens, die jemanden von der Zuckerkrankheit geheilt haben. ... |