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Schuld Ethik
im moralischen Sinne Verstoß gegen das Gewissen und die sittlichen Normen nach freier Entscheidung. Schuld setzt die Freiheit des Individuums sowie dessen Einsicht in seine moralische Verantwortung notwendig voraus. Führt menschliches Handeln bzw. Unterlassen zu einem faktischen Gesetzesverstoß, so handelt es sich um rechtliche Schuld. - Von dem auf sittlichen Kriterien beruhenden Schuldbewusstsein streng zu unterscheiden ist das Schuldgefühl im psychologischen Sinne. Dieses steht in keinem realen Verhältnis zur tatsächlichen Schuld. Als Verdrängung des Wissens um das Geforderte wird es oft unbewusst aufrechterhalten und führt somit nicht selten zur Neurose. - Die christliche Ethik fasst Schuld als eine Verfehlung gegen Gott auf. Schuldfreiheit in diesem Sinne ist nicht durch moralisches Handeln zu erreichen, sondern allein durch den Glauben des Menschen an die göttliche Gnade.
Schuld Recht
1. im Strafrecht die Beziehung des Täters zu seiner Tat, aus der man ihm einen persönlichen Vorwurf machen kann. Dies setzt zunächst Schuldfähigkeit (Zurechnungsfähigkeit) voraus, ferner muss eine psychologische Beziehung des Täters zu seiner Tat bestehen (Vorsatz, Fahrlässigkeit), der Täter muss sich der Rechtswidrigkeit seines Tuns bewusst gewesen sein, dann dürfen keine Schuldausschließungsgründe vorliegen, die wegen ihrer außergewöhnlichen Wirkung den Rechtsgehorsam als nicht zumutbar erscheinen lassen. Die Schuld ist notwendige Voraussetzung jeder Strafe; das deutsche Strafrecht ist ein Schuldstrafrecht. -
2. im bürgerlichen Recht innerhalb des Schuldverhältnisses die Verpflichtung des Schuldners dem Gläubiger gegenüber (im Gegensatz zur Forderung); auch Begriff für ’ Verschulden.
(wissen.de)
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