.:. Vielen Dank an Liesa44, Jumpa, James T. Kirk, nightwolf, KIWI, Susi37, Saltiel, Jule, Micha1962, Jens626, HeMu, guenniev, welche uns kürzlich finanziell unterstützt haben. .:.
|
+ Portal-Navigation + |
|
|
|
|
Auf dem Weg zu "1984"?
|
|
herrenlos
|
FT-Nutzerin
19.797 geschriebene Beiträge
|
|
Wohnort: Erfurt
|
30.01.2009 ~ 11:40 Uhr ~ herrenlos schreibt:
|
|
|
|
im Forum Thüringen seit: 29.12.2007
13 erhaltene Danksagungen
|
|
|
Auf dem Weg zu "1984"? |
Beitrag Kennung: 213661
|
|
|
|
vor einiger zeit habe ich orwells 1948/49 geschriebenen gesellschafts-sf-roman "1984" oder auch hier gelesen; und dieser tage kamen mir einige meiner notizen wieder in die hände; da kann man schon erschrecken über aktuelle entwicklungen und paralellen ...
kleiner auszug gefällig?
Zitat: |
"Ein allgemein wachsender Wohlstand bedroht das Bestehen einer hierarchisch geordneten Gesellschaft, und bedeutet in gewisser Weise ihre Auflösung. In einer Welt, in der Wohlstand im Sinne von persönlichem Besitz und Luxusartikeln gleichmäßig verteilt ist, während die Macht in den Händen einer kleinen privilegierten Schicht liegt, hat in der Praxis eine solche Gesellschaftsordnung nicht lange Bestand. Denn die große Masse der Menschen, die normalerweise durch die Armut abgestumpft ist, bildet sich heran und lernt selbständig denken. Früher oder später kämen sie dann dahinter, dass die privilegierte Minderheit keine Funktion hat, und beseitigten sie. Auf lange Sicht ist daher eine hierarchische Gesellschaft nur auf Grundlage von Armut und Unbildung möglich.
Große Teile der Bevölkerung wurden der Arbeit entfremdet und durch staatliche Unterstützung gerade noch am Leben gehalten. Und da die damit verbundenen Opfer offensichtlich unnötig waren, erhob sich unvermeidlich eine Opposition. Das Problem bestand darin, die Räder der Industrie sich weiter drehen zu lassen, ohne den wirklichen Wohlstand der Welt zu erhöhen. Verbrauchsgüter mussten zwar produziert, durften aber nicht unter die Leute gebracht werden. Und in der Praxis war der einzige Weg, dieses Ziel zu erreichen, eine immerwährende Kriegsführung.
Die Hauptwirkung des Krieges ist die Zerstörung, nicht notwendigerweise von Menschenleben, sondern von Erzeugnissen menschlicher Arbeit. Der Krieg ist ein Mittel, um Materialien, die sonst dazu benutzt werden könnten, die Massen bequem und damit auf lange Sicht intelligent zu machen, in Stücke zu sprengen. Die Fabrikation von Kriegswaffen ist zudem ein bequemer Weg, Arbeitskraft zu verbrauchen, ohne etwas zu erzeugen, was konsumiert werden kann.
Im Prinzip dienen die Kriegsanstrengungen dazu, jeden Überschuss, der vielleicht nach Befriedigung der unerlässlichen Bedürfnisse der Bevölkerung verbleiben könnte, aufzuzehren.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
| |
| |
|