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Forum-Thueringen» Politik» Deutschlandpolitik » Wir haben Krieg! Und keiner geht hin! » Hallo Gast [Anmelden|Registrieren]
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Zum Ende der Seite springen Wir haben Krieg! Und keiner geht hin!
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holgersheim   holgersheim ist männlich Zeige holgersheim auf Karte FT-Nutzer
1.225 geschriebene Beiträge
Wohnort: Gera



03.05.2006 ~ 17:43 Uhr ~ holgersheim schreibt:
images/avatars/avatar-64.gif im Forum Thüringen seit: 09.11.2002
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Wir haben Krieg! Und keiner geht hin! Beitrag Kennung: 7083
gelesener Beitrag - ID 7083


Wir haben Krieg! Und keiner geht hin!

1. Mai! Tausende strömen in den Städten zu den Maikundgebungen. Dort halten Gewerkschaftsspitzen und Politiker flammende Reden und alles klatscht. Dabei weiß die Mehrheit, dass sich die Gewerkschaftsspitzen längst arrangiert haben, die Politiker hohle Phrasen dreschen. Die Gewerkschaften sind Mitglieder der Parteien, die uns mit Gesetzen bombardieren, die das Geld von den Armen zu den Reichen transferieren, uns alle in die Isolation treiben. Gewerkschaften schließen nur noch scheinbare Kompromisse, mit denen sie jedes Mal ein wenig mehr Eurer Rechte opfern. Sie kämpfen Scheingefechte, egal ob ver.di oder IG-Metall und verkaufen einen schlechten Abschluss als Sieg.

Es ist Krieg! Dieser Krieg wird nicht mit Gewehren, Kanonen und Haubitzen ausgetragen, sondern mit Worten und Gesetzen, von Unternehmensverbänden, Politik und Presse. Damit werden wir bombardiert, ohne dass wir uns wehren.

Es ist Krieg! Und der Feind, Kapital, Politik, Presse und der opportune Teil der Wissenschaft hat die Strategie entwickelt, dass nicht nur er gegen uns kämpft, mit allen Mitteln, sondern auch wir gegeneinander, Arbeiter und Angestellte und Beamte gegen Arbeitslose, Junge gegen die Alten. Weil Beamte, Arbeiter und Angestellte hoffen, so verschont zu bleiben. Aber niemand wird verschont. Man greift allen in die Taschen, bis diese so leer sind, dass es fürs tägliche Leben nicht mehr reicht Auch den Beamten wird es so ergehen, nur ein wenig später. Jeder, der noch einen Job hat, ist von der Arbeitslosigkeit bedroht, und damit die Rente und die Gesundheit. Man schmeißt Euch raus, bevor ihr 50 Jahre alt seid, denn in den Chefetagen der Konzerne sitzen keine Fachleute, sondern die Vasallen der Banker und Großaktionäre, nur darauf aus, schnellen und riesigen Profit zu machen, ohne jede Rücksicht.

Es ist Krieg! Ihr könnt Euch vor diesem Krieg nicht drücken! Geht endlich hin! Suppenküchen und Second Hand-Läden sind keine Bunker, kein Schutz, sondern Teile des Systems. Nicht von denen, die sie betreiben, sondern von denen, die sie instrumentalisieren. Suppenküchen werden von McKinsey gesponsert. Die BA erwartet und verlangt, dass Ihr Kleidung und Hausrat im Second Hand kauft. Ihr werdet immer mehr entrechtet! Es betrifft mehr als 90 % der Bevölkerung, auch die kleinen und mittelständischen Unternehmen, die nicht für den Export arbeiten. Sie werden systematisch in die Pleite getrieben.

Es ist Krieg! Ein Krieg, angezettelt von nicht einmal 10 % der Bevölkerung, von denen, die sich für die Elite halten. Aber sie sind keine Elite. Sie sind rücksichtslose Plünderer, die Euer Land, Euren Besitz plündern. Die Globalisierung als globale Besitzergreifung verstehen, die Liberalisierung als als die Freiheit verstehen, Euch auszuplündern. Die Euch mit Presse und Glotze ablenken und einlullen und Euch mit getürkten Informationen füttern.

Es ist Krieg und Ihr müsst hin!! Tragt den Widerstand auf die Straße, während der Weltmeisterschaft und am 3.6. in Berlin

Noch ein Rat. Nehmt denen, die mit Tafeln und Transparenten von obskuren Organisationen kommen, egal ob braun, rot oder Gewerkschaft die Plakate und Transparente ab. Sie machen nur Reklame für ihre Organisation und sorgen dafür, dass Euer Protest in die linke oder rechte Ecke gestellt wird.

(Dank für den Text an Gerd Flegelskamp)



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kritiker   kritiker ist männlich Zeige kritiker auf Karte Nutzer ist im Jahr 2020 verstorben
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09.05.2006 ~ 20:58 Uhr ~ kritiker schreibt:
im Forum Thüringen seit: 23.03.2006
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Beitrag Kennung: 8072
gelesener Beitrag - ID 8072


@ holgersheim
ich glaube man hat es nicht verstanden, oder? Augenzwinkern
bis dann



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as65    as65 ist männlich Zeige as65 auf Karte FTplus
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09.05.2006 ~ 21:10 Uhr ~ as65 schreibt:
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Beitrag Kennung: 8073
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Zitat:
Original von kritiker
@ holgersheim
ich glaube man hat es nicht verstanden, oder? Augenzwinkern
bis dann


Würde ich nicht sagen.

Der Beitrag von @holgersheim ist so treffend und realistisch das er fast jede Diskussion überfüssig macht. Und genau deswegen keine Antworten.

Vieleicht findet sich ja einer der anderer Meinung ist?!

as65



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kritiker   kritiker ist männlich Zeige kritiker auf Karte Nutzer ist im Jahr 2020 verstorben
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09.05.2006 ~ 21:37 Uhr ~ kritiker schreibt:
im Forum Thüringen seit: 23.03.2006
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Beitrag Kennung: 8076
gelesener Beitrag - ID 8076


Zitat:
Original von as65

Würde ich nicht sagen.
Der Beitrag von @holgersheim ist so treffend und realistisch das er fast jede Diskussion überfüssig macht.
Vieleicht findet sich ja einer der anderer Meinung ist?!
as65


vielleicht sollte man nicht diskutieren sondern endlich handeln! wir sollten entlich alle auf die straße gehen und diesen pseudopolitikern mal zeigen was DEMOKRATIE ist! auch denen in unserer stadt! aber da werde ich warscheinlich bis an mein ende warten müssen. der deutsche wird niemals sein recht einfordern dazu ist er zu faul und zu träge!
bis dann



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gastli   Zeige gastli auf Karte FT-Nutzer
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11.05.2006 ~ 19:01 Uhr ~ gastli schreibt:
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Einer der Kriegstreiber hat sich zu Wort gemeldet:

"Nur wer arbeitet, soll auch essen", sollen die ausgesprochenen Worte vom Arbeitsminister Franz Müntefering sein. Herr Minister, wurde nun die Katze aus dem Sack gelassen oder ist es die politische Ausrichtung, wohin Ihre Arbeitspolitik führen soll?



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Adeodatus
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11.05.2006 ~ 19:06 Uhr ~ Adeodatus schreibt:
Beitrag Kennung: 8389
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Armer Müntefering, jetzt muss er Verhungern, denn für dummes Quatschen sollte man auch kein Geld bekommen!

Das Geld soll abgeschafft werden. Viele Leute haben heut schon keins mehr.



