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RE: Was ist eine Gerechte Gesellschaft |
Beitrag Kennung: 271862
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.. eigentlich sollten wir uns anhand meiner vorherigen Beschreibung
übers Nachdenken nicht gegenseitig zu Beleidigungen verführen lassen !
Das wollte ich damit nicht verursachen - eher zum persönlichen 'in den Spiegel schauen' Denn im Inneren weiß jeder, wie er wirklich ist
So, jetzt meine nächste Reaktion
@ Spidy @herrenlos und andere
Genau, wir in Bayern haben wirklich nichts davon, wie in Thüringen - wann auch immer-
über das Familiengesetz abgestimmt wird. Und genau das ist einer der Gründe, warum ein
Bürgerentscheid auf Landesebene (also im eignen, eher bekannten, erlebten Umfeld) erheblich
sinnvoller ist.
Wie sollte denn ein Bayern oder Hamburger über eine angestrebte Änderung in Sachsen
oder Thüringen ‚echt + sinnvoll’ urteilen/abstimmen, wenn dieser die angestrebte Gelegenheit
nur auf Berichten z.B. aus dem TV kennt ?
Und stellt Euch vor, es ergäbe sich die Situation (rein theoretisch) der Prozentsatz der
nicht wirklich betroffenen Bundesländer ist höher, als der der betroffenen ….. dann würden
sich ganz bestimmte Teile der Bevölkerung wieder bevormundet und ungerecht behandelt fühlen.
Auf Ländereben ist es eben vielmehr eine ‚gelebte, erlebte, aus dem eigenen Leben/Umfeld
genommene Abstimmung - für oder gegen ein Projekt.
Außerdem gibt es auch Gründe gegen eine allgemeine Mitbestimmung auf Bundesebene:
- wie hoch wäre denn der Prozentsatz der Bürger, welche sich wirklich ausreichend
über oft doch sehr schwierige Themen informieren / weiterbilden (!!!!) = sehr gering
Selbst auf Regierungsebene gibt es spezielle Ausschüsse, welche oft sehr lange über
ein Thema beraten. In die Öffentlichkeit geraten dann oft nur die medienwirksamen
‚Marketing-Äußerungen’ einzelner Politiker. Und trotzdem geschehen Fehler !
Leider und wirklich sehr ärgerlich. Oft zum Haare raufen… diese Spezialisten….
Natürlich gibt es sicher auch Abstimmungen/Themen, die für die breite Gesellschaft sehr
gut als bundesweite Abstimmung geeignet wären. Wollte man dies alles in einem Gesetz
festlegen ? Fehlerfrei ? Ohne dass sich Gruppierungen benachteiligt fühlen ?
Und wie emotional läuft so eine bundesweite Volksabstimmung/Mitbestimmung ?
Über Projekte welche 1) millionenschwer sind 2) nicht mehr änderbar sind 3) mit Neid gepaart sind
4) welcher Bürger hat den Weitblick über all diese Faktoren bundesweit zu entscheiden ?
Bestimmt nur ganz wenige. Und die anderen ? Werden die dann wieder als Fang-Stimmen
benutzt ? Wäre das der Weg zur angestrebten Gerechtigkeit ?
Mit dem Ergebnis einer Bundestagswahl sind wir nur einige Jahre ‚geschlagen’ –
je nachdem, welche Farbe man hat.
Eine Volkes - Mitbestimmung bundesweit kann ich von Euerer Sicht und (angenommenen) Lebensumfeld
wirklich nachvollziehen:
Sich einfach von den bösen Kapitalisten nicht mehr bestimmen lassen wollen !
Na ja und die DDR Zeit war ja bekanntlich auch nicht die reinste Freiheit – eine andere Zeit
von Fremdbestimmung von OBEN. Die Sozialleistungen und Einrichtungen waren sicher
fast ‚vorbildlich’ (?) kenne ich nur aus Berichten…(siehe oben: wie Meinung sich bilden kann)
Übrigens, hat die DDR unglaublich viele Mio. DM von der kapitalistischen BRD erhalten.
Einer der Gründe, warum das System irgendwie gelaufen ist.
Und auf privater Ebene viele Päckchen an Freunde – hatten wir damals auch zeitweise
Geschickt.
Ihr habt als Beispiel ein geändertes Familiengesetz angeführt.
Ist bekannt, dass es früher für das erste Kind ‚0’ DM gab, für das zweite Kind ‚40’ DM mtl.
