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„Berühmtester Arbeitsloser“ Henrico Frank findet Job |
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Der durch seine Auseinandersetzung mit SPD-Chef Kurt Beck bekannt gewordene Wiesbadener Arbeitslose Henrico Frank hat am Donnerstag einen Arbeitsvertrag unterschrieben. Einen Job, für den er bestimmt nicht durchs Waschen und Rasieren qualifiziert hat.
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HB FRANKFURT/MAIN. „Deutschlands berühmtester Arbeitsloser“ - wie ihn sein neuer Chef Marco Quirini nennt - fängt am 1. Februar beim bislang wenig bekannten Fernsehsender iMusic TV in Frankfurt/Main als Jungredakteur mit Schwerpunkt Punkrock an. „Das ist für mich ein Neuanfang“, sagte Frank. „Wer hat schon die Chance, sein Hobby zum Beruf zu machen?“
Brigitte Vallenthin vom Wiesbadener Arbeitslosen-Verein Hartz-IV-Plattform, die als Pressesprecherin Franks tätig ist, spricht von „einem Lottogewinn“. Der 37-Jährige habe eine langfristige Berufs- und Lebenschance bekommen, die zu seiner Begeisterung für Punkrock passe. Die Landesregierung in Mainz wünschte dem Langzeitarbeitslosen viel Glück. „Wir hoffen, dass es ernst gemeint und kein PR-Gag ist“, sagt Regierungssprecher Walter Schumacher. Die Staatskanzlei hatte Frank zuvor acht Jobangebote übermittelt, die er aber allesamt abgelehnt hatte.
Frank war in die Schlagzeilen geraten, nachdem er den rheinland- pfälzischen Ministerpräsidenten Beck bei einer Wahlkampfveranstaltung in Wiesbaden für seine Arbeitslosigkeit verantwortlich gemacht hatte. Beck hatte Frank daraufhin gesagt: „Wenn Sie sich waschen und rasieren, finden Sie auch einen Job.“
Für Quirini, stellvertretender Geschäftsführer des im Mai an den Start gegangenen Musiksenders mit 20 festen Mitarbeitern, ist die aus der Anstellung Franks entstandene Werbung in der Öffentlichkeit zwar „ein süßer Beigeschmack“. Es gehe aber mehr „um den menschlichen Aspekt, Frank eine Chance zu geben“. Er habe diesen mit seinem Punkrock-T-Shirt in der Zeitung gesehen und sich überlegt, ihn zum Gespräch einzuladen. Im Vorstellungsgespräch habe sich der Musik-Fan als sehr interessiert gezeigt, erzählt Quirini. Frank soll nun recherchieren, Interviews organisieren, Bands auftun und Konzerte besuchen.
Eine 40-Stundenwoche und 26 Tage Jahresurlaub habe der Ex-Arbeitslose demnächst, seine tägliche Arbeitszeit sei flexibel und über das Gehalt sei Stillschweigen vereinbart worden, berichtet Quirini. Es entspreche dem in der Musikbranche üblichen Anfangsgehalt. Er sei zuversichtlich, dass er den neuen Job schaffen werde, sagte Frank. Allerdings muss er sich erstmal bewähren: Seine Probezeit dauert ein halbes Jahr. |
Quelle
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