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Forum-Thueringen» Politik» Deutschlandpolitik » Umstrittener Adresshandel » Hallo Gast [Anmelden|Registrieren]
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Zum Ende der Seite springen Umstrittener Adresshandel
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RudiRatlos
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08.07.2012 ~ 00:50 Uhr ~ RudiRatlos schreibt:
Umstrittener Adresshandel Beitrag Kennung: 571414
gelesener Beitrag - ID 571414


Zitat:
Die Opposition will das vom Bundestag beschlossene neue Meldegesetz im Bundesrat kippen - es würde Adresshändlern den Zugriff auf persönliche Daten bei den Bürgerämtern erleichtern. „Das staatliche Melderegister ist kein Vorratsdatenspeicher für Zwecke der Wirtschaft“, sagte SPD-Parteichef Sigmar Gabriel der „Süddeutschen Zeitung“. Auch Grüne und Linkspartei kündigten am Samstag Widerstand an. Die Länderkammer will im Herbst über das Meldegesetz beraten. In Kraft treten soll es 2014.

http://www.faz.net/aktuell/politik/inlan...n-11813783.html



So wird dann aus "opt-in" dem generellen Ausschluss der Abrufmöglichkeit von Beginn an ein "opt-out" als Widerspruchsmöglichkeit wenn man zufällig feststellt dass eine Abfrage erfolgreich war.


Hier der Downloadlink für das Formular (pdf) zum Widerspruch für Erfurt: http://www.erfurt.de/imperia/md/content/..._07internet.pdf

Und/oder als Ergänzung eventuell noch den Tipp des Datenschutzbeauftragten Schaar nutzen:


Zitat:
Eine mögliche Formulierung für den Widerspruch gegen die sogenannte einfache Melderegisterauskunft könnte auf dieser Grundlage lauten: Ich widerspreche gem. MeldFortG § 44 Abs. 1 Satz 3 der Erteilung von einfachen Melderegisterauskünften zu Zwecken der Werbung oder des Adresshandels. Dieser Widerspruch muss schriftlich beim zuständigen Meldeamt eingereicht werden, mitsamt Name, Anschrift, Datum und Unterschrift. Gegen das Modell, bei dem die Daten für eine Berichtigung abgefragt werden, hilft das aber auch nichts.

http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2...eitergabe-daten



Dieser Beitrag wurde 1 mal bearbeitet, zum letzten Mal von RudiRatlos: 08.07.2012 02:03.



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gastli   Zeige gastli auf Karte FT-Nutzer
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09.07.2012 ~ 06:25 Uhr ~ gastli schreibt:
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RE: Umstrittener Adresshandel Beitrag Kennung: 571520
gelesener Beitrag - ID 571520


Ratet mal, wann das "entschieden" wurde.
Kommt ihr NIE drauf!
Der Bundestag hatte das Gesetz am Donnerstagabend vergangener Woche beschlossen, wenige Minuten nach Anpfiff des EM-Halfinalspiels Deutschland-Italien. Abgeordnete waren zum Zeitpunkt der Abstimmung kaum noch anwesend.

Zitat:
Das geplante Gesetz sieht vor, dass Privatfirmen bei den Einwohnermeldeämtern nicht nur Daten wie Name oder Adresse erfragen dürfen, sondern auch Umzüge oder Todesfälle. Zwar sollen Bürger dagegen Widerspruch einlegen können. Dieser gilt aber nicht, wenn die Firma bereits Daten des Bürgers hat. De facto bedeutet das: Wer seine Daten einmal einer Werbefirma oder einem Adresshändler zur Verfügung gestellt hat - etwa bei einem Preisausschreiben oder einer Katalogbestellung - kann dann nicht mehr verhindern, dass diese bis zu seinem Tod aktualisiert und eventuell auch weiterverkauft werden.




58sec braucht das Deutsche "Rumpfparlament" um Bürgerrechte zu verkaufen.

Der Bundestag Die gewissenlose schwarz/gelbe Bande befindet sich im Anus der Lobbyisten.

Die Abgeordneten vertraten sicher die klare Mehrheit der Bevölkerung.


