Forum-Thueringen | Deutschlandpolitik | Blöd, blöder, am blödesten, BILD

Autor

Beitrag

Torsten
Benutzerkonto wurde gelöscht

16.10.2006 ~ 21:42 Uhr ~ Torsten schreibt:

Blöd, blöder, am blödesten, BILD

Beitrag Kennung: 27787

Während Land und Leute systematisch den Bach hinuntergewirtschaftet werden, bemüht sich die Kapitalistenpresse um Stabilisierung der Stimmung. Z.B. dadurch, daß jeden Tag rudelweise neue Säue durchs Dorf getrieben werden, denen immer noch Massen hinterherlaufen, statt sich um's Wesentliche zu kümmern. Tote Kinder im Kühlschrank, Amokläufe, Brustvergrößerungen ... - Nicht, daß das nicht wichtig und nicht symptomatisch für's System wäre, aber genau dieser Schritt (von der Erscheinung zum Wesen vorzudringen) wird dadurch verhindert.

Die Zeitung, die Keiner liest, die aber täglich millionenfach gekauft wird, startete kürzlich den zweiten Teil einer Kampagne, die dem geneigten Dummkopf vermitteln soll, in diesem Blatt würden irgendwelche Wahrheiten verbreitet, die Andere nicht auszusprechen wagen. Motto: "Jede Wahrheit braucht einen Mutigen, der sie ausspricht." Das ist zweifellos richtig, aber die Initiatoren dieser Kampagne zeigen mit ihr auch noch, auf welchem Niveau sich diese "Wahrheiten" bewegen: "ich bin schwul", "Du kannst nicht kochen", "Sie sind nicht witzig", "ich habe Dich betrogen". Kommen da die Leser nicht ins Grübeln, welches geistige und Interessenniveau hier angesprochen wird?

Auch die Aufmachung ist auf sehr einfache Gemüter abgestimmt. Die sieht etwa so aus:

Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen

*der alte Sack*	FT-Nutzer 8.303 geschriebene Beiträge
	Wohnort: im Holzland
17.10.2006 ~ 00:13 Uhr ~ der alte Sack schreibt:

im Forum Thüringen seit: 07.02.2006
82 erhaltene Danksagungen

RE: Blöd, blöder, am blödesten, BILD

Beitrag Kennung: 27810

da habe ich doch gleich den richtigen werbespot von denen auf lager!!

<<< werbung >>>

erst auf kostenlos und dann auf datei downloaden

*Digedag*	FT-Leitung # Moderator Spiele 6.113 geschriebene Beiträge
	Wohnort: Thüringen
17.10.2006 ~ 08:56 Uhr ~ Digedag schreibt:

im Forum Thüringen seit: 01.02.2006
503 erhaltene Danksagungen

Beitrag Kennung: 27825

So krass würde ich es nicht formulieren @Torsten. Die Bildzeitung ist weitestgehend Parteienfrei. Sie gehorcht nur dem Gesetz der Lesbarkeit: Soll heißen es wird analysiert was die breiten Massen bewegt und es wird versucht das zu schreiben, was man lesen möchte.

Mit irgendeiner Politik hat das nichts zu tun und wenn ja ist es nur Zufall. Die Leute möchten ihre Zeitung an den Mann oder die Frau bringen und dazu bedienen sie sich der Meinung der Masse und es wird geschrieben was momentan populär ist.

Letztes Beispiel: Meldung zur Unterschicht in Deutschland
Ich glaube kaum, dass solch eine Meldung für die Regierung hilfreich ist.

*untermhäuser*	FT-Nutzer 177 geschriebene Beiträge
	Wohnort: Kaimberg
17.10.2006 ~ 09:09 Uhr ~ untermhäuser schreibt:

im Forum Thüringen seit: 08.11.2002
0 erhaltene Danksagungen

RE: Blöd, blöder, am blödesten, BILD

Beitrag Kennung: 27828

Zitat:

Original von Torsten
...Das ist zweifellos richtig, aber die Initiatoren dieser Kampagne zeigen mit ihr auch noch, auf welchem Niveau sich diese "Wahrheiten" bewegen: "ich bin schwul", "Du kannst nicht kochen", "Sie sind nicht witzig", "ich habe Dich betrogen". Kommen da die Leser nicht ins Grübeln, welches geistige und Interessenniveau hier angesprochen wird?

...ist es nicht so, dass diese nachmittagstalkshowthemen reflektieren, was vom land der dichter und denker übrig geblieben ist...???

die geistige unterschicht (um auch mal diesen begriff zu gebrauchen) dürstet es nach solchen themen. wer will schon auf der titelseite einer tageszeitung wirtschaftspolitik und kultur? die medien sind auch nur ein spiegel unseres verarmten bildungsniveaus... - und das ist kein spezifisch deutsches problem...

