online spielen
Forum-Thueringen, Diskussinsforum, OnlineSpiele und Veranstaltungskalender für Thüringen.
Portalstartseite des Forum Thüringen Forenübersicht des Forum Thüringen online spielen Kalender Galerie - aktuelle und historische Fotos aus Thüringen Registrierung Suche
.:. Vielen Dank an Liesa44, Jumpa, James T. Kirk, nightwolf, KIWI, Susi37, Saltiel, Jule, Micha1962, Jens626, HeMu, guenniev, welche uns kürzlich finanziell unterstützt haben. .:.

 
+ Portal-Navigation +
Startseite
Forum
Spiele
Veranstaltungen
Galerie

Suche
Themen 24h / Neu / GL
Kalender

Anmelden
Registrieren

FT-Landkarte
RSS-Auswahl
mobile Ansicht

Regeln
Hilfe
Werbung

FT auf Telegram
FT auf Twitter
FT auf Facebook

Spenden für das Forum-Thüringen

Forum-Thueringen» Politik» Deutschlandpolitik » Wie sieht die Wirtschaftliche Situation in Deutschland aus. » Hallo Gast [Anmelden|Registrieren]
Letzter Beitrag | Erster ungelesener Beitrag Druckvorschau | An Freund senden | Thema zu Favoriten hinzufügen
Neues Thema erstellen
Zum Ende der Seite springen Wie sieht die Wirtschaftliche Situation in Deutschland aus.
~~ derzeit Werbefrei ~~
Autor
Beitrag « Vorheriges Thema | Nächstes Thema »
Adeodatus
Benutzerkonto wurde gelöscht



09.09.2006 ~ 12:03 Uhr ~ Adeodatus schreibt:
Wie sieht die Wirtschaftliche Situation in Deutschland aus. Beitrag Kennung: 22996
gelesener Beitrag - ID 22996


Ich habe mich mal wieder einmal im Netz ein wenig umgeschaut weil ich der Meinung bin das es doch außer den Ökonomen Sinn noch andere Menschen in Deutschland geben muss die die Situation in Deutschland einschätzen können dieser Beitrag ist zwar aus dem Jahr 2004 hat aber an Aktualität nichts verloren.

Hier mal ein in meinen Augen äußerst Interressanter Artikel von Herrn Heiner Flassbeck

Zitat:
Basar-Ökonomie oder Basar-Ökonomen?
Von Heiner Flassbeck

Wirtschaft und Markt, Mai 2004
Manchmal kann man nur noch staunen, wie unpatriotisch die deutschen Ökonomen sind. Das im globalen Maßstab kleine Deutschland wird Exportweltmeister, exportiert also tatsächlich mehr Güter als die nach Wirtschaftskraft und Bevölkerung wesentlich größeren Länder USA und Japan, und die deutschen Ökonomen klagen. Anders als die USA verzeichnet Deutschland gewaltige Überschüsse im Handels- und Dienstleistungsaustausch mit dem Rest der Welt, die wichtigsten Niedriglohnländer eingeschlossen, und die deutschen Ökonomen klagen.


Im Jahre 2003 ist der gesamtdeutsche Überschuss im internationalen Handel auf sage und schreibe 130 Mrd. Euro angewachsen. Hinzu kommt, dass das gesamtdeutsche Ergebnis den Erfolg Westdeutschlands überdeckt. Würde man das extrem hohe Handelsbilanzdefizit Ostdeutschlands noch statistisch erfassen können und aus dem Gesamtsaldo Deutschlands herausrechnen, würde man ohne Zweifel feststellen, dass Westdeutschland seit mindestens zehn Jahren, gemessen an seinem Bruttoinlandsprodukt, die mit Abstand höchsten Leistungs- und Handelsbilanzüberschüsse der gesamten Welt aufweist. Westdeutschland hat also, wenn man es einmal so ausdrücken will, einen gewaltigen „Verbrauchsunterhang“, es verbraucht viel weniger, als es selbst produziert und verkauft die zusätzliche Menge sehr erfolgreich im Ausland und in Ostdeutschland.


Da sollte man meinen, dass die deutschen Ökonomen jubeln ob eines solch einmaligen Erfolges. Doch sie klagen. Sie klagen über zu hohe Löhne und einen Verlust an Wettbewerbsfähigkeit. Neuerdings wird der Verlust an internationaler Wettbewerbsfähigkeit nicht mehr daran festgemacht, dass die deutschen Exporteure keine Produkte auf dem Weltmarkt mehr verkaufen können, sondern daran, dass die deutsche „Basar-Ökonomie“ (H. W. Sinn) nichts mehr selbst produziere, sondern nur noch Produkte auf dem Weltmarkt aufkaufe, sie hier zusammenbaute und weiterverkaufe. Doch das ist glatter Unfug, wie der deutsche Saldo im internationalen Handel zeigt. Im Saldo des Handels sind ja gerade die Importe schon herausgerechnet, folglich kann kein vernünftiger Mensch mehr mit der Größe der Importe als Gegenargument zu den Exporterfolgen operieren.