Dieser Beitrag wurde 2 mal bearbeitet, zum letzten Mal von gastli: 09.07.2012 06:31.



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RudiRatlos
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09.07.2012 ~ 06:55 Uhr ~ RudiRatlos schreibt:
RE: Umstrittener Adresshandel Beitrag Kennung: 571523
gelesener Beitrag - ID 571523


Eine weitere Möglichkeit seinen Unmut dagegen zu bezeugen.



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Bernhard P.   Bernhard P. ist männlich Zeige Bernhard P. auf Karte Nutzer ist im Jahr 2015 verstorben
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09.07.2012 ~ 15:42 Uhr ~ Bernhard P. schreibt:
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RE: Umstrittener Adresshandel Beitrag Kennung: 571571
gelesener Beitrag - ID 571571


Es ist ein weiterer Schritt von Schwarz-Gelb zum totalen Überwachungsstaat.
Logisch das die Opposition dagegen Sturm läuft. Hoffentlich wird das Gesetz durch den Bundesrat gekippt.

Es ist die blanke Schlamperei die diese Regierung gegenwärtig abliefert.



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RudiRatlos
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09.07.2012 ~ 23:09 Uhr ~ RudiRatlos schreibt:
RE: Umstrittener Adresshandel Beitrag Kennung: 571647
gelesener Beitrag - ID 571647


Regierung distanziert sich von Regierung.

Lustige Posse mit offenem Ausgang. Spannung pur... großes Grinsen



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gastli   Zeige gastli auf Karte FT-Nutzer
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10.07.2012 ~ 07:18 Uhr ~ gastli schreibt:
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RE: Umstrittener Adresshandel Beitrag Kennung: 571665
gelesener Beitrag - ID 571665


Jetzt kräht sogar Regierungssprecher Seibert, die Bundesregierung sei erstaunt über die am Gesetzentwurf vorgenommenen Änderungen.
Die Merkel schaltet wie immer wenn es für den lebenden Hosenanzug eng werden könnte schnell auf Distanzierung. Jetzt hoffe die Bundesregierung dieser erbärmliche Haufen, die eingeführten Änderungen wieder rückgängig zu machen. Der Brüller Verbraucherschutzministerin??? Aigner (CSU) distanziert sich von ihrem eigenen Gesetz. Ein Gesetz das SIE Kraft ihrer ministerialen Aufgabe von Anfang an verhindern MUSS.
Diese Bananenrepublik ist einfach nur noch ein sehr trauriger Witz.

http://www.sakurai-cartoons.de/actual.php3?gross=4451


Dieser Beitrag wurde 1 mal bearbeitet, zum letzten Mal von gastli: 10.07.2012 07:19.



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Bernhard P.   Bernhard P. ist männlich Zeige Bernhard P. auf Karte Nutzer ist im Jahr 2015 verstorben
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10.07.2012 ~ 07:54 Uhr ~ Bernhard P. schreibt:
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RE: Umstrittener Adresshandel Beitrag Kennung: 571669
gelesener Beitrag - ID 571669


Zitat:
gastli hat am 10. Juli 2012 um 07:18 Uhr folgendes geschrieben:
Diese Bananenrepublik ist einfach nur noch ein sehr trauriger Witz.



Wie recht du doch hast.



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RudiRatlos
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10.07.2012 ~ 08:58 Uhr ~ RudiRatlos schreibt:
RE: Umstrittener Adresshandel Beitrag Kennung: 571675
gelesener Beitrag - ID 571675


Bei dieser einseitigen Betrachtung wird am besten deutlich wo die eigentliche Posse stattfindet.

Zitat:
...dass auch die Opposition Möglichkeiten gehabt hätte, gegen das Meldegesetz in seiner jetzigen Fassung vorzugehen. Die Fraktionen werden durch ihre zuständigen Berichterstatter über den Stand der Verhandlungen auf dem Laufenden gehalten. SPD, Grüne und Linkspartei hätten vor Wochen, als sich die Haltung der Union abzeichnete, eine Expertenanhörung fordern und öffentlichen Druck aufbauen können – wenn ihnen das Thema wichtig genug gewesen wäre.

http://www.focus.de/politik/deutschland/...aid_779459.html


Wie war dass gleich nochmal mit dem "Hammelsprung"... Augenzwinkern Fussball war wohl allseits wichtiger.

