Deutschland geht es gut wie nie! Elli ist erfroren…
Freitag, 27.Januar 2017. Eifel. Es ist kalt in der Eifel. Und in Deutschland. Minus 19 Grad beträgt die Temperatur auf den Höhen der Eifel, wo eine uns nahestehende Bauersfamilie ums Überleben kämpft. Minus 25 Grad beträgt die Temperatur in den Herzen der Bevölkerung – Minus 40 Grad die in den Seelen der „Entscheider“. Es geht um Geld – für die eigene Tasche.
Was machen Sie eigentlich bei den Temperaturen? Klar, warm anziehen. Wintersport vielleicht? Sicher Schlitten fahren mit den Kindern – das macht Spaß und erfreut die Seele. Vielleicht auch mal auf Skiern unterwegs? Gut, ist etwas teurer – aber man gönnt sich ja sonst nichts. Sie und ich wissen, dass das gelogen ist: wir gönnen uns eine ganze Menge, zum Beispiel gigantische Kühltheken für Veggieschnitzel im Winter, die gegen die Heizungen der Supermärkte ankämpfen. Irre oder? Wir haben große Kühlschränke, die irrsinnig viel Strom verbrauchen, aber auf unseren Straßen erfrieren Menschen.
Am 28. Dezember erfror Elli – ganz in der Nähe des Düsseldorfer Komödchens. Kennen Sie das Komödchen? Ein feiner Ort für den Widerstand. Dort darf über Witze gelacht werden – heimlich und unerkannt – für die man, wenn man sie öffentlich machen würde, bestraft werden würde. Beleidigung des Staatsoberhauptes – oder so. Ja – Verunglimpfung des Bundespräsidenten ist strafbar – wobei ich nicht genau weiß, wann der sich jetzt verunglimpft fühlt. Wissen Sie, wer das ist, dieser „Bundespräsident“? Nun – unser Angestellter. So einer, der nur von Steuergeldern lebt. Oh – hoffentlich habe ich jetzt nicht schon was verunglimpft. Weiß auch gar nicht, wie glimpfen geht. Aber es ist strafbar. Man muss also außerordentlich vorsichtig sein. Nachher glimpft man versehentlich jemanden an – und schon ist man im Gefängnis. Oder ist glimpfen gut und nur unglimpfen schlecht. Was weiß ich.
...
Was an Elli besonders war? Nun, sie hat ein Tagebuch geführt. Das hat alle fasziniert. Das Ende wurde dokumentiert! Schau mal: die konnte lesen und schreiben! Wie erstaunlich! Da war wohl in ihrer Jugend jemand gütig zur Unterschicht. Ihr Tagebuch berichtet von ihrer inneren Kälte, die schlimmer war als die Äußere. Sie machte sie kraftlos und schwach. Schauen Sie sich mal die Fotos an: eine hübsche Frau von 48 Jahren – die ihren Leidensgenossen immer was aus ihrem Tagebuch vorgelesen hatte." |