In dieser Not greift der deutsche Basar-Ökonom zu einer weiteren Finte: Er stellt fest, dass der Überschuss der Leistungsbilanz identisch ist mit dem deutschen Kapitalexport, und das sei ja eher ein Zeichen für Kapitalflucht, und folglich wiederum kein Zeichen für gute Wettbewerbsfähigkeit. So einfach ist deutsche Ökonomie: Wenn Sie wirtschaftlich extrem erfolgreich sind und ihr Wissen und ihre Produkte für gutes Geld verkaufen, gleichzeitig aber unter Ihren Verhältnissen leben, also nicht alles sofort wieder verschleudern, was Sie einnehmen, dann geht es Ihnen nach der Lesart führender deutscher Ökonomen eigentlich schlecht, weil sie per Saldo nicht auch noch Kredite aufnehmen, sondern ihr wohlverdientes Kapital zur Bank tragen müssen, um anderen ihr unsolides Leben zu finanzieren.


Umgekehrt müsste es dann wohl richtig sein: Man gibt mehr aus als man einnimmt, dann fließt einem das Kapital der sparsamen Leute zu und man ist ein gemachter Mann. Mehr als seltsam nur, dass Ökonomen, die dieser Variante zuneigen, regelmäßig den großen „Verbrauchsüberhang“ (H. W. Sinn) Ostdeutschlands beklagen. Dort, sagen Sie, kommt das Über-die-Verhältnisse-leben direkt von den hohen Löhnen und dem Verlust von Wettbewerbsfähigkeit nach der Wende. Dort komme jedes Jahr ein riesiger Strom an Gütern und Leistungen aus dem Westen an, was zeige, dass die Vereinigung total schief gegangen ist. Im Westen aber, wo der große Strom herkommt und offensichtlich Arbeitsplätze schafft, ist auch alles Katastrophe, weil „das Kapital flieht“.


Geradezu grotesk wird diese „Logik“, wenn, wie in Herrn Sinns Deutschland-Buch, einerseits vorwurfsvoll festgestellt wird, ein Land, dem das Kapital davonläuft, „verbillige seine Waren“ durch niedrige Inflation und erziele dadurch einen Leistungsbilanzüberschuss und andererseits, ein paar Seiten weiter, die im internationalen Vergleich zu hohen westdeutschen Löhne beklagt werden. Wie man die Inflation niedrig hält bei dauernd zu hohen Löhnen wird leider nicht gesagt.


Die Schlussfolgerung ist einfach: Wer zu hohe Löhne hat und zu viel ausgibt, macht alles falsch, wer niedrige Löhne hat und wenig ausgibt aber auch. Zu sagen, in dieser Argumentation stünde die Welt Kopf, wäre zu viel des Lobes. Da spürt man die Absicht und ist tief verstimmt. Da wird in einem Fach, das gerne eine Wissenschaft sein möchte, jeden Tag eine neue Sau mit dem immer gleichen Ziel durch’s Dorf getrieben, nämlich Wirtschaft und Gesellschaft schlecht zu machen, um am Ende alles zu zerschlagen, was Deutschland einst erfolgreich gemacht hat.


Mit solcher Ökonomie ist Deutschland in der Tat nicht mehr zu retten. Wenn die Urteilsfähigkeit großer und einflussreicher Teile einer Gesellschaft verloren geht, ist eine große Krise nicht mehr zu vermeiden. Zwar sagt der Dichter „Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch“? Doch machen wir uns nichts vor. In diesen Tagen stirbt zum dritten Mal in drei Jahren jede Hoffnung auf einen Aufschwung. Die politische Agenda in Deutschland aber steht fest und eine Alternative ist nicht einmal am Horizont in Sicht. Demonstrationen sind gut und gut gemeint. Die Entschlossenheit der Politik jedoch, den falschen Weg weiterzugehen, ist noch zu groß, als das das Rettende schon nahe wäre.






Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Zum Ende der Seite springen Zum Anfang der Seite springen
Baumstruktur | Brettstruktur
Neues Thema erstellen
Forum-Thueringen» Politik» Deutschlandpolitik » Wie sieht die Wirtschaftliche Situation in Deutschland aus.

Forum-Thüringen | Gera-Forum | mau-photo | ML.Photographie | xx3x.de

Die Betreiber des Forum Thüringen übernehmen keine Verantwortung für die Aussagen von Dritten.
Ein Beitrag gibt lediglich die Ansicht und Meinung des jeweiligen Nutzers wieder, die sich nicht mit der Meinung des Internetseitenbetreibers decken muss.
Lesen Sie hierzu auch vor Nutzung dieser Webseite unsere AGB. Wir sehen uns als politisch und konfessionell neutrale Diskussions- und Spieleplattform, nicht nur für Thüringer.

Impressum | Datenschutz | Bannerauswahl und Werbemittel | Suche | RSS-Auswahl | Archive | Sitemap
   RSS |» Beiträge | » Themen | » Gera | » Fun | » Spiel © Forum Thüringen