Nicht zu vergessen dass, bevor diese Debatte an die Öffentlichkeit kam der geringste Teil der Bürger dieses Landes überhaupt Kenntnisse zu der Verwendung ihrer Meldedaten hatte. Allein der laxe Umgang mit persönlichen Daten im Web ist einfach nur erschreckend aber dann lauthals krakelen die Daten wären in Gefahr.



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Adeodatus
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10.07.2012 ~ 09:43 Uhr ~ Adeodatus schreibt:
RE: Umstrittener Adresshandel Beitrag Kennung: 571684
gelesener Beitrag - ID 571684


Zitat:
Allein der laxe Umgang mit persönlichen Daten im Web ist einfach nur erschreckend aber dann lauthals krakelen die Daten wären in Gefahr.


Hier entscheiden aber die einzelnen User darüber was sie preisgeben wollen, anders bei dem Meldegesetz, dort entscheidet irgendein Angestellter was er wann und wem an Daten verscherbelt.



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RudiRatlos
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10.07.2012 ~ 09:48 Uhr ~ RudiRatlos schreibt:
RE: Umstrittener Adresshandel Beitrag Kennung: 571687
gelesener Beitrag - ID 571687


Zitat:
Adeodatus hat am 10. Juli 2012 um 09:43 Uhr folgendes geschrieben:
Zitat:
Allein der laxe Umgang mit persönlichen Daten im Web ist einfach nur erschreckend aber dann lauthals krakelen die Daten wären in Gefahr.


Hier entscheiden aber die einzelnen User darüber was sie preisgeben wollen, anders bei dem Meldegesetz, dort entscheidet irgendein Angestellter was er wann und wem an Daten verscherbelt.


Fast richtig, wenn du nämlich außer Acht lässt dass ein Widerspruch möglich ist. Letztlich liegt es also doch wieder an den Bürgern selbst. Aber Desinteresse scheint die Nutzung solcher Rechte zu verhindern.



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Eisenacher
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10.07.2012 ~ 10:08 Uhr ~ Eisenacher schreibt:
RE: Umstrittener Adresshandel Beitrag Kennung: 571697
gelesener Beitrag - ID 571697


Adeodatus,

Das ist nicht ganz richtig so. Auch der einzelne kann dagegen Widerspruch einlegen. Siehe Beitrag RudiRatlos.
Du selber hast mir geantwortet sogar mit der Liste mit Link dann gegen Werbung.
Selbst die Parteien die dagegen sind konnten abstimmen. Wenn sie das nicht gemacht haben und es somit dem zugestimmt wurde ist es eben so.

Wenn damit jemand nicht zufrieden ist, was ich verstehe sollte er erstmal die eigene Parteileitung erinnern das sie ihre Interessen vertritt.

Adeodatus, wo ich es schrieb war das nicht Deine Antwort. Im Gegenteil unwichtig weil man ja die Robinsonliste hat. So das keine Werbung kommen kann. Ganz davon abgesehen gab es die Möglichkeit Datenabgleich schon immer.

RudiRatlos hat schon richtig angeführt das jeder dagegen etwas machen kann.
Sogar noch einen Link gesetzt zum Antrag. Der Angestellte ist an Deine Weisung da gebunden.



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Adeodatus
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10.07.2012 ~ 11:24 Uhr ~ Adeodatus schreibt:
RE: Umstrittener Adresshandel Beitrag Kennung: 571712
gelesener Beitrag - ID 571712


Zitat:
RudiRatlos hat am 10. Juli 2012 um 09:48 Uhr folgendes geschrieben:
Zitat:
Adeodatus hat am 10. Juli 2012 um 09:43 Uhr folgendes geschrieben:
Zitat:
Allein der laxe Umgang mit persönlichen Daten im Web ist einfach nur erschreckend aber dann lauthals krakelen die Daten wären in Gefahr.


Hier entscheiden aber die einzelnen User darüber was sie preisgeben wollen, anders bei dem Meldegesetz, dort entscheidet irgendein Angestellter was er wann und wem an Daten verscherbelt.