*videodok*	FT-Nutzer 457 geschriebene Beiträge
	Wohnort: Gera
17.10.2006 ~ 09:20 Uhr ~ videodok schreibt:

im Forum Thüringen seit: 08.11.2002
0 erhaltene Danksagungen

Beitrag Kennung: 27830

Klar, wenn es auf der Autobahn gekracht hat, Kracht es manchmal gegenüber auch gleich, nur weil so ein paar geBILDete in die Eisen steigen, um zu glotzen.

Aber die Kinder, die sonntags früh vorm Bäcker das Blatt verkaufen, sind immer schön freundlich, auch wenn man es nicht kauft. Denen gönne ich es, wenn sie sich an der BILDung ein paar Euro verdienen.

Torsten
Benutzerkonto wurde gelöscht

17.10.2006 ~ 09:38 Uhr ~ Torsten schreibt:

Beitrag Kennung: 27831

Zitat:

Original von Digedag
Die Bildzeitung ist weitestgehend Parteienfrei.

Kaum. Sie gehört Kapitalisten. Wer könnte wohl in gesellschaftlichen Fragen parteiischer sein? Die Parteien sind mehrheitlich über korrupte Spitzen ebenfalls in Kapitalistenhand, ebenso wie die Politiker. Sorum wird ein Schuh draus.

Zitat:

Original von Digedag
Letztes Beispiel: Meldung zur Unterschicht in Deutschland
Ich glaube kaum, dass solch eine Meldung für die Regierung hilfreich ist.

Nun, dies zieht sich ja durch ALLE Kapitalistenmedien und auch durch die tatsächlich weitgehend unabhängigen wie die junge Welt. Mir ist zwar der Zweck nicht klar, aber wenn ein Propagandafeldzug so breit angelegt ist, verfolgt mit Sicherheit irgendwer einen Zweck damit.

Nebenbei: Diese neuentdeckte Untermenschenschicht pfeifen längst alle Spatzen von den Dächern. Neu an der Kampagne auf der Gundlage der Stiftung mit dem Namen eines der größten Arbeiterverräter der deutschen Geschichte sind höchstens die menschenverachtenden Formulierungen, mit denen die Untermenschen beschrieben werden.

*Digedag*	FT-Leitung # Moderator Spiele 6.113 geschriebene Beiträge
	Wohnort: Thüringen
17.10.2006 ~ 10:02 Uhr ~ Digedag schreibt:

im Forum Thüringen seit: 01.02.2006
503 erhaltene Danksagungen

Beitrag Kennung: 27835

Man kann aber auch hinter jeder Meldung ein Propagandafeldzug vermuten (egal von wen auch immer) Am besten man liest überhaupt keine Zeitung mehr.

Übrigens ist ja auch jeder der mit irgendetwas Geld verdient ein Kapitalist. Von ehrenamtlichen allein wird sich eine Gesellschaft wohl auch kaum halten lassen. Wie war es denn im sozialistischen deutschen Staat? Was da so alles in den Westen verkauft wurde für Geld. Also waren es ja auch Kapitalisten. Wer sich da so alles bereichert hat… Augenzwinkern

Torsten
Benutzerkonto wurde gelöscht

17.10.2006 ~ 10:05 Uhr ~ Torsten schreibt:

Beitrag Kennung: 27837

Zitat:

Original von Digedag
Man kann aber auch hinter jeder Meldung ein Propagandafeldzug vermuten (egal von wen auch immer) Am besten man liest überhaupt keine Zeitung mehr.

Doch. Man sollte sich informieren. Man muß nur wissen, wer in wessen Auftrag und Interesse schreibt. Ganz brauchbar ist die junge Welt: http://jungewelt.de .

*Digedag*	FT-Leitung # Moderator Spiele 6.113 geschriebene Beiträge
	Wohnort: Thüringen
17.10.2006 ~ 10:09 Uhr ~ Digedag schreibt:

im Forum Thüringen seit: 01.02.2006
503 erhaltene Danksagungen

Beitrag Kennung: 27838

Mir ist die Zeitung sehr Wohl bekannt, war es doch Pflichtlektüre in der DDR. Die Auftraggeber werden sich sicher nicht geändert haben. Nur der Preis ist nicht mehr so human wie früher.

Kapitalisten? fröhlich

Torsten
Benutzerkonto wurde gelöscht

17.10.2006 ~ 10:20 Uhr ~ Torsten schreibt:

Beitrag Kennung: 27839

Zitat:

Original von Digedag
Mir ist die Zeitung sehr Wohl bekannt, war es doch Pflichtlektüre in der DDR.

Hmm, ich habe zwar lange in der DDR gelebt, aber von einer Pflicht, die junge Welt zu lesen, habe ich nichts mitbekommen.

Die Zeitung ist genossenschaftliches Eigentum, wie sich das für ein antikapitalistisches Blatt gehört. Heute sind an die Mitarbeit in der jungen Welt keine Privilegien mehr geknüpft. Ich weiß nicht, ob von den Alten überhaupt noch Jemand dabei ist. Etliche kommen aus dem Westen, was man an den häufiger unklaren und trotzkistischen Positionen erkennt.

