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RE: Wie man Gregor Gysi den Zahn zieht |
Beitrag Kennung: 319387
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Zitat: |
gastli hat am 11. September 2009 um 12:43 Uhr folgendes geschrieben:
Ist das Finanzkonzept der Linken wirklich so abwegig und inkompetent? Das haben mal die Nachdenkseiten recherchiert. |
Auch wieder viel Lesestoff. Natürlich verbunden mit Diskussionsstoff. Mönsch Gastli, was haste denn da wieder für eine Schmiererei verlinkt?
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Die Zusammenhänge sind also etwas komplizierter als uns vorgegaukelt wird, und deswegen ist es ziemlich einfältig, den Arbeitsmarkt mit dem Kartoffelmarkt gleichzusetzen. |
Das stimmt. Und wenn die Nachdenkseiten diese Kompliziertheit bereits erkannt haben, sollten sie wenigstens mit der gebotenen Tiefgründigkeit publizieren. Machen sie aber nicht. Schade eigentlich!
Zitat: |
Sicher nimmt mit steigendem (gesamtwirtschaftlichen) Lohn die Kostenbelastung der Unternehmen zu, und das mag ihre (gesamtwirtschaftliche) Nachfrage nach Arbeitskräften dämpfen, aber andererseits nimmt mit steigenden Löhnen die (gesamtwirtschaftliche) Güternachfrage zu, was wiederum die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften steigert. |
Tiefgründigkeit hätte hier ein wenig mehr Ausführlichkeit geboten.
Warum schreibt man nicht, dass "die Kostenbelastung der Unternehmen" zu 100% in den deutschen Unternehmen wirksam wird, die hier um einen Mindestlohn gebeten werden.
Die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften wird aber bei weitem nicht zu 100% in Deutschland wirksam. Man weist zwar auf gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge hin, vergisst oder verschweigt aber die tatsächliche geografische Ausdehnung der Gesamtwirtschaft.
Bei mehr Lohn können sich die Leute einen neuen Flachbildschirm leisten. Der wird die Nachfrage nach Arbeitskräften in Asien steigern, wo die Dinger zusammen gelötet werden.
Bei mehr Lohn können sich die Leute öfters mal einen Urlaub leisten. Die Nachfrage nach Arbeitskräften in Malle wird steigen.
Bei mehr Lohn können sich die Leute hin und wieder ein neues Auto leisten. Auch hier haben deutsche Hersteller und Zulieferer keine 100% Marktanteil.
Nur ein zweistelliger Prozentsatz der Investition in zusätzliche Lohnkosten wird sich als zusätzliche Nachfrage für die in Deutschland Mindestlohn zahlenden Unternehmen einfinden.
Wirksam - indirekt auch auf Deutschland - wäre natürlich ein Mindestlohn in Asien und allen anderen Armenhäusern dieser Welt. Doch davon träumen nicht einmal die LINKEN.
Ein paar Zeilen weiter unten wird noch eine andere Leier wiederholt:
Zitat: |
In 20 von 27 Ländern gibt es gesetzliche Mindestlöhne und wo es – wie etwa in Schweden – keinen gibt, ist die Gewerkschaftsmacht so groß, dass man gar keine braucht.
Nun mag man zehn Euro Mindestlohn für zu hoch angesetzt halten, aber immerhin hat Luxemburg zum 1. Januar 2009 den Mindestlohn auf 9,49 Euro erhöht. In Frankreich liegt er bei 8,71 Euro, in Irland bei 8,65 Euro, in den Niederlanden bei 8,47 Euro und in Belgien bei 8,41 Euro. |
Wir danken unserem Gastli, dass er uns vor einigen Monaten mal einen Artikel verlinkt hat, in dem offen über die Höhe der Mindestlöhne berichtet.
Zitat: |
In den "alten" EU-Staaten in Südeuropa betragen die untersten erlaubten Stundenlöhne zwischen 2,55 Euro in Portugal und 3,80 Euro in Griechenland. In Slowenien stieg der Mindestlohn Anfang März auf 3,28 Euro. ...
In den übrigen mittel- und osteuropäischen Staaten sind die Mindestlöhne mit Stundensätzen zwischen 0,65 Euro in Bulgarien und 1,97 Euro in Tschechien deutlich niedriger. |
Danke lieber Gastli für den Link, da hatten die Nachdenkseiten leider vergessen die volle Wahrheit zu erwähnen, wie es in 20 von 27 Ländern aussieht.
Pfiffikus,
dem es an dieser Stelle nicht mehr die Mühe wert war, weiter zu lesen
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