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gastli   Zeige gastli auf Karte FT-Nutzer
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Wohnort: terrigenus



12.05.2006 ~ 10:26 Uhr ~ gastli schreibt:
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Beitrag Kennung: 8456
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Es ist erstaunlich, dass bei allen politischen Diskussionen nicht der Mensch selbst, sondern die Arbeit im Vordergrund steht. Ist (Lohn)Arbeit mehr wert als der Mensch an und für sich?
Verückt: Die Arbeit, auf die sich solche Ausssagen wie "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" beziehen, die wird automatisiert oder verlagert - das Rattenrennen ( Ratten = Arbeitsplatzverlagerer)nach den billigsten Löhnen eben. Nicht in diese Aussage einbezogen war und ist die viele unbezahlte Arbeit aller Menschen für die Gesellschaft, ob in der Familie, vornehmlich Frauen, oder in der Gemeinde, oder in Vereinen durch Rentner, Kinder, Jugendliche etc..
Müntefering hat wohl vergesssen, dass diese aktuell existierende Form der Gesellschaft nur funktioniert, wenn Arbeit auch unbezahlt gemacht wird. Er ignoriert diese Tatsache. Denn als (Lohn)Arbeit gilt, was einen Lohn in Form von Geld erhält. Die anderen 50% Arbeit für andere Menschen, für die Gesellschaft, wird, weil ohne Profit und Rendite für Wirtschaft und Staat, maximal mit einigen dünnen Worten beiseite geschoben. Und von daher hat Müntefering mit seinem Satz "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" nicht nur Arbeitslose, sondern auch HausfrauenMänner und viele engagierte Bürger/Kinder/Jugendliche schlichtweg beleidigt. Nun ja, es ist ja nur ein weiterer Beweis von seinem Hauptschulniveau. Dumm nur, das solches im Ministerium für Arbeit und Soziales das Heft in der Hand hat.
Völlig untragbar der mann in Fortsetzung von Clement's Hassparolen. Den sinnlich gleichen Spruch gibt es auch in Eisen geschmiedet "Arbeit macht frei". Treten Sie ab Herr Müntefering-



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12.05.2006 ~ 15:52 Uhr ~ geschlossen schreibt:
Beitrag Kennung: 8498
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Oh je. Wenn das stimmt: Wer nicht arbeitet soll auch nichts essen -dann haben wir bald halb verhungerte Politiker und Beamte.



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Adeodatus
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15.05.2006 ~ 17:57 Uhr ~ Adeodatus schreibt:
Beitrag Kennung: 8838
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Habe heute ein Zitat von Tucholsky gefunden der Mann hat den Zeitgeist unserer zeit schon erkannt:

"Eine der schauerlichsten Folgen der Arbeitslosigkeit ist wohl die, daß Arbeit als Gnade vergeben wird. Es ist wie im Kriege. Wer die Butter hat, wird frech."
(Kurt Tucholsky)



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gastli   Zeige gastli auf Karte FT-Nutzer
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23.11.2006 ~ 13:32 Uhr ~ gastli schreibt:
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Es ist immer noch Krieg und der Krieg wird brutaler.

Zitat:

Die Empfänger von Arbeitslosengeld II haben keinen Anspruch auf mehr Geld. Die Höhe des Regelsatzes von 345 Euro monatlich verstößt nicht gegen die Verfassung, urteilte das Bundessozialgericht (BSG) in Kassel. Zur Begründung verwiesen die Richter auf den weiten Spielraum des Gesetzgebers, der auch die Höhe der Leistung umfasse.[/B]
...
Mit dem Urteil wies das BSG die Klage einer früheren Industriearbeiterin aus dem badischen Landkreis Lörrach ab. Die heute 49-Jährige war nach einem Bandscheibenvorfall arbeitslos geworden und erhielt zunächst Arbeitslosengeld und danach Arbeitslosenhilfe. Ihren Antrag auf das Anfang 2005 eingeführte Arbeitslosengeld II wies der Landkreis ab: Die Rente ihres Ehemannes von monatlich 928 Euro reiche auch für sie mit aus.

Dabei ging die Behörde von dem Regelsatz von 345 Euro je Erwachsenem aus, zuzüglich der Kosten für die Unterkunft. In ihrer Klage machte die Frau geltend, der Regelsatz von 345 Euro für Alleinstehende und 311 Euro für Ehepartner sei zu niedrig und daher verfassungswidrig. Er decke vielleicht das physische, nicht aber das "soziokulturelle Existenzminimum" ab, sagte ihr Anwalt vor dem BSG.


Jetzt werden Hundt, Sinn, der "Sachverständigenrat" wieder aus ihren Höhlen kriechen und großen Spielraum nach unten sehen nachdem nun der Weg nach oben den Betroffenen abgeschnitten wurde.



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Torsten
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24.11.2006 ~ 09:44 Uhr ~ Torsten schreibt:
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Zitat:
Original von geschlossen
Oh je. Wenn das stimmt: Wer nicht arbeitet soll auch nichts essen -dann haben wir bald halb verhungerte Politiker und Beamte.


Und ganz verhungerte Kapitalisten. Sorgen wir also dafür.



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Herasun   Herasun ist weiblich Zeige Herasun auf Karte FT-Nutzerin
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24.11.2006 ~ 17:42 Uhr ~ Herasun schreibt:
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Zitat:
Original von spidy
Habe heute ein Zitat von Tucholsky gefunden der Mann hat den Zeitgeist unserer zeit schon erkannt:

"Eine der schauerlichsten Folgen der Arbeitslosigkeit ist wohl die, daß Arbeit als Gnade vergeben wird. Es ist wie im Kriege. Wer die Butter hat, wird frech."
(Kurt Tucholsky)


Ich finde, es ist viel schlimmer:
Seit Tucholsky (1890-1935) hat sich am System nichts, aber auch gar nichts, geändert.
Zeitweilig verkleidete man es, gezwungenermaßen, mit einem leicht sozial eingefärbten Anzug, aber nun legt man die alten Klamotten ab, und es wird wieder Tacheles geredet!



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Adeodatus
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24.11.2006 ~ 18:51 Uhr ~ Adeodatus schreibt:
Beitrag Kennung: 31531
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Mein Opa meinte immer:

Du kannst eine Sau in den schönsten Anzug stecken! Trotzdem bleibts ne Sau!



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holgersheim   holgersheim ist männlich Zeige holgersheim auf Karte FT-Nutzer
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31.12.2006 ~ 13:37 Uhr ~ holgersheim schreibt:
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Wir haben Krieg, aber begreifen es nicht.

(erster Teil)

Zitat:

Wir haben Krieg

Weihnachten ist anders als andere Feiertage. Für mich ist es nicht der religiöse Charakter, denn in dieser Zeit fanden schon Feiern vor der Christianisierung statt. Das Christentum hat diese Tage lediglich "eingebürgert." Aus Sicht der Kirchen, gleich welcher, bin ich ein Heide. Weshalb ich dennoch die Weihnachtstage anders als die anderen Feiertage im Jahr ansehe, weiß ich selbst nicht genau. Vermutlich hängt es mit der Witterung zusammen und damit, dass an diesen Tagen der kürzeste Tag des Jahres die Wintersonnenwende (21. oder 22. Dezember) vorbei ist, die Tage also wieder länger werden.

Wie auch immer, diese Feiertage sind besonders geeignet, seinen Gedanken freien Lauf zu lassen, auch über das eigene Tun ein wenig nachzudenken. Eine Mail machte mich auf einen Beitrag im Elo-Forum aufmerksam. Jemand schildert seine Erfahrungen mit Hartz IV und den ARGEn. Der Absender wird wohl gedacht haben, dass ich die Geschichte auch veröffentliche. Aber das will ich nicht und darum habe ich darüber nachgedacht, warum ich solche Einzelschicksale nicht veröffentliche.

Ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass das kontraproduktiv ist. Solche Schreiben haben zumeist einen Nachteil: Sie sind nicht überprüfbar. Das ist kein Misstrauen gegen den Schreiber, sondern einer der großen Fehler, den die meisten Hartz IV-Empfänger machen. Sie gehen alleine zu den Gesprächsterminen, lassen sich bedrohen oder bekommen Versprechungen, leider immer mündlich. Wollen Sie etwas unternehmen, haben sie keine Beweise und es ist mehr als zweifelhaft, dass die Sachbearbeiter vor Gericht ihre Drohungen oder ihr rechtlich nicht haltbares Fehlverhalten zugeben.

Zu viele Empfänger der Transferleistungen lassen alles willenlos mit sich geschehen. Sie unterschreiben klaglos Eingliederungsvereinbarungen, und das obwohl inzwischen ein Sozialgericht diese Eingliederungsvereinbarungen als "verfassungsrechtlich bedenklich" eingestuft hat (Sozialgericht Duisburg S 7 AS 63/05). Sie lassen sich willenlos in Ein Euro Jobs verfrachten und bekunden oft noch öffentlich, froh zu sein, endlich wieder arbeiten zu dürfen. Dass kaum ein Ein Euro Job die Kriterien zusätzlich und gemeinnützig erfüllt, darüber denken sie nicht nach, helfen aber damit, weitere Arbeitsplätze zu vernichten und leisten dem Lohndumping Vorschub. Dass das Lohndumping erfolgreich ist, beweist die Rentenversicherung. Dort wird jedes Jahr der Durchschnittsverdienst aller Beitragspflichtigen für die Berechnung der Entgeltpunkte ausgewiesen. Dieser Durchschnittsverdienst betrug 2005 = 29.569,00 €, 2006 = 29.304,00 €, ist also um 265 € gesunken. Dabei sind die Arbeitszeiten verlängert worden. Sie können als sicher annehmen, dass diese Senkung des Einkommens nicht bei den Besserverdienenden vorgenommen wurde.

So habe ich mich auch gefragt, was passiert hier eigentlich. Das Ergebnis meiner Überlegung: Wir haben Krieg! Kein Krieg, der mit konventionellen Waffen ausgetragen wird und auch kein Krieg, den wir angezettelt hätten. Er wurde uns als Krieg mit der Agenda 2010 aufgezwungen und ist, auch wenn das den Wenigsten bewusst ist, ein Krieg des internationalen Kapitals und der internationalen Politik, der für alle Europäischen Länder durch die EU-Administration strategisch aufbereitet und dann auf den Schlachtfeldern von den nationalen Regierungen gegen die eigene Bevölkerung ausgetragen wird, gleich an mehreren Fronten. Ich verwende bewusst die Begriffe aus der konventionellen Kriegsführung, die von Schlachten und Schlachtfeldern spricht, Begriffe, über deren Sinn viel zu wenig nachgedacht wird. Der Zusammenhang zu den Tätigkeiten eines Metzgers ist unverkennbar. Ein Schlachtfeld ist ein Ort, an welchem sich die Menschen gegenseitig abschlachten und gleichgültig, welche Sprüche als Begründung angeführt werden, steht immer eine Interessengruppe dahinter, die für die Vorbedingungen verantwortlich sind und Profit daraus ziehen. Sie sind die Metzger, zu feige, selbst zu schlachten. Aber warum auch? Die Herde ist doch dumm genug, sich gegenseitig selbst zu schlachten.

(Gerd Flegelskamp)




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holgersheim   holgersheim ist männlich Zeige holgersheim auf Karte FT-Nutzer
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31.12.2006 ~ 13:39 Uhr ~ holgersheim schreibt:
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Wir haben Krieg, aber begreifen es nicht.

(zweiter Teil)


Zitat:

Kriegsschauplätze in Deutschland sind derzeit die Krankenversicherung, die Rentenversicherung und der Arbeitsmarkt. Wie in einem Krieg üblich, ist es vorteilhaft, die Strategien des Gegners zu kennen und dazu werden, sehr einseitig, seitens der Politiker die Überwachungsmethoden in einem Maße verstärkt, dass selbst die Nazis oder die Stasi gelb vor Neid geworden wären. Es ist jeweils eine kleine, bewaffnete Minderheit, die gegen eine große und unbewaffnete Mehrheit antritt. Die Waffen sind noch nicht die konventionellen Explosivwaffen wie Schusswaffen, Bomben oder Panzer, sondern Gesetze, Verordnungen, Geheimdienste, die BA, die Justiz und andere Behörden. Noch ist das Ganze ja ein Vorspiel, eine Vorbereitung auf einen echten Krieg. Zunächst müssen wir instrumentalisiert werden. Bei einem satten Bauch ist das schwerer, als bei einem leeren Bauch, also muss Armut erzeugt werden. Die USA sind da schon viel weiter als wir. Sie haben Armut bereits seit vielen Jahren erzeugt und damit ihr Kanonenfutter herangezüchtet. Dazu viel religiöser Fundamentalismus und natürlich der allgegenwärtige Nationalismus. Jetzt wird in Europa Armut erzeugt. Es ist eine neue Rezeptur des Kapitals. Früher waren Arme nicht sonderlich motiviert, denn sie waren seit jeher arm und wussten, dass sie nichts gewinnen können. Nach dem 2. Weltkrieg haben die Menschen in Europa erstmalig am Wohlstand geschnuppert. Stößt man sie in die Armut zurück, dann sind sie sicher viel motivierter als in früheren Zeiten. Aber die daraus resultierende Wut muss kanalisiert werden.

In Deutschland ist das ein wenig schwieriger als in den Nachbarstaaten. Nationalstolz ist seit 1945 ein absolutes Tabu. Mit der Religiosität ist es auch nicht soweit her. Dafür hat man aber noch Relikte der Vergangenheit wie den Untertanengeist und die Hörigkeit auf die Obrigkeit. Der naive Glaube, dass die Presse schreibt oder zeigt, was ist, kommt hinzu. Obwohl inzwischen eine Mehrheit weiß, dass alle Presseorgane der westlichen Welt nur von einer Handvoll Leuten gesteuert werden und keine Nachrichtenmagazine mehr sind, sondern nur noch Meinungsmache betreiben. Statusdenken ist in Deutschland ebenfalls ein stets funktionierendes Rezept. Wer glaubt, etwas "Besseres" zu sein, hört doch lieber auf die, die ihm den Status ermöglichen, als sich Gedanken darüber zu machen, warum gerade diese Fassade derart bröckelt. Das macht die Debatte über die Unterschicht so wertvoll für die Manager der "Deutschland AG".

Deutschland rüstet wieder auf. Diese simple Wahrheit kann man dem Weißbuch entnehmen und sie wird aus dem Milliardenauftrag für Siemens und IBM erkennbar. Jeder Aufrüstung ist bisher ein Krieg gefolgt und jeder Krieg war verheerender als der Vorangegangene. IBM soll die Großrechner der Bundeswehr aufrüsten und ich wäre nicht verwundert, wenn dabei eine direkte Vernetzung zur CIA unbemerkt als "kostenloses Feature" eingebaut würde. Die Aufrüstung ist nicht etwa die Vorbereitung auf einen nationalen Alleingang sondern die Folge einer westlichen Allianz, der NATO. Die Scharmützel im nahen Osten sind dabei nichts als ein Vorgeplänkel, der "Kampf gegen den Terror" nichts eine recht fade Begründung für andauernden Massenmord. Was uns als Terrorismus verkauft wird, ist nichts als der Untergrundkampf unterdrückter Völker gegen waffenstarrende Mächte wie Israel und die USA und deren anhaltenden Bombenterror. Der Terror dient als Begründung für zahlreiche politische und militärische Maßnahmen der Koalition. So wollen Leute wie Jung, Merkel, Beckstein, Schäuble und etliche andere unbedingt den Einsatz der Bundeswehr bei innerstaatlichen Einsätzen ermöglichen. Natürlich nur zur Terrorabwehr. Dieses Vorhaben ist derart fadenscheinig, dass ich nicht begreife, dass Menschen darauf hereinfallen. Terrorismus ist nicht mit militärischen Mitteln zu bekämpfen. Aber Demonstrationen aufgebrachter Menschen schon, dass weiß man aus der Vergangenheit der DDR und aus der Tschechoslowakei.