Fast richtig, wenn du nämlich außer Acht lässt dass ein Widerspruch möglich ist. Letztlich liegt es also doch wieder an den Bürgern selbst. Aber Desinteresse scheint die Nutzung solcher Rechte zu verhindern.


Das hatte ich ja schon einmal bei einer kurzen Diskussion mit @ Eisenacher erklärt, das war mir daher auch keine weitere Erwähnung wert.



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gastli   Zeige gastli auf Karte FT-Nutzer
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19.07.2012 ~ 07:07 Uhr ~ gastli schreibt:
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RE: Umstrittener Adresshandel Beitrag Kennung: 573808
gelesener Beitrag - ID 573808


[Stern]
Die Union und ihre adresshungrigen Lobbyisten
Ein Aufschrei der Öffentlichkeit brachte das Meldegesetz an den Rand des Scheiterns. stern.de recherchierte, wie umfassend Lobbyisten in die Gesetzgebung eingebunden waren - dank CDU und CSU.

* Alle haben sich gefragt wie die lobbyfreundliche Klausel ins Meldegesetz gelangte. Und völlig überraschend:
Erst als sich die Versicherungswirtschaft [die die CDU/CSU schon mit mehrere Millionen Euro schmierte] einschaltete, kam "überraschend" Bewegung in die Herren Uhl (CSU) und Helmut Brandt (CDU). Wieviel Geld allerdings als "kleine Gegenleistung" über den Tisch geschoben wurde, konnte aber auch der STERN [noch] nicht herausfinden.
Was gibt es in den letzten Jahren Schlimmes und Schlechtes für die Bürger wo nicht gleichbedeutend die Buchstabenkombination "CDU/CSU" dafür stehen könnte?



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Eisenacher
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19.07.2012 ~ 09:01 Uhr ~ Eisenacher schreibt:
RE: Umstrittener Adresshandel Beitrag Kennung: 573819
gelesener Beitrag - ID 573819


Das bereits vom Bundestag verabschiedete Meldegesetz verbessert den Datenschutz – weicht die Regierungsvorlage aber bedenklich auf. Voraussichtlich wird es in der nunmehr vorliegenden Fassung im Bundesrat keine Mehrheit finden.

Horst Seehofer und andere Ländervertreter kündigten an, das neue Meldegesetz im Bundesrat scheitern zu lassen. Mit dem Gesetz zur Fortentwicklung des Meldewesens soll ein Bundesmeldegesetz (BMG) eingeführt werden. Anlass für die Neuregelung ist die Föderalismusreform: Mit Wirkung zum 1. September 2006 überführte der verfassungsändernde Gesetzgeber das Meldewesen in die ausschließliche Gesetzgebungskompetenz des Bundes (Art. 73 Abs. 1 Nr. 3 GG). Zwar entsprachen bereits bisher die Landesmeldegesetze weitgehend den rahmenrechtlichen Vorgaben des Melderechtsrahmengesetzes (MRRG). Allerdings wurden Änderungen im MRRG erst nach ihrer Umsetzung in Landesrecht verbindlich. Mit dem BMG soll die durch die Vorgaben des MRRG nicht gänzlich zu vermeidende Zersplitterung des Melderechts vermieden werden und erstmals ein bundesweit einheitliches Melderecht geschaffen werden. Hierzu führt das BMG die Regelungen des MRRG mit denen der Landesmeldegesetze zusammen.

Neben dieser grundsätzlich zu begrüßenden Rechtsvereinheitlichung realisiert das BMG einen höheren Datenschutzstandard. Denn in einigen Landesmeldegesetzen ist bis heute der Schutz der Daten beim Adressenverkauf überhaupt nicht geregelt. Der Stein des Anstoßes ist freilich ein anderer: Die Regierungsvorlage sah in § 44 Abs. 3 Nr. 2 BMG-E noch vor, die einfache Melderegisterauskunft nur zu erteilen, wenn die Daten nicht zu Zwecken der Werbung oder des Adresshandels verwendet werden. Eine Ausnahme hiervon sollte nur gelten, wenn die betroffene Person in die Übermittlung für jeweils diesen Zweck eingewilligt hat. Bevor also Adresshändler und andere gewerbliche Stellen an diese Daten gelangen, muss der Betroffene dem vorher ausdrücklich zugestimmt haben. Der federführende Innenausschuss sah das aber anders: In seiner Beschlussempfehlung wurde das Wort „einwilligen“ ersetzt durch „widersprechen“. Damit änderte sich der Charakter der Vorschrift: die grundsätzlich verbotene Meldeauskunft in Fällen von Werbung und Adresshandel wurde zum Regelfall – kaum einer der Betroffenen wird sich die Mühe machen, der Datenweitergabe aktiv zu widersprechen. Der angestrebte hohe Datenschutzstandard wird damit unterlaufen.

