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RE: Arbeitslosigkeit am niedrigsten seit 15 Jahren |
Beitrag Kennung: 841399
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Zitat: |
gastli hat am 17. August 2016 um 08:03 Uhr folgendes geschrieben:
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Pfiffikus hat am 16. August 2016 um 22:56 Uhr folgendes geschrieben:
Hier handelt es sich um Jobs, die von Personen ausgeführt werden können, die man mit Hilfe eines Anrufes in der Reichstraße 39 rekrutieren und innerhalb von einigen Stunden für die vorgesehene Tätigkeit anlernen kann. |
FALSCH !!! |
Wieso falsch?
Zitat: |
Berlin (AFP) 52 Prozent und damit mehr als die Hälfte der Hartz-IV-Aufstocker mit sozialversicherungspflichtigen Jobs haben einem Zeitungsbericht zufolge eine abgeschlossene Berufsausbildung und arbeiten als Fachkräfte. Weitere vier Prozent arbeiten in gehobenen Experten- oder Spezialistenpositionen und 44 Prozent in Helferpositionen, wie die "Rheinische Post" am Samstag unter Berufung auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) berichtete, die von der Linksfraktion ausgewertet wurden. |
[Quelle: http://www.zeit.de/news/2016-08/06/deuts...raefte-06101005]
Hier ist wieder die Rede von "Fachkräften". Es wird in diesem Artikel wahrscheinlich als Synonym für Arbeitskräfte mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung verwendet. Ich schrieb zwar, dass Fachkräfte gesucht werden und stehe dazu. Aber selbstverständlich gilt das nicht für alle Berufe.
Nicht umsonst rate ich vielen jungen Menschen dasselbe. Und ich wiederhole es auch hier: Am Anfang einer erfolgreichen Karriere steht die Berufswahl!
Es gibt eine Reihe von Berufen, bei denen sich die Leute schon von vorn herein im Klaren sein müssen, dass da nur Löhne am unteren Rand der Skala gezahlt werden. Wer sich für einen Beruf entscheidet, sollte sich unter anderem auch ansehen, wie gut in dieser Branche bezahlt wird. Oft gerade deshalb, weil sich zu viele Leute für diese Berufe entscheiden.
Weiterhin gibt es eine Reihe von Leuten, die im Laufe ihres Berufslebens feststellen müssen, dass sie der Arbeit in diesem Beruf nicht dauerhaft gewachsen sind. Diesen müssen sie aufgeben und in einer anderen Branche anfangen - dort nicht qualifiziert und dementsprechend bezahlt.
Und dann gibt es noch diejenigen, die unverschuldet in Arbeitslosigkeit geraten, weil ein Betrieb geschlossen wird und dann weit und breit keine Jobs in dieser Branche mehr zu finden sind.
Für alle die bleibt nur eine Möglichkeit: Qualifikation in einen anderen Beruf.
Der Artikel, den Du als "Sehr lesenswerter Artikel" bezeichnet hast, behauptet sowas:
Zitat: |
Nehmen wir mal an, da ist ein Unternehmen, das auf gut ausgebildete Fachkräfte setzt. Die Leute werden werden dort im Drei-Schicht-System (ohne Schicht- oder Wochenendzulagen, versteht sich) verschlissen. Sie malochen für einen Mindestlohn |
Dabei wird schon hier für Anlernjobs für Ungelernte mindestens 10 Euro je Stunde bezahlt.
Auch wenn Du es nicht glaubst, es gibt auch andere Situationen. Stell Dir mal ein mittelständisches Unternehmen vor! Der Chef steht vor der Entscheidung, einen seiner Mitarbeiter zu einer wichtigen Qualifizierungsmaßnahme zu schicken. Oder ob er es lieber lassen sollte. Dieser Lehrgang kostet (das Unternehmen) nicht nur einen vierstelligen Betrag Teilnehmergebühr. Dazu kommen noch zwei Wochen bezahlter Arbeitsausfall. Das wäre ja noch nicht das größte Problem.
Es ist aber jetzt schon klar, dass sich dort diverse Headhunter tummeln werden, die dort versuchen, Leute abzuwerben. Genau, wie bei den vergangenen Lehrgängen. Der Chef kann seine Leute aber nur dann dort hin schicken, wenn sie zuvor mental sehr gut auf diese Herausforderung vorbereitet worden sind. Denn gute Bezahlung und Firmenwagen zur freien Verfügung stellt er ja heute schon bereit.
Das überbieten die Headhunter natürlich. "Und machen Sie sich keine Gedanken wegen Ihrem jetzigen Chef! Wir haben eine gute Rechtsabteilung, die Ihnen bei einem Wechsel zur Seite stehen wird."
Dreimal darfst Du raten, wenn sich der Chef so verhalten würde, wie auf der DGB-Propaganda beschrieben.
Du machst es einem auch nicht leicht. Ich gebe zu, ich habe den Artikel nicht komplett gelesen.
Eine Frau Doktor erwähnt ihren Doktortitel, verschweigt aber die Fachrichtung. Es scheint sich um diese Frau Dr. Britta Ohm zu handeln:
http://www.clio-online.de/forscherinnen=3048
Sie hatte mal einen "Lehrstuhl für Vergl. Kultur- und Sozialanthropologie".
Mein Gott - wer interessiert sich für derartige Wissenschaften so sehr, dass man dafür sogar eine Stelle bezahlt?
Woher soll der Arbeitsvermittler jemanden aus dem Hut zaubern, der so etwas bezahlt?
Der Berater im Jobcenter hat aus meiner Sicht den richtige Empfehlung parat: "an einer „Maßnahme“ (sein Vorschlag lautet auf Umschulung zur kaufmännischen Fachkraft, sprich: Sekretärin) teilnehmen müsse"
Warum sich die Frau Doktor so despektierlich über Industriekauffrauen, Bürokaufleute usw. äußert ("sprich: Sekretärin"), ist mir ein Rätsel. Immerhin beherrscht sie selber nur eine brotlose Kunst!
Zitat: |
Wie er meinem Lebenslauf entnehmen könne, sei ich bereits vollständig in das akademische Leben eingegliedert, werbe immer wieder erfolgreich Forschungsgelder ein, habe lange an verschiedenen Hochschulen unterrichtet, publiziere regelmäßig, halte international Vorträge, arbeite an einem Buch, organisiere aktuell eine internationale Konferenz. Nur eben immer wieder ohne einen Cent Gehalt. |
Es spricht ja nichts gegen diese ehrenamtlichen Tätigkeiten. Aber vor allem sucht sie doch eine bezahlte Arbeit?
Mir sind auch Fälle von Akademikern mit sehr magerer Bezahlung und befristeten Arbeitsverträgen bekannt. Zum Teil in Fachrichtungen, bei denen das absehbar war. Dabei sind aber auch Biologen, die sich auf Gentechnik spezialisiert haben. Diese Branche wurde nahezu komplett ins Ausland gedrängt.
Sicherlich leben heute noch einige Leute, die zu DDR-Zeiten in einer Gesellschaftswissenschaft promoviert haben. Ein Großteil von denen dürfte auch zu den arbeitslosen Akademikern zählen, sofern sie sich nicht umqualifiziert haben.
Meine Tochter hatte auch mal Ambitionen, eine Fachrichtung zu studieren, die sich mutmaßlich als brotlose Kust erweisen wird. Das habe ich ihr mit geduldiger Argumentation ausgeredet. Jetzt studiert sie lieber etwas Solideres mit einer besseren Aussicht auf Einkommen.
Pfiffikus,
der hofft, auch an dieser Stelle richtig beraten zu haben
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