Deutschland will dem Vorbild der USA folgen. Das bedeutet, Länder mit Rohstoffen und Bodenschätzen notfalls zu überfallen, um die Kontrolle über die Rohstoffe zu bekommen. Das geht aus dem Weißbuch der Bundeswehr klar hervor, auch wenn die Wortwahl dort ein wenig anders ist. Erste Ansätze sind die Entsendung deutscher Soldaten in die Krisenregionen der Welt, Erstaunlicherweise sind diese Krisenregionen immer identisch mit Ländern, die wichtige Rohstoffe als Bodenschätze ausweisen.

In Afghanistan ist die Bundeswehr (BW) seit Jahren stationiert. Obwohl in der Presse dabei immer nur von Einsätzen der BW bei der Mission ISAF (International Security Assistance Force) berichtet, geht aus dem Weißbuch hervor, dass "Spezialkräfte" auch bei der OEF (Operation Enduring Freedom) eingesetzt werden. Im Internet kann man dann erfahren, dass es sich dabei um eine unbekannte Zahl von KSK-Einsatzkräften handelt. Mit dem GG ist das nicht vereinbar. Bemerkenswert ist dabei die Verdummungspolitik, wenn davon gesprochen wird, dass sich die Lage in Kabul stabilisiert habe. Seit der Implementierung der Marionettenregierung in Kabul ist Afghanistan ein Pulverfass und der "relativ ruhige Norden", das Einsatzgebiet der ISAF und damit der Deutschen, wird auch noch sehr unruhig werden. Wenn von den Aufständischen dort geredet wird, ist immer von den Taliban und der al Quaida die Rede. Doch das ist die weitere Verfälschung der Wahrheit. Die Taliban haben vor dem Krieg zwar die Regierung gestellt, nicht aber das Land beherrscht. Afghanistan wurde und wird von den so genannten Warlords beherrscht, Stammensfürsten, aus denen der Widerstand gegen die Russen hervorging und die nun Widerstand gegen die ausländischen Aggressoren betreiben. Mit den Taliban und der Al Quaida rechtfertigt man diesen völkerrechtlich unzulässigen Krieg.

Die Verbindung der Reformen der Agenda 2010 zu den bevorstehenden Kriegsspielen wird erst auf den zweiten Blick erkennbar. Die Akzeptanz der Jugend zur Ableistung des Wehrdienstes hält sich in Grenzen. Aber die Personalstärke soll ausgebaut werden und dieses Personal soll verstärkt international eingesetzt werden. Mit fehlenden Ausbildungsperspektiven und der Ausgrenzung bestimmter Personengruppen (Hartz IV) werden dann werbewirksame Anwerbungsmethoden der BW zur Falle für viele Jungendliche. In der Hoffnung, bei der BW eine adäquate Ausbildung zu bekommen, verpflichten sie sich über die Wehrdienstzeit hinaus und unterschreiben die entsprechenden Verträge. Dass dann dort auch die Verpflichtung für Auslandseinsätze verankert sind, merken viele junge BW-Soldaten erst, wenn es soweit ist. Es ist das amerikanische Prinzip, mit dem man dort vor allem die Jugendlichen ohne sonstige Perspektiven in die Armee lockt.

Damit ist die steigende Armut gerade bei Kindern durchaus nicht ungewollt. So züchtet man Kanonenfutter heran. Wäre es nach Angela Merkel gegangen, wären auch im Irak deutsche Soldaten gestorben. Jetzt geht es nach ihr und das bedeutet Ausweitung des Militarismus. Es wird nicht mehr lange dauern, bis deutsche Soldaten nicht nur in allen Krisenregionen, tätig sein werden, die durch amerikanische Interventionen erst zu Krisenherden wurden, sondern auch in Deutschland die Waffen gegen die eigne Bevölkerung richten, wenn diese aufzumucken wagt. Die fortschreitende Bespitzelung jedes Einzelnen wird bald jeden Widerstand im Keim ersticken. NRW macht derzeit den Vorläufer als staatliche Computerhacker. Andere Länder wollen nachziehen. Damit wird das gesamte Privatleben jedes Einzelnen für den Staat zugänglich. Nicht nur das, jeder Gedanke, den man mal irgendwann hatte, auch wenn man ihn nicht per Mail versendet hat, ist dann für staatliche Organe zugänglich. Natürlich nur für den Kampf gegen den Terror.

(Gerd Flegelskamp)




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Wir haben Krieg, aber begreifen es nicht.

(letzter Teil)

Zitat:

"Ich habe nichts zu verbergen" lautet immer wieder die Aussage der Menschen in diesem Land, spricht man sie auf solche Machenschaften an. Selbst wenn das stimmt, nutzt das wenig, denn Verbindungen können konstruiert werden. Die Leute, die wirklich etwas zu verbergen haben, werden das heute nicht mehr einem Computer anvertrauen, denn sie wissen um die Möglichkeiten, die heute zur Verfügung stehen. Jedem kann es passieren, dass er in das Fadenkreuz staatlicher Ermittler gerät. Dann auf "Gerechtigkeit" zu hoffen, ist wirklich naiv. Gerechtigkeit zählt nichts in diesem Land, früher nicht und heute noch viel weniger. Nur Leute mit viel Geld sind da relativ sicher.

Wir haben Krieg und wissen es noch nicht einmal. Unsere Kriegsgegner sind die Politik und das Kapital. Statt sich zu formieren und endlich Widerstand zu leisten, lassen wir uns erst ausplündern und wohl später auch abschlachten. Wir ziehen uns lieber die n-te Wiederholung diverser Spielfilme im Fernsehen rein, als uns mal mit dem Wahrheitsgehalt politischer Aussagen und denen der Presse zu befassen.

Wenn Merkel in ihrer Neujahrsansprache (ARD am 31.12.2006, 22:10 Uhr) betont:
„Auch ist der Erfolg von Reformen nie sofort zu spüren. Doch die guten wirtschaftlichen Zahlen jetzt, ganz besonders die sinkende Arbeitslosigkeit, sie zeigen, dass sich die Anstrengungen und Härten nach einiger Zeit auszahlen. Das jetzt mit dem Aufschwung ganz konkret zu erfahren, das kann uns auf dem weiteren Reformweg nur ermutigen.“ Die Rente mit 67, die Gesundheitsreform mit weiteren Belastungen, besonders für Arbeitslose und Rentner, die Reform der Pflegeversicherung wird sie als unverzichtbare Maßnahmen darstellen, um den "Aufschwung" nicht als ein Strohfeuer verpuffen zu lassen.