*videodok*	FT-Nutzer 457 geschriebene Beiträge
	Wohnort: Gera
17.10.2006 ~ 12:12 Uhr ~ videodok schreibt:

im Forum Thüringen seit: 08.11.2002
0 erhaltene Danksagungen

Beitrag Kennung: 27847

Kapitalisten sind die Kinder, die sonntags die Zeitung verkaufen sicher nicht. Aber der Kapitalist bereichert sich an ihnen. Wie sonst soll sonntags morgen die Zeitung so billig an den Mann gebracht werden.

Die Verkäuferinnen bei Schlecker, Lidel, ALDI, ... , die oft zu Menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten, sind auch keine Kapitalisten.

Man ist nicht Kapitalist, nur weil man etwas Geld verdient.

Muss man aber nicht begreifen.

Torsten
Benutzerkonto wurde gelöscht

17.10.2006 ~ 13:02 Uhr ~ Torsten schreibt:

Beitrag Kennung: 27854

Zitat:

Original von videodok
Die Verkäuferinnen bei Schlecker, Lidel, ALDI, ... , die oft zu Menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten, sind auch keine Kapitalisten.

Man ist nicht Kapitalist, nur weil man etwas Geld verdient.

Sehr richtig. Kapitalist ist,
- wer Eigentümer gesellschaftlicher Produktionsmittel ist und
- Lohnarbeit einkauft und ausbeutet, also sich den Wert unbezahlter Arbeit als Mehrwert aneignet.

Wer keine gesellschaftlichen Produktionsmittel besitzt und seine Arbeitskraft verkauft, also für Lohn arbeitet, ist nicht Kapitalist, sondern Proletarier. Egal, ob das wenig Geld ist (Wachmann) oder viel (Spitzenmanager).

Ein häufiger gezielt geschürter Irrtum ist die Gleichsetzung von Geld und Kapital.

*videodok*	FT-Nutzer 457 geschriebene Beiträge
	Wohnort: Gera
18.10.2006 ~ 09:39 Uhr ~ videodok schreibt:

im Forum Thüringen seit: 08.11.2002
0 erhaltene Danksagungen

Beitrag Kennung: 27918

Den Spitzenmanager würde ich aber nun nicht zum Proletariat zählen. Er steht eher schon sehr nah am Kapitalisten. Ist eher der willige Diener, der dem Kapitalist hilft, das Proletariat auszubeuten.

Wohl bemerkt, auch hier nicht alle in einen Topf.

Torsten
Benutzerkonto wurde gelöscht

18.10.2006 ~ 10:11 Uhr ~ Torsten schreibt:

Beitrag Kennung: 27926

Zitat:

Original von videodok
Den Spitzenmanager würde ich aber nun nicht zum Proletariat zählen.

Ob Du ihn dazu zählen würdest, ist irrelevant. Für Bourgeoisie und Proletariat gibts Definitionen. Du kannst zwar eigene verwenden, aber die müßten sich dann erst mal allgemein durchsetzen. Bis dahin bleibe ich bei der von Marx und Engels.

Natürlich vertreten die Manager als "Stehkragenproletariat" bzw. "Arbeiteraristokratie" die Interessen der Kapitalisten und nicht des Proletariats. Nichtsdestoweniger besitzen sie selbst keine Produktionsmittel und leisten Lohnarbeit. Daß der Lohn so hoch ausfällt, liegt einfach daran, daß ein großes Unternehmen gar nicht nur von Kapitalist (auch in Form von Aktionären) und Lohnarbeitern betrieben werden kann. Zur Ausübung ihrer Herrschaft brauchen die Kapitalisten einen Teil des Proletariats in Management, Medien und Staat. Das macht diese Lakaien aber nicht zu Kapitalisten.

Allerdings gibts auch Personen, die beides sind, z.B. Parlamentarier, die einmal Lohnarbeit für die Kapitalisten leisten und darüberhinaus Einkünfte aus der Ausbeutung von Lohnarbeit in ihrem eigenen Unternehmen haben.

Dieser Beitrag wurde 1 mal bearbeitet, zum letzten Mal von Torsten: 18.10.2006 10:14.

*videodok*	FT-Nutzer 457 geschriebene Beiträge
	Wohnort: Gera
18.10.2006 ~ 10:38 Uhr ~ videodok schreibt:

im Forum Thüringen seit: 08.11.2002
0 erhaltene Danksagungen

Beitrag Kennung: 27930

Für mich sind viele Spitzenmanager inzwischen so weit vom Proletariat entfernt, dass man sie einfach nicht mehr dazu zählen kann, auch wenn sie laut Definition von Marx von vor über hundert Jahren dazu gehören.

Dieser Beitrag wurde 1 mal bearbeitet, zum letzten Mal von videodok: 18.10.2006 10:39.

Torsten
Benutzerkonto wurde gelöscht

18.10.2006 ~ 10:51 Uhr ~ Torsten schreibt:

Beitrag Kennung: 27932

Baumstruktur | Brettstruktur