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Zum Ende der Seite springen Gedanken an den Tod - bloß nicht!?
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9.017 geschriebene Beiträge
Wohnort: SHK



17.07.2006 ~ 11:40 Uhr ~ Sternchen schreibt:
images/avatars/avatar-84.jpg im Forum Thüringen seit: 16.06.2006
9 erhaltene Danksagungen
Gedanken an den Tod - bloß nicht!? Beitrag Kennung: 16752
gelesener Beitrag - ID 16752


Gedanken an den Tod - bloß nicht!?


Angst vor einem Flugzeugabsturz, vor einem schrecklichen Autounfall oder einer plötzlichen Krankheit, die mit unsäglichen Schmerzen direkt in den Tod mündet - solche Ängste überfallen jeden einmal aus heiterem Himmel. Weg damit, oder nicht? Dann gibt es aber noch die ständige, kaum deutlich wahrgenommene und selten in Gedanken gefasste Furcht vor dem Lebensende, dem nicht mehr Dasein, nicht mehr Mitleben mit anderen in dieser Welt. Oder die Furcht vor dem unvorbereiteten Verlassensein, wenn ein geliebter oder sehr nahe stehender Mensch plötzlich sterben würde. Nur nicht an sowas denken, das macht ja trübsinnig, ist sinnlos, weg damit! Oder doch nicht?


In Bremen haben sich in den letzten Jahren über 400 Menschen zu ehrenamtlichen Sterbebegleitern ausbilden lassen. Mit einer von ihnen besuchen wir eine Sterbenskranke und treffen uns dann mit fünf Sterbebegleitern, darunter einem ehemaligen Arzt, um mehr über ihre Motive und Erfahrungen herauszubekommen.


Gedanken über die Endlichkeit
Gedanken über unsere reale Endlichkeit, über die Weise, in der wir vielleicht sterben werden, ängstigen Menschen seit jeher, sie zu verdrängen ist also kein besonders aktuelles Thema. Aber genauso richtig ist seit jeher, dass Verdrängtes nicht wirklich verschwindet, sondern untergründig in uns weiter wirkt, uns sogar einen Teil unserer Kräfte raubt. Sich als diffuse Furcht durch alle Lebensbereiche zieht und damit lebendiges Leben auch unbewusst behindert.

Die bekannte Propagandistin von Sterbehospizen und Sterbebegleitungen, Daniela Tausch-Flammer, schreibt, nachdem sie die Krebserkrankung der Mutter jäh zur Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Angst vor Sterben und Tod zwang:

"Ich habe erfahren, dass sich die Angst vor dem Tod verringert, wenn ich vor dieser Tatsache unserer Endlichkeit nicht fliehe, sondern mich der Angst öffne, darüber mit anderen spreche und den Sterbenden in dieser Zeit begleite.
Erstaunlicherweise hat sich gerade durch die Auseinandersetzung mit meiner Endlichkeit auch die Angst vor dem Leben vermindert, habe ich zu einer tieferen Freude gefunden - Freude an den sogenannten Kleinigkeiten wie an einem blühenden Baum, an einem Duft, am Wind, an der Sonne, an einem Lächeln...
Der Gedanke an die Begrenztheit meines Lebens hier auf der Erde hilft mir, mich immer wieder für die Kostbarkeit, die Wunder des Lebens zu öffnen."



Den Ängsten ins Auge schauen
Immer noch kein wirklich aktuelles Thema, zeitlose Wahrheiten, die wie viele andere hinter den wirklich aktuellen Sorgen und Nöten und Aufgaben zurückstehen müssen: hinter der Sorge um den Arbeitsplatz, den Lebensunterhalt, die Kindererziehung, der Verzweiflung einer sich immer weiter entfremdenden Beziehung zum Beispiel!?

Aktuell an dem Thema scheint mir Folgendes: daß immer mehr Menschen heute die verschiedensten Ängste durch bloße hektische Ablenkung von ihnen zu bewältigen suchen: durch Verlagerung der elementaren Lebenswünsche in Kaufräusche, Fresssucht, in Drogen aller Art (wie auch der Fernseh- und Computerdroge), in Fitness- und Schönheitswahn (auch das mediengeschürte völlig überzogene Gesundheits- und Wellness-Streben zähle ich dazu) und in manch anderes noch. Es scheint, als verließen wir uns mehr und mehr darauf, Ängste (= Stress), durch noch mehr Sress bewältigen zu können. Action bis zur Bewußtlosigkeit oder zumindest bis zur Erschöpfung (in immer schlafgestörtere Nächte!). Nur nicht zu mir kommen, scheint die Parole! "Alles wird irgendwann gut!" ist die naiv-verzweifelte Hoffnung, die hinter solch verbreitetem Verhalten stehen mag.



Sich mit dem Tod auseinanderzusetzen heißt sich des Lebens bewusst zu werden
Psychologen prognostizieren: Energieschwund, seelische und körperliche Überforderung, Ausgebranntsein, Freudlosigkeit und Depressionen sind auf Dauer nicht mehr nur individuelle Symptome, sondern mehr und mehr gesellschaftliche Diagnosen.
Wer seinen Ängsten auf Dauer nicht ins Auge schaut (und wenn er es auch nur mit Hilfe anderer wagt), wird den immer größer werdenden Moloch "Diffuse Angst" nie los. Das gilt vor allem individuell, aber auch kollektiv.

Unter dieser Perspektive bekommt das Bewusstsein der eigenen Endlichkeit eine höchst aktuelle Bedeutung. Die Auseinandersetzung mit Tod und Sterben-Müssen sagt mir: ich habe nur dies eine Leben auf der Erde! Wozu nutze ich es? Was will ich wirklich? Worin finde ich wirklich Sinn?

Gedanken an den eigenen Tod und den mir naher Menschen zuzulassen, kann Einstellungs- und Verhaltensänderungen in allen Lebensbereichen bewirken. Zunächst erkenne ich vielleicht, wie Daniela Tausch-Flammer es erfahren hat, "..wie wichtig das Erleben durch die Sinne ist, ..auch für mein Sinnenleben sensibler und bewusster zu werden - gerade auch dann, wenn die Last der Arbeit mich ganz gefangen nehmen will."

Und wenn sie schreibt: "Wagen wir die Verzweiflung, die Dunkelheit zuzulassen - so öffnen wir uns auch für das Einströmen der Kraft, die uns wieder aufrichtet", so gilt das auch für die mutige Konfrontation mit vielen anderen Ängsten neben der Todesangst. Ihnen ins Auge schaun (noch einmal: wo nötig mit Hilfe anderer), statt sie in verzweifeltem Aktionismus unter den Teppich zu kehren, setzt ungeahnte Kräfte frei, statt die noch vorhandenen immer weiter zu verzehren. Dem einen Leben zuliebe!

[Quelle: Radio Bremen]



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Adeodatus
Benutzerkonto wurde gelöscht



17.07.2006 ~ 12:31 Uhr ~ Adeodatus schreibt:
Beitrag Kennung: 16771
gelesener Beitrag - ID 16771


@ Sternchen

Die Ängste sind doch normal und allzu Menschlich, da wir logisch denken sind wir ja auch in der Lage uns die Konsequenzen von verschiedenen Situationen ausmahlen. Ich denke das jeder schon einmal solche Ängste erlebt hat.



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