Auf diesen Missstand wies etwa die SPD-Bundestagsabgeordnete Fograscher in ihrer Rede hin: Die Nichtweitergabe der Daten sollte der Regelfall sein und nicht die Ausnahme. Eine solche Einwilligungslösung war im ursprünglichen Entwurf vorgesehen. Doch mit ihrem Änderungsantrag schaffen sie die Einwilligungslösung ab und sehen jetzt lediglich eine unzureichende Widerspruchslösung vor. Damit wird der Regelfall zur Ausnahme und die Ausnahme zur Regel. Das ist eine deutliche Verschlechterung des Datenschutzniveaus im Vergleich zum Ausgangsentwurf.

Das ist aber nicht die einzige weitreichende Änderung, die der Innenausschuss dem Plenum vorschlug: § 44 erhielt nach dem Willen der Mehrheit der Ausschussmitglieder einen zusätzlichen Absatz 4. Dieser regelt zwar – auf den ersten Blick im Interesse eines möglichst hohen Datenschutzstandards –, dass Daten aus einer Melderegisterauskunft zu Zwecken der Werbung oder des Adresshandels nicht verwendet werden dürfen, wenn die betroffene Person hiergegen Widerspruch eingelegt hat. Satz 2 weicht aber auch diese Bestimmung in einem entscheidenden Punkt auf: Der Adresshandel ist danach erlaubt, wenn „die Daten ausschließlich zur Bestätigung oder Berichtigung bereits vorhandener Daten verwendet werden“. Das wird aber bei den allermeisten Datensätzen der Fall sein. Der Betroffene kann nicht nur nicht einwilligen, auch ein Widerspruch würde ihm nichts helfen; die Meldeämter würden die Daten bei entsprechendem Auskunftsverlangen – gegen Gebühr – weitergeben.

Auch dies kritisierte Frau Fograscher: Da man für die Melderegisterauskunft immer bereits vorhandene Daten benötigt, wird es sich stets um eine Bestätigung oder Berichtigung vorhandener Daten handeln. Das ist eine massive Schwächung des Datenschutzes. Diese Änderung bedeutet daher einen deutlichen Rückfall hinter die Regelungen der bisherigen Gesetzeslage.

Der Bundestag verabschiedete den Entwurf mit den Stimmen der Koalition in der Fassung der Beschlussempfehlung des federführenden Innenausschusses. Wie DER SPIEGEL berichtet, habe vor allem die CSU und allen voran deren Innenexperte Hans-Peter Uhl für die Widerspruchslösung plädiert. Außerdem habe es aus dem Hause von Innenminister Hans-Peter Friedrich eine „Formulierungshilfe“ für die Ausschussberatungen gegeben. Das Papier sei am 16. Mai dem Ausschuss zugeleitet worden. Zwar beschwichtigte zugleich die Behörde: ein solches Vorgehen sei „normal“; die Initiative zu den Änderungen sei schließlich vom Bundestag ausgegangen. Dennoch lässt diese Praxis Zweifel an der Unabhängigkeit parlamentarischer Entscheidungsfindung aufkommen.

Dazu tragen auch die Umstände der anschließenden Beschlussfassung im Plenum bei: Alle Abgeordneten haben ihre Reden zu dem Gesetzentwurf zu Protokoll gegeben. Eine Aussprache fand nicht statt. Die berechtigte Kritik von Frau Fograscher wurde damit weder dem Auditorium noch der interessierten Öffentlichkeit etwa per Fernsehübertragung mitgeteilt. Das verwundert allerdings auch nicht, denn an diesem Donnerstag, den 28. Juni spielte zum Zeitpunkt der Abstimmung bereits die deutsche Nationalmannschaft im EM-Halbfinale gegen Italien.