Meine Söhne sind bereits aus dem Haus. Ich arbeite als Exportkauffrau und zahle sehr viel
Steuern. Wenn ich mir nun so alle Forderungen der ‚Kinderbesitzer’ anschaue
(Gegenpol zu: Kinderlos …. Ein Fremder sieht mir meine 2 Söhne nicht an) dann habe ich
öfter den Eindruck, dass immer mehr Eltern sich ihre Kinder von der Allgemeinheit finanzieren
lassen wollen . Kinder bekommen und gleichzeitig auf nichts mehr verzichten.
Und dann noch von Ungerechtigkeit sprechen.
Sicher haben sich die Zeiten während der vergangenen Jahrzehnte sehr geändert;
Werbung, nachgeworfene Kredite, Statussymbole, alles prasselt täglich auf alle ein.
Früher war das nicht so extrem – die breite Masse war ‚gleich arm’ – im Gegensatz zu heute.
Natürlich gab es immer Menschen, mit tollen Marken etc. aber meist hat man dann nicht
gejammert oder von Ungerechtigkeit geredet, sondern einen Weg (oder auch viele kleine Wege)
gesucht, diesen Wunsch zu erfüllen und gespart, viele Jahre in extrem kleinen Beträgen (5-10 DM mtl.)
einfach nur gespart, bis das Ziel erreicht war.
Mir wäre damals nie der Gedanken von Ungerechtigkeit oder die Frage ‚was ist gerecht ?’
in den Sinn gekommen. Und was auf diesem Weg nicht möglich war, habe ich gar nicht
erst in meinen Kopf festsetzen lassen. Hab’ und brauch’ ich einfach nicht.
Da gab’s halt schon mal gebrauchte Kleidung für die Kinder, kein Kino/Restaurant/Urlaub
Immer nur selbst kochen – mit Sonderangeboten, nur 1x Fleisch pro Woche usw.
Selbst stricken und nähen (manchmal war’s auch mal peinlich… aber O.K. es war halt so)
Kommt Euch das irgendwie bekannt vor ? Na… überlegt mal……
Und noch ein Gedanke: wann gab es die Pille für Frauen? um 1961
Vorher haben Frauen wirklich die Kinder geboren, wie sie halt gekommen sind (sagte man)
Heute sollte Frauen + deren Partner doch so klug sein, nur so viele Kinder zu bekommen,
wie sie sich erlauben/leisten können - eben aufgrund der oben angeführten gesellschaftlichen Veränderungen.
Wenn ich eine Groß-Familie wollte, muss ich leider vorher rechnen.
Junge Familien sprich sogar alleinstehende Mädchen bekommen Kinder um überhaupt ein Familiengefühl
zu haben. Junge Paare trennen sich nach dem ersten handfesten Streit und meist sitzt die Frau
mit dem Kind da. Oder die Frauen trennen sich fast schon mutwillig vom Mann beim einen harten Problem.
(diese Situationen kenne ich von Bekannten, Freunden – aus dem Umfeld)
Eine Kollegin sagte sogar mal: ‚ .. wenn mich mein Alter ‚verarscht’ dann werfe ich ihn raus,
der Staat zahlt ja….’ Wie bitte ?? ich war da schon leicht sprachlos… bei uns war auch
nicht immer alles rosig…
Wo bleibt denn das Erlernen Probleme zu lösen, sich auch mal Zurücknehmen (ich rede nicht vom
Heimchen am Herd) sondern wirklich vom partnerschaftlichen Erarbeiten einer Familie mit Kinder.
Ich habe den Eindruck, dass heute einfach viel zu schnell nach der staatlichen GERECHTIGKEIT
gerufen wird. Man kann per Gesetz diese erträumte, angestrebte Gerechtigkeit nicht gestalten und dabei
wirklich jede gesellschaftliche Gruppe und Situation berücksichtigen.
DAS IST EINFACH UTOPISCH – wie ich schon so oft, auch bei ähnlichen Themen geschrieben habe,
nur im eigenen Umfeld, in der Region und evtl. eigenen Bundesland lässt sich die bürgerliche
Mitbestimmung einigermaßen leben.
Und was das große Vorbild Schweiz betrifft ….. wann wurde da gleich wieder
das Wahlrecht für Frauen eingeführt ? Nur mal so.
Außerdem sah sich die Schweiz lange nicht mit den Problemen der BRD konfrontiert
z.B. Fremdarbeiter – jetzt gibt es immer mehr deutsche Gastarbeiter in der CH und denen
gefällt das gar nicht.
Ich möchte keinem etwas auf's Auge drücken oder unbedingt von
meiner Meinung überzeugen. Nur sollte so manch einer sich nicht immer
gleich angegriffen / oder unverstanden fühlen.
Gerechtigkeit ist eben ein sehr schwieriges Thema - wer Kinder hat,kann ein Lied davon singen.
Wie ungleich schwieriger ist es dann für eine ganze vielschichtige Gesellschaft.
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