Betrachten wir die "sinkenden Arbeitslosenzahlen" einmal genauer. 3,3 Mrd. musste die BA an Steinbrück als Rückführungsgebühr überweisen. Das sind 10.000 € für jeden Arbeitslosen, der nach Bezug von ALG I länger als 3 Monate ALG II bezogen hat. Besser gesagt, 2006 sind von den neuen Arbeitslosen 330.000 ins ALG II abgerutscht und damit in die Obhut einer ARGE oder einer Optionskommune geraten. Einmal in der Betreuung dieser fachunkundigen Behörden geraten, ist eine Vermittlung in einen sozialversicherungspflichtigen Job nahezu ausgeschlossen. Dort werden Statistiken geschönt, indem man Arbeitslose in Ein Euro Jobs, Minijobs, ABM- oder Strukturanpassungs-Maßnahmen steckt oder Sanktionen verhängt. Gräbt man auf den Seiten der BA ein wenig tiefer, findet man im Arbeitsmarktbericht andere Zahlen:
Im Textteil finden sich dann weitere Informationen die ein völlig anderes Bild der Realität aufzeigen. Es gibt also einen stark ansteigenden Anteil von sozialversicherungspflichtigen Jobs, bei denen die Bezahlung so schlecht ist, dass sie zusätzlich Anspruch auf ALG II haben. Arbeitslose im Rechtskreis des SGB III erscheinen nicht in der Statistik und 15 % aller Arbeitslosen erhalten keine Leistungen und erscheinen somit auch nicht in der Statistik.

Ich kann es nicht oft genug wiederholen: Der wirtschaftliche Aufschwung hat nichts mit der Politik der Koalition oder den Reformen zu tun. Alle diesbezüglichen Aussagen sind Lügen. Tatsächlich sind die Zahlen in den meisten EU-Ländern besser als in Deutschland, weil dort aufgrund von Lohnsteigerungen auch der Binnenmarkt von diesem Aufschwung profitiert. Ursache des Aufschwungs ist die Öffnung des chinesischen Marktes. Die Reformen der Koalition bremsen den realen Aufschwung, weil durch Lohndumping, Nullrunden bei den Renten und zu niedrigen Regelsätzen bei den Transferleistungen für Arbeitslose der Binnenmarkt weiter ausgedünnt wird. Politik, Wirtschaftsinstitute wie das IFO-Institut in München und die Presseorgane bombardieren uns mit Falschinformationen, damit die weitere faktische Kürzung der Einkommensverhältnisse für 90 % der Bevölkerung klaglos hingenommen werden, in der Hoffnung auf eine Besserung, die nicht eintreten wird. Wir werden für dumm verkauft, scheinbar zu recht, denn wir lassen es zu. Die derzeitigen Wachstumsraten unterscheiden sich nicht von denen der 90er Jahre, also den Jahren, in denen die Arbeitslosigkeit überproportional angestiegen ist. Nur Narren können glauben, dass jetzt plötzlich deshalb neue Arbeitsplätze entstehen. Automatisierung und Rationalisierung und die Reformpolitik der Regierung werden weitere Arbeitsplätze vernichten und genau aus diesem Grunde werden die Aktienkurse steigen. Wir haben es nicht besser verdient, denn wir ducken uns und kuschen.

Wir werden abgeschlachtet, bisher nur symbolisch. Real wird das, wenn wir der Aggressionspolitik dieser Regierung im militärischen Bereich keinen Widerstand entgegensetzen. Dann werden zunächst unsere Kinder dem Aufruf nach patriotischem Einsatz in aller Herren Länder folgen und sich dort töten lassen und selber töten, um den multinationalen Konzernen und damit dem internationalen Kapital die Ausbeutung und Versklavung von Völkern der Dritten Welt weiter zu ermöglichen. Damit werden dann wirkliche Terroristen nach Deutschland eingeladen, die die Ausbeutung und Knechtung ihrer Heimatländer nicht hinnehmen wollen und ungeachtet des eigenen Lebens blutige Rache nehmen. Rache nicht an den bestens abgeschirmten Politikern, Bank- und Konzern-Managern oder den Kapitaleignern, sondern an uns, die wir all das durch unser Schweigen und unsere Untätigkeit zugelassen haben und weiterhin zulassen.

Wir sorgen uns, dass die Nazis wieder die Oberhand gewinnen, dabei sitzen sie längst wieder an den Schalthebeln der Macht. Sie nennen sich nur anders.

(Gerd Flegelskamp)


Soviel Wahrheiten muss man erst mal verkraften.
Alles Gute im Neuen Jahr wünscht holgersheim.



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31.12.2006 ~ 17:50 Uhr ~ kritiker schreibt:
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Zitat:
Original von holgersheim

Soviel Wahrheiten muss man erst mal verkraften.
Alles Gute im Neuen Jahr wünscht holgersheim.


holgersheim, da kann ich dir nur recht geben! nachdem ich alles gelesen habe kann ich nur hoffen das gert flegelskamp nicht zufällig ein unfall geschieht! ich glaube aber, diesen artikel vom gert werden hier nicht viele komplett lesen, oder er wird wieder zerredet!
ich habe auch noch einen beitrag der dazu passt:
ich weis leider nicht mehr wo ich diesen artikel gefunden habe

Zitat:
Top Secret! Streng geheim!
Macky Messer´s Rede auf der Geheimberatung der 2000 Superreichen
Meine Damen und Herren, es geht heute um das Programm, dessen Ziel es ist, die Arbeitsleistung der Massen zu unseren Gunsten zu steigern und gleichzeitig Widerstand zu minimieren. Der Grundsatz wird sein: Wenn man Hamster motivieren möchte, dürfen sie nicht merken, dass sie im Hamsterrad laufen. Deshalb muss man sie daran hintern, über ihr Dasein näher nachzudenken. Dazu dienen alle Arten von Unterhaltung und Konsum. Doch das Wichtigste: Wir werden das einfache Volk in viele verfeindete Gruppen zerteilen.
Die große Masse wird aus unseren Arbeittieren bestehen. Diese werden für möglichst geringen Lohn in unseren Unternehmen produktiv arbeiten. Der Lohn wird gerade so hoch sein, dass es für die Existenz reicht, jedoch wird er keinesfalls erlauben, Ersparnisse zu sammeln, um finanziell unabhängig und damit frei zu werden.
Damit den Hamstern das Geld auch wirklich nie reicht und sie nicht im Traum daran denken, das Hamsterrad zu verlassen, werden wir ihnen einreden, dass man nur leben könne, wenn man allen möglichen teuren Modeschnickschnack habe. Da deren Einkommen für so etwas jedoch nicht reicht, werden wir sie dazu animieren, sich zu verschulden und sie dadurch zwingen, noch schneller im Hamsterrad zu laufen. Auch werden wir immer einen Teil der Mittellosen arbeitslos lassen. Dann müssen die Arbeitenden ständig Angst haben, ihren Job zu verlieren und zu den Arbeitslosen abzurutschen. Lohnforderungen werden allein dadurch unterdrückt. Wenn wir das noch weltweit praktizieren und alle möglichen Arbeiter aus den unterschiedlichsten Ländern gegeneinander ausspielen, können auch die Gewerkschaften nichts mehr ausrichten. Die größte Gefahr ist, dass die Arbeitstiere sich ihrer solidarischen Kraft bewusst werden. Deshalb schleusen wir Provokateure in ihre Reihen und spalten auch sie auf: Alt gegen Jung, Männer gegen Frauen, Faschos gegen Linke, Stammbelegschaft gegen Leiharbeiter, Ausländer, und Arbeitslose. Eine kleine Gruppe wird die Aufgabe haben, die Masse lückenlos zu überwachen, zu schikanieren, zu bedrohen und Angst einzujagen. Wir sorgen durch deutlich unterschiedliche Behandlung und Lebensbedingungen für Neid und gegenseitige Abneigung. So wird ihnen gar nicht mehr bewusst, dass wir sie am Wickel haben. Eine andere Gruppe der Habenichtse sind die Polizisten, Gefängniswärter, Geheimdienstler, Schnüffler aller Art, Bodyguards, Spezialeinheiten und sonstige Ordnungshüter. Natürlich werden wir auch diese Gruppe der Bewacher etwas besser bezahlen als die Gruppe der Arbeitstiere. Die Bewacher werden sich ganz sicher davor hüten, ihre Besserstellung durch unpässliches Verhalten zu gefährden. Die A n g s t wird die meisten von jeglichem Widerstand abhalten und sie im Hamsterrad weiter laufen lassen. Unsere Lügen, mit denen wir den Hass auf Sündenböcke ablenken, müssen so faustdick sein, dass die Masse es für unmöglich hält, dass es gelogen ist. Unsere Lügenfabriken arbeiten tausendmal raffinierter als die der Nazis. Mit unsren Medien besitzen wir ein Mittel, um das uns Goebbels beneiden würde. Mit e i n e m S c h l a g können wir die gesamte Menschheit zum Narren halten. Wer das bezahlt? Die Arbeitstiere s e l b s t, denn wer sonnst soll unsere exponentiell anwachsenden Zinsen, Zinseszinsen und Rüstungsgewinne und Extraprofite bezahlen?! Außerdem müssen sie dann noch mehr arbeiten und haben gar keine Zeit mehr nachzudenken.

