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RE: KINDERSCHÄNDER IN RONNEBURG |
Beitrag Kennung: 397778
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Ich habe mir diesen Thread zu Gemüte geführt und bin wenig überrascht, was hier geschrieben steht. Da ich kein Freund des Online-Bashings bin, will ich hier keinen persönlich ansprechen, nur meine Meinung schreiben:
1) Kevin S. ist der Verfasser des Flugblattes und Mitglied der NPD.
2) Fachlichkeit statt Populismus: "Kinderschänder" und die Forderung nach Todesstrafe für diejenigen sind halt die "Alltagstermini" der rechten Szene. Wer sich ernsthaft der Thematik stellt, spricht in der Regel von sexuellem Kindesmissbrauch und beachtet (bei natürlich notwendiger Strafe für diese Taten), dass in unserer Demokratie keine Todesstrafe praktiziert wird. Dies ist dieselbe Demokratie, die die NPD in unserem Land duldet.
3) Wem die Kinder dabei vorrangig wichtig wären, der würde statt Hass gegen (vorbestrafte) Einzelpersonen zu säen, versuchen, die thematische Diskussionen mit Fachkräften, Eltern, Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen zu suchen. Damit würde echte Aufklärung betrieben.
4) Wer sorglos dafür wirbt, dass "keine Kinderschänder in..." leben sollen, muss sich fragen lassen, wo sie dann, wenn nicht inhaftiert, sein sollten? Da dieses "Recht" auf jede Kommune zuträfe, blieben wohl nur irgendwelche Lager... Das hatten wir schon mal!
5) Es gibt nicht den "klassischen" Missbrauchstäter, sogar in den Reihen der NPD gibt es Personen, die Kinder missbrauchen! Sollte der Verfasser des Flugblattes selbst mit einer minderjährigen Freundin Kontakt haben, wäre dies im rechtlichen Sinne gleichbedeutend mit Kindesmissbrauch.
6) Der größte Teil des Kindesmissbrauchs findet im häuslichen Milieu, wahrscheinlich auch in Ronneburg, statt. Das heißt der Vater, der Onkel, der Freund der Familie wird zum Täter! Wie absurd dabei eine Demonstration ist, wird klar, würde man den Aufruf dahingehend abändern: "Keine pädokriminellen Väter in Ronneburg!" Versucht da mal Leute einer Stadt zu mobilisieren...
Fazit: Wer statt populistisch versteckter Eigenwerbung eine echte Absicht hat, Kinder zu schützen, der sucht dafür fachlichen und Diskussions-Kontakt zu Fachleuten, Organisationen, Familien und bietet Information und Beratung an. Damit wird eine konstruktive Öffentlichkeit geschaffen. Aufrufe zu Aktionen gegen Einzelpersonen helfen keinem Kind und schüren nur Hass. Daraus können Straftaten entstehen (Selbstjustiz), der Aufruf zu solchen Strafttaten steht selbst unter Strafe.
Wer der Meinung ist, gegen so eine unsinnige Demonstration zu sein wäre gleichbedeutend mit dem ungerechtfertigten Schutz von Strafttätern, beweist lediglich, wie wenig er sich mit dem eigentlichen Thema auseinandergesetzt hat. Falls er dies intellektuell nachvollziehen kann.
Grüße aus Gera
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