Weiterführende Hinweise:
BT-Drs. 17/7746 (Regierungsvorlage)
BT-Drs. 17/10158 (Beschlussempfehlung mit Änderungen
Daten erhielt man vorher schon.
Das traurige ist doch das für alle Parteien das Fußballspiel wichtiger war.
Wenn eine Partei etwas dagegen hat, gefälligst zur Abstimmung erscheinen sollte.



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Adeodatus
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19.07.2012 ~ 09:03 Uhr ~ Adeodatus schreibt:
RE: Umstrittener Adresshandel Beitrag Kennung: 573820
gelesener Beitrag - ID 573820


Du hast die Quellenangabe vergessen!!!!


Dieser Beitrag wurde 1 mal bearbeitet, zum letzten Mal von Adeodatus: 19.07.2012 09:04.



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Eisenacher
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19.07.2012 ~ 09:34 Uhr ~ Eisenacher schreibt:
RE: Umstrittener Adresshandel Beitrag Kennung: 573823
gelesener Beitrag - ID 573823


BT

Bundesanzeiger (auch über Newsletter wer möchte ständig zu beziehen)

Adeodatus ich fragte den Beitragsgeber vorher auch mal und erhielt keine Auskunft. Aber schön das es noch welche gibt die sowas auch bemerken.

Wollte es mir auch schon abgewöhnen.



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gastli   Zeige gastli auf Karte FT-Nutzer
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17.08.2012 ~ 09:19 Uhr ~ gastli schreibt:
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RE: Umstrittener Adresshandel Beitrag Kennung: 578944
gelesener Beitrag - ID 578944


Die PIRATEN decken auf: Das kassieren Städte durch Adresshandel.
Sachsen kassiert rund 1 Million Euro ab, Berlin sogar 3,3 Millionen Euro. Jährlich wohlgemerkt. Die Summen einzelner ausgewählter Städte stehen im Bericht.



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Moon
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26.02.2013 ~ 21:50 Uhr ~ Moon schreibt:
RE: Umstrittener Adresshandel Beitrag Kennung: 613220
gelesener Beitrag - ID 613220


Zitat:
Vermittlungsausschuss erzielt Einigung über Meldegesetz

Bund und Länder haben ihren Streit über das Meldegesetz beigelegt. Der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat billigte nun einen zuletzt erzielten Kompromiss. Demnach dürfen die Einwohnermeldeämter in Deutschland persönliche Daten künftig nur noch weitergeben, wenn die betroffenen Personen dem ausdrücklich zustimmen. Bürger sollen ihre Zustimmung entweder der Meldebehörde oder einem einzelnen Unternehmen gegenüber erteilen. Ämter sollen stichprobenartig prüfen, ob die entsprechenden Einwilligungserklärungen vorliegen. Verstößen folgen Bußgeldern.

Quelle: ZDF-Nachrichtencenter http://www.heute.de

Na also ... da haben sich meine "Freunde" wiiiedermal zufrüh erregt.



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gastli   Zeige gastli auf Karte FT-Nutzer
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01.03.2013 ~ 08:54 Uhr ~ gastli schreibt:
images/avatars/avatar-2026.jpg im Forum Thüringen seit: 03.12.2005
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RE: Umstrittener Adresshandel Beitrag Kennung: 613895
gelesener Beitrag - ID 613895


Erfolgreicher Protest: Verbraucherfeindliches Meldegesetz beerdigt
Man darf auch die sehr seltenen guten Nachrichten nicht verschweigen.
Das wäre alles gar nicht nötig gewesen, wenn wir eine Regierung hätten, die nicht für Industrielobby ihre Beine breit macht und denen die Rosette verwöhnt. Hier wurde ein Gesetz verhindert das weite Teile der Bevölkerung ablehen. Hätten wir also keine komplett antidemokratische Regierung, wäre auch kein Protest nötig gewesen.



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