Abonnieren sie die Infobriefe von A H A (Autonomer Humanistischer Aufklärungsdienst), 06484 Quedlinburg, Bergstr. 50!


holgersheim, ich wünsche dir und deiner familie auch einen friedlichen abgang ins jahr 2007!
bis dann



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Simson   Simson ist männlich Zeige Simson auf Karte Benutzerkonto am 16.04.2013 gelöscht
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31.12.2006 ~ 18:55 Uhr ~ Simson schreibt:
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Womit verdient denn der Herr Flegelskamp, um den sich unser kritiker solche Sorgen macht, eigentlich sein Geld?

Gelesen habe ich den Beitrag, zerreden soll ich ihn nicht, also frage ich mal was.



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holgersheim   holgersheim ist männlich Zeige holgersheim auf Karte FT-Nutzer
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01.01.2007 ~ 11:08 Uhr ~ holgersheim schreibt:
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01.01.2007 ~ 12:41 Uhr ~ kritiker schreibt:
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Zitat:
Original von Simson
Womit verdient denn der Herr Flegelskamp, um den sich unser kritiker solche Sorgen macht, eigentlich sein Geld?

Gelesen habe ich den Beitrag, zerreden soll ich ihn nicht, also frage ich mal was.

dann frag ihn doch selbst! aus erster hand ist immer am sichersten! oder studier erst mal seine seite!



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gastli   Zeige gastli auf Karte FT-Nutzer
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04.03.2007 ~ 09:06 Uhr ~ gastli schreibt:
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Nach einer Meldung des Sozialticker wird der Krieg der Behörden gegen die Betroffenen immer brutaler geführt. Entsprechend gestaltet sich auch die Gegenwehr.

Zitat:
Wo vor der Einführung der Hartz Gesetze ein Widerspruch den Urzustand beibehielt und dann die Unstimmigkeit beigelegt werden konnte, werden zur heutigen Zeit bewusst Existenzen zerstört und Menschen in den Ruin geführt. Das es dabei zu Übergriffen im Amt kommen muss, beweist die noch in 2005 geführte Statistik. Nach der sind es 1600 Fälle gewesen, wo die Betroffenen nach Entrechtung zu drastischen Mitteln gegriffen hatten.

Wie viele noch in Wohnungen, unter Brücken und in Häusern sich zurückgezogen haben bzw. hängen ist derzeit noch nicht bekannt, denn wie sollte es auch anders sein, führt man genau darüber keinerlei Statistiken. Nur die Unfallkassen gaben diese Zahlen bekannt, dass viele Angestellte der Hartz IV Verwaltungen bereits Opfer von externer Gewalt geworden und dabei so stark verletzt worden sind, dass sie Leistungen der Unfallkasse in Anspruch nehmen mussten.



Ein Beispiel von vielen, für die Drangsalierung der Betroffenen ist der Leserbrief einer verzweifelten Familie an die Norderstedter Zeitung.

Leserbrief an die Norderstedter Zeitung

Zitat:
Sehr geehrte Damen und Herren,

was uns im Moment widerfährt, ist nicht nur der Hohn an sich, sondern lässt dieses Vaterland, welches sich als Sozialstaat rühmt und so stolz auf die Einhaltung der Menschenrechte und der Menschenwürde ist, in einem ganz anderen Licht erscheinen.

Ich bin nicht studiert, und nur eine einfache Frau, deshalb verzeihen Sie bitte, sollte folgendes nicht immer in richtiger Zeitabfolge sein.

Zu meiner Person. Ich bin 31 Jahre alt, seit 15 Jahren an einer außerordentlich schwierigen Psoriasis-Arthritis erkrankt. Ich bin seit 11 Jahren mit meinem Mann verheiratet, wir haben zusammen 3 Kinder – 6, 7 und 8 Jahre alt. Bei meinem Mann ist vor ca. 8 Jahren eine Krankheit ausgebrochen, die man bipolare Störung nennt – zuvor als manisch-depressive Erkrankung bekannt, leider in seinem Falle ebenfalls sehr ausgeprägt.

Seit 5 Jahren ist er krankgeschrieben und kürzlich vom Amtsarzt/med. Dienst für weitere 2 Jahre arbeitsunfähig geschrieben worden.

Ich selbst mit meiner Krankheit bin nur eingeschränkt arbeitsfähig – und im Moment auch nicht, da die Medikamente ihre Wirkung verloren haben, obwohl ich schon das Neueste bekomme, und selbst die Ärzte in der Uniklinik Kiel kaum noch Rat wissen. Die Belastung wird einfach zu groß.

Trotz allem engagiere ich mich noch ehrenamtlich an der Grundschule. Zwei Stunden in der Woche mache ich mit den Erstklässlern eine englische Spielstunde, damit der Übergang zum Englischunterricht in der 3. Klasse nicht zum Übel für die Kinder wird.

Im August 2004 zogen wir nach Norderstedt, nachdem unser Vermieter uns wegen Eigenbedarfes gekündigt und den daran anhängenden Prozess gewonnen hatte – sowie die Durchsetzung der schnellst möglichen Räumung binnen 3 Monaten nach Urteilsverkündung erwirkt hatte.

Wenig nachdem wir – mit letzten Kräften – umgezogen waren, lief mein Anspruch auf Arbeitslosengeld sowie der Anspruch meines Mannes auf Krankengeld aus, und wir mussten Leistungen nach dem SGB II beantragen. Um eine feste Anstellung habe ich mich nachweislich in all dieser Zeit trotzdem redlich bemüht. Aber Arbeit für eine Mutter mit 3 Kindern, die auch noch ihren Mann in Zeiten der Depression (welche nicht Absehbar sind) pflegen muss, und daher nur in Teilzeit arbeiten kann, und auch noch selbst körperlich eingeschränkt ist, ist heutzutage schwer zu bekommen.

Mit dem Bescheid vom 09.05.05 beziehen ich und meine Familie (= Bedarfsgemeinschaft) Leistungen nach dem SGB II. Sofort wurden wir darauf hingewiesen, dass das von uns angemietete und bewohnte Haus zwar von der Größe aber nicht von dem Mietzins her angemessen sei, und wir uns entweder um Untervermietung oder Mietzinssenkung bemühen sollten. Ersteres ist wiederum wegen der Krankheit meines Mannes nicht möglich, und eine Mietzinssenkung konnte auch nicht erwirkt werden.

