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Gegen den um sich greifenden Faschismus in der Wirtschaft
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gastli
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FT-Nutzer
32.051 geschriebene Beiträge
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Wohnort: terrigenus
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15.08.2006 ~ 17:07 Uhr ~ gastli schreibt:
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im Forum Thüringen seit: 03.12.2005
2258 erhaltene Danksagungen
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Gegen den um sich greifenden Faschismus in der Wirtschaft |
Beitrag Kennung: 20631
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Der Ethikverband der Deutschen Wirtschaft [EVW] warnt vor unternehmerischen Handeln mit faschistoiden Tendenzen.
Zitat: |
Der EVW steht für die Verträglichkeit von wirtschaftlichem Handeln und sozialem Miteinander. Diese Verträglichkeit geht derzeit immer mehr verloren und wird von manchen Unternehmen ersetzt durch ein Handeln das faschistoide Tendenzen zeigt.
Ökonomischer Faschismus greift um sich
Das Wesen des Faschismus ist es, ein System für schützenswerter zu halten, als die darin lebenden/arbeitenden Menschen. Bisher haben wir uns in der Bundesrepublik erfolgreich gegen politischen Faschismus gewehrt, nun scheint ein ökonomischer Faschismus genau dort um sich zu greifen, wo Unternehmen den wirtschaftlichen Erfolg über jede redliche Form des sozialen Miteinanders stellen. Der EVW verurteilt weder Gewinne, noch Gewinnstreben in der Wirtschaft. Der EVW kritisiert, unter welchen Umständen manche Unternehmen ihre Gewinne erwirtschaften.
Unternehmen haben Erfolg durch die Menschen, die sie beschäftigen. Diese Mitarbeiter für ihren Erfolg mit Freisetzung zu „belohnen“ hat faschistoide Züge. Der EVW versteht, wenn ökonomischer Misserfolg zum Stellenabbau führt. Bei hervorragenden Gewinnen jedoch, die weit über den Erwartungen liegen, sowie Eigenkapitalrenditen, die den Branchendurchschnitt weit übersteigen, gleichzeitig Stellenabbau zu betreiben, ist in höchstem Maße unredlich und zeugt von einer Haltung, die ökonomischen Erfolg absolut setzt. Zu behaupten, dies geschähe zur Sicherung des Unternehmensbestandes, ist ebenfalls unredlich, wenn dieser Bestand de facto gar nicht gefährdet ist.
Manche Unternehmen handeln unlogisch
Wirtschaftlicher Erfolg muss einhergehen mit sozial verträglichem Miteinander. Das ist die Basis der sozialen Marktwirtschaft. Die Logik kann nur sein: je größer der wirtschaftliche Erfolg, desto mehr kann und muss ein Unternehmen tun, um soziales Miteinander zu optimieren. Alles andere ist unredlich und verwerflich und ruiniert das Soziale unserer Marktwirtschaft.
Die Globalisierung darf nicht zum Fetisch werden.
Die Globalisierung verleitet offensichtlich manche Unternehmen dazu, sich unredlich zu verhalten. Der EVW verurteilt die Globalisierung nicht, er betrachtet sie aufmerksam, nüchtern, kritisch. Jedoch verurteilen wir manche Methoden, mit denen manche Unternehmen an der Globalisierung teilnehmen. Globalisierung darf nicht zum Fetisch, zum Cargo-Kult verkommen. Die Globalisierung zu benutzen, um trotz aller wirtschaftlichen Erfolge sich gleichzeitig sozial-unverträglich zu verhalten, ist in hohem Maße unredlich. Wenn wir nicht wollen, dass die Globalisierung zum Damoklesschwert wird, das über der Mitmenschlichkeit des sozialen Miteinanders schwebt, müssen wir denen Einhalt gebieten, die trotz des wirtschaftlichen Erfolgs soziales Miteinander ruinieren.
Es gibt eine innere Verantwortung für Unternehmen, der sie sich nicht entziehen können, weil Unternehmen wertebildend auf das Bewusstsein von Mitarbeiter einwirken und dadurch auf die gesamtgesellschaftliche Struktur mit einwirken. Die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen lässt sich nicht von der Verantwortung für Mitarbeiter trennen.
Branchenführer haben eine Vorbildfunktion
Gerade die Branchenführer haben hier eine Vorbildfunktion, die es gilt, wieder positiv wahrzunehmen. Wir alle müssen eine neue Unredlichkeit bekämpfen, die manche Unternehmen dazu verleitet, sich unredlich zu verhalten, ohne das Ihnen dies bewusst wird. Wir benötigen eine neue Redlichkeit, in der wirtschaftlicher Erfolg und soziales Miteinander verträglich gehalten werden. Gelingt dies nicht, wird die Sicherstellung der Verträglichkeit des sozialen Miteinanders zur Aufgabe der Politik, durch Rahmenbedingungen die Wirtschaft zu zwingen, ihr ökonomisches Handeln sozial verträglich zu gestalten. Der EVW hält dies für die zweitbeste Lösung.
Ulf D. Posé
(Präsident)
(Quelle)
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PS.: Das ist keine Negativmeldung von linken Seiten. Es ist die traurige Wahrheit.
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