Herr L. von der ARGE Norderstedt wies mich allerdings seinerzeit darauf hin, dass wenn ich glaubhaft machen könne, auch ohne weitere Zuwendung seitens der ARGE den Mietzins durch die bezogenen Leistungen nach SGB II + Kindergeld bezahlen zu können, wir nicht zwingend umziehen müssten. Ein weiterer Umzug wäre zur Katastrophe geworden.

Mit Bescheid vom 26.07.2005 wurde uns dann bescheidet, dass wir zum 01.08.2005 nur noch den Regelsatz beziehen würden.

Arbeit hatte ich immer noch keine, unglücklicherweise. Also mussten wir sehen, wie wir damit zu Recht kommen.

Am 06.11.2006 dann – aber erst nachdem ich einen Antrag auf außerordentliche Kostenübernahme gestellt hatte - wurde ich von Herrn H. – ARGE Norderstedt -, schriftlich aufgefordert, ihm zu nachzuweisen, wie die Mietdifferenz von uns aufgebracht worden ist bzw. wird.

Folglich dessen traf ich mich persönlich mit Herrn H., um möglicherweise dadurch einen Großteil an schriftlichem hin und her sowie Missverständnisse zu vermeiden. Es war ein sehr freundliches Gespräch, und ich empfand Herrn H. als allgemein sehr fairen Ansprechpartner. Warum fair? Weil er mich über die Anrechnung von Einkommen auf mein Nachfragen sehr freundlich und ehrlich informiert hat, ohne Fakten nicht zu benennen.

Für mein Empfinden konnten wir alle Dinge schnell und unbürokratisch lösen. Ich brachte – freiwillig – unseren Budgetplan bei, und erklärte außerdem unsere derzeitige Lebensweise. Nämlich, dass ich meine 10 Jahre alten (und teilweise noch älteren) Sachen auftrage - obwohl sie durch Gewichtszunahme schon teilweise zu eng, meine Jungs Kleidung vom Flohmarkt bekommen, selbst mein Mann wird von mir nicht anders eingekleidet, und meine Tochter die abgetragene Kleidung der Tochter meiner Cousine, welche 2 Jahre älter als meine Tochter ist, als Leihgabe bekommt, solange sie sie braucht (nach Gebrauch muss ich sie zurückgeben). Nur selten sind für meinen Mann mal ein Paar neue Socken von ***** drin. Nahrungsmittel erwerben wir überwiegend bei *****, **** (Sonderpostenmarkt – Ware aus Versicherungsschäden. Wenn einen Kochschinken bei **** € 1,19 kostet, kann man ihn unter Umständen bei **** für die Hälfte und teilweise auch noch wesentlich weniger erwerben, einen Sack Kartoffeln oftmals schon für € 1,00 – die Ware unterscheidet sich vom Inhalt qualitativ nicht von der anderer Discounter) sowie **** und *****. Gern gehe ich auch zur TAFEL. Trotzdem – meine Familie ist sauber gekleidet und weder Mangel- noch Fehlernährt.

Ich hatte mich seinerzeit auf alle von Herrn H. getätigten Aussagen verlassen, u. a., dass er mich nun persönlich kenne, und sich somit ein Bild von uns und unserer Lebensweise machen könne, und diese Sache nun so in Ordnung wäre. Ich müsse ihn nur verstehen, da er es im Falle einer Prüfung auch erklären können müsse. Stellte überhaupt kein Problem für mich dar, deswegen gab ich ihm auch mehr Informationen, als ich hätte von meiner Nachweispflicht her hätte geben müssen. Zudem habe ich anschließend keine weiteren Aufforderungen mehr bekommen.

Am 12.02. bekamen wir nun einen Brief von Herrn G., ARGE Norderstedt. Hierin forderte er uns zu verschiedenen Dingen auf. Unter anderem zur Darlegung gesamter Kontoauszüge sowie anderer Bescheinung.

Vorsorglich hätte er jedoch schon einmal die uns nach SGB II zustehenden Zahlungen storniert.

Die Arbeitslosentelefonhilfe half mir, ein Widerspruchsschreiben zu verfassen, da mir gar nicht klar war, ob ich überhaupt noch alle Kontoauszüge habe, die er von uns verlangt, da unser Konto wegen bestehender Kontopfändungen von Gläubigern gekündigt wurde.

Diesen Widerspruch, sowie einen von drei geforderten Nachweisen, überbrachte ich der ARGE Norderstedt gestern persönlich. Ich bat die Dame am Empfang, ob Sie dieses Herrn G. vorlegen könne, damit er sich evtl. noch äußern kann, solange ich vor Ort war. Da er ja schon schriftlich mitgeteilt hatte, die Zahlungen bereits storniert zu haben. Andernfalls muss ich zum Sozialgericht nach Lübeck. Der 1. März steht vor der Tür. Meine Kinder werden wie immer am 1. des Monats in den Kühlschrank schauen und Hunger haben. Der Vermieter wird seinen Mietzins verlangen – kann ich ihn nicht beibringen, kann ich mich im darauf folgenden Monat fristlos kündigen – welches er mit Sicherheit tun wird, und ich und meine Familie wären dann Obdachlos.

Herr G. entschied sich allerdings mir mitzuteilen, dass er zu meinem Widerspruch gar nichts sagen möchte und (wörtlich) ‚ wir uns dann vor Gericht sehen’.

Das Gericht teilte mir aber mit, dass ich für meinen Antrag einen Bescheid bräuchte, und das das Schreiben von Herrn G. nicht ausreicht, da es sich eben nur um ein Schreiben handelt, und nicht um einen Bescheid. Obwohl er bereits alle Mittel storniert hat und es somit schon laut Gericht zu einem Verwaltungsakt gekommen ist.

Nach Erhalt dieses Schreibens hat mein Mann eine schwere Depression bekommen, und laut seinem beh. Arzt wohl eine der schwersten, die er je hatte. Ich bin diesbezüglich wirklich am Rande der Verzweiflung. Ein ärztliches Gutachten des mediz. Dienstes liegt der ARGE über die Erkrankung auch schon vor.

Meine Kinder sind wohlerzogene, vorbildliche Kinder.

Meine Tochter ist auf der Leistungsebene eine der Jahrgangsstärksten und hat sogar die Tage einen Malwettbewerb, den die Grundschule Falkenberg für die Stadt Norderstedt gemacht hat, gewonnen. Es sollen neue Verkehrsschilder gedruckt werden.

Mein Sohn L., obwohl ebenfalls schon an derselben Krankheit wie mein Mann erkrankt, trotz seiner Krankheit ein gutes und fröhliches Kind, speziell was schulische Leistung und Integration angeht.

Mein Sohn J. von Geburt an ein Sonnenschein und freut sich auf die Einschulung.

Ich pflege meinen Mann, wenn ich muss, an eine Scheidung ist für mich nicht zu denken. Ich habe meinen Mann geheiratet – und ihm versprochen, ihn zu lieben und zu ehren, in Guten wie in Schlechten Zeiten. Und daran halte ich mich auch.

Ich versorge meine Kinder, mit allem, was sie benötigen.

Ich bemühe mich redlich um eine Teilzeitbeschäftigung. Mit Frau K., der ARGE Norderstedt, habe ich gute Gespräche geführt und lasse mich auch durch die Widersprüchlichkeit einiger anderer Behörden nicht entmutigen (Ich hätte an einer Fortbildung teilnehmen können, habe aber keinen Hortplatz für die Kinder für diese Zeit bekommen – lt. Behörde: KEIN ANSPRUCH AUF DEN PLATZ, selbst wenn KEINE ZUZAHLUNG FÜR DEN HORT SEITENS ARGE).

Ich teilte der ARGE mit, wie wir uns günstig ernähren, dass wir weder rauchen noch Haustiere haben, und sie ja wohl kaum jeden Tierhalter die Leistungen streichen, da dieses nicht in den Regelleistungen enthalten ist.

Mit heutigem Bescheid (01.03.07) erklärt man uns - aufgrund teilweise selbst erdachter und in jedem Fall Halbwahrheiten - seitens der ARGE, das wir mit solchen ‚erwirtschafteten Einsparungen’ NICHT HILFEBEDÜRFTIG sind, und alle Leistungen GESTRICHEN SIND!!!!! = KEIN GELD!!

Mein Mann braucht neue Medikamente, ich auch – kein Geld für die Zuzahlung. Das Kindergeld kommt wahrscheinlich erst am 10.03. – bis dahin kann er schon wieder schwere Psychosen erleiden. Mal abgesehen davon, dass unsere Krankenversicherung uns jede Leistung verweigern bzw. kündigen kann, da wir keine Leistungen nach dem SGB II mehr erhalten.

Meine Kinder haben Hunger – ich habe daraufhin für Essen und Trinken den Kleiderschrank meines Sohnes für € 20,00 verkaufen müssen, was uns dann noch als Einkommen angerechnet wird!!!

In spätestens einem Monat haben wir die Kündigung unseres Mietvertrages auf dem Tisch, da wir die Miete nicht zahlen können. Wie lange ich noch mein Telefon oder Internet benutzen kann, weis ich nicht.

Wann wir mit einer Entscheidung des Sozialgerichtes rechnen können, bei dem ich am Freitag (02.03.) einen Antrag auf einstweilige Anordnung gegen die ARGE gestellt habe, ist dahingestellt.

Nicht die Gerechtigkeit entscheidet, sondern die Willkür. Die Geschäftsführerin der ARGE Nord lässt all dieses kalt – Stellungnahme auf mein Schreiben = KEINE!

Wenn ich mit meinem Mann obdachlos bin, und meine Kinder aufgrund dessen im Heim oder bei Pflegeeltern sind, hat man doch dann endlich erreicht, was man wollte – na dann schon einmal herzlichen Glückwunsch!

Ich hoffe, es erbarmt sich dann einer, und schenkt uns einen Strick – aber nur zur Info: dieses wird als ‚imaginäres Einkommen’ angerechnet…..

Ein aufrichtiges DANKE an alle, die sich die Zeit für das lesen genommen haben.

Herzliche Grüße,

Ihre Nadja S.

(Adresse der Redaktion bekannt)




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04.03.2007 ~ 12:08 Uhr ~ kritiker schreibt:
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nachdem ich diesen hilferuf gelesen hatte konnte ich erst mal eine ganze weile nichts tun, außer meine wut abklingen zulassen!
aber, gastli, du wirst sehen dieser brief wird von vielen wieder als einzelfall abgetan und es wird zu tagesordnung übergegangen! nach dem deutschen motto "was kümmert mich fremdes leid"
bis dann



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04.03.2007 ~ 15:00 Uhr ~ orca schreibt:
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Zitat:
Original von gastli
Leserbrief an die Norderstedter Zeitung

Zitat:
Sehr geehrte Damen und Herren,

was uns im Moment widerfährt, ist nicht nur der Hohn an sich, sondern lässt dieses Vaterland, welches sich als Sozialstaat rühmt und so stolz auf die Einhaltung der Menschenrechte und der Menschenwürde ist, in einem ganz anderen Licht erscheinen. ...


Dieses "Vaterland" ist nunmal der asoziale aggressive menschenfeindliche imperialistische STAAT BRD. Wenn ein Land Heimat werden soll, muß man es zu ihr machen. Z.B. indem man die Herrschaft von Verbrechern beseitigt, welch immer am Inbrünstigsten von "Vaterland" und "Volksgemeinschaft" labern, für die "man" (also immer die Anderen) eben Opfer bringen müsse.

Ja, wir haben Krieg. Nur liegt die eine Armee noch in den Federn.



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carlos
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04.03.2007 ~ 15:25 Uhr ~ carlos schreibt:
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Die Herrschaft von Verbrechern haben wir beseitigt und 1989 von Ihren Posten vertrieben. Glücklicherweise sind viele von denen, wie auch dieser Depp auf deinen Avater, längst Geschichte.



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Adeodatus
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04.03.2007 ~ 15:49 Uhr ~ Adeodatus schreibt:
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Zitat:
Die Herrschaft von Verbrechern haben wir beseitigt und 1989 von Ihren Posten vertrieben.


Wer ist wir, warst Du dabei oder bist Du auch blos einer der Trittbrettfahrer die hinterher für kurze Zeit das Wir entdeckten. Oder es bei Bedarf in eine Diskusion einwerfen.

Ansonsten hatten die wahren Verbrecher Deutschlands 56 Jahre früher ihren großen Auftritt und viele von denen haben noch nicht einmal eine Strafe für ihre Taten erhalten. Aber das ist ein anderes Thema.



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04.03.2007 ~ 15:52 Uhr ~ orca schreibt:
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Zitat:
Original von carlos
Glücklicherweise sind viele von denen, wie auch dieser Depp auf deinen Avater, längst Geschichte.


Nun, ein Glück ist das, wie gerade die hiesige Diskussion belegt, nur für die Schmarotzer und ihre korrupten Lakaien.

Personen sterben nunmal. Ihre fortschrittlichen Ideen und die Erinnerung an sie hingegen nicht. Da hilft auch nichts, wenn Reaktionäre sie wütend geifernd für tot erklären wollen.



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orca   orca ist männlich Zeige orca auf Karte FT-Nutzer
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04.03.2007 ~ 15:57 Uhr ~ orca schreibt:
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Zitat:
Original von spidy
Ansonsten hatten die wahren Verbrecher Deutschlands 56 Jahre früher ihren großen Auftritt und viele von denen haben noch nicht einmal eine Strafe für ihre Taten erhalten. Aber das ist ein anderes Thema.


Nein, das ist kein anderes Thema. Denn ebendiese Verbrecher waren maßgeblich am Aufbau des asozialen aggressiven menschenfeindlichen Staates BRD beteiligt und ihre biologischen wie geistigen Nachfahren begehen heute, nachdem das sozial(istisch)e Gegenüber wegfiel, neue Verbrechen gegen das einfache Volk.



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carlos
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04.03.2007 ~ 22:38 Uhr ~ carlos schreibt:
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ich war mit auf der Strasse zur Wende, logisch!

Zitat:
Original von Verstoßener
Zitat:
Original von carlos
Glücklicherweise sind viele von denen, wie auch dieser Depp auf deinen Avater, längst Geschichte.


Nun, ein Glück ist das, wie gerade die hiesige Diskussion belegt, nur für die Schmarotzer und ihre korrupten Lakaien.

Personen sterben nunmal. Ihre fortschrittlichen Ideen und die Erinnerung an sie hingegen nicht. Da hilft auch nichts, wenn Reaktionäre sie wütend geifernd für tot erklären wollen.


jaja Torsten wieder zum tausendsen mal das Geleier von deinen Schmarozern und Lakaien, zu mehr reicht es eben nicht. Zum Glück sterben diese Personen und zum Glück wurde bei einigen auch nachgeholfen!



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Adeodatus
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05.03.2007 ~ 16:40 Uhr ~ Adeodatus schreibt:
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Zitat:
ich war mit auf der Strasse zur Wende, logisch!


Nur zur Wende oder vorher ?



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