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Migräne
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Sternchen
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FT-Nutzerin
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Wohnort: SHK
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17.07.2006 ~ 11:36 Uhr ~ Sternchen schreibt:
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im Forum Thüringen seit: 16.06.2006
9 erhaltene Danksagungen
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Migräne |
Beitrag Kennung: 16751
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Migräne
Es fühlt sich an, als ob eine Eisenstange in den Kopf gestoßen wird. Mit diesem drastischen Bild beschreiben viele Migränepatienten ihr regelmäßig wiederkehrendes Leiden. Meist fängt es ganz harmlos an: Ein leichtes Spannen im Nacken, ein Kribbeln in den Händen. Später aber kommen pochende, meist einseitige Kopfschmerzen hinzu, Schwindel und ein stechender Schmerz, der sich vom Hinterkopf über die Stirn bis ins Gesicht wandert: jeder Lichtstrahl, jedes Geräusch wird unerträglich. In Bremen fand jetzt das das 30. Deutsche Migräne-Symposium statt.
Weit verbreitetes Leiden
Mehr als acht Millionen Menschen leiden in Deutschland an Migräne. Die Bremerin Kirsten Mangelsdorf hatte zuerst nur alle zwei Monate eine Attacke. Sie lag dann einen Tag im Bett und vergaß den Schmerz bald wieder. Seit drei Jahren aber quälen die Schmerzen sie bis zu zehn Tage im Monat. Mangelsdorf: "Ein typischer Anfall ist so, dass ich nachts aufwache, dass ich dann schon merke, dass ich Verspannungen im Nacken habe, dass ich Kopfschmerzen habe, dann ist der Punkt da, wo ich zu einem Migränemittel greifen muss."
Beschwerden von starker Beeinträchtigung des Wohlbefindens bis Arbeitsunfähigkeit
Kirsten Mangelsdorf nimmt dann ein Medikament in Form eines Nasensprays. Manchmal, so sagt sie, kann sie danach aufstehen und einen fast normalen Alltag leben. Meist aber hält die Attacke an. Mangelsdorf: "Man kann den Tag über das Bett nicht verlassen, man hat Kopfschmerzen, Übelkeit, das Zimmer wird abgedunkelt und man möchte nur noch in Ruhe gelassen werden." Für das Privatleben ist die Migräne ein Desaster. In ständiger Angst, Termine nicht einhalten zu können, isolieren sich viele Patienten von anderen Menschen.
Mangelsdorf: "Gerade wenn man es so häufig hat, wird man unsicher, kann nichts mehr planen, denn ist Streß ein ganz typischer Auslöser für Migräne."
Mögliche Ursachen
Hormonschwankungen, Alkohol - besonders Rotwein, Käse oder Schokolade sind lange bekannte Auslöser. Im Verdacht stehen außerdem aber auch Geschmacksverstärker und künstliche Farb- und Aromastoffe. Abhilfe schafft vielen Patienten jede Art von Entspannung, sei es Yoga, Feldenkrais, Muskelentspannung nach Jacobsen oder autogenes Training. Mangelsdorf: "Wenn es mir gut geht, jogge oder walke ich, aber das sollte man nicht zu einem Hochleistungsport stilisieren, sonst kann es wieder zu einem Auslöser werden".
Austausch über Behandlungsmöglichkeiten
Auf Anregung der Migräne-Liga hat die Bremerin außerdem eine Selbsthilfegruppe gegründet. Dort tauschen sich die Betroffenen regelmäßig über regionale Ärzte oder neue Wege der Behandlung aus.
Mangelsdorf: Ich muss leider feststellen, dass viele ärztlich noch nicht so gut betreut werden, manche aber auch resigniert sind, und in der Gruppe mit Leuten sprechen, die wissen, was eine Migräne bedeutet.
Frauen sind immer noch dreimal häufiger betroffen als Männer. Aber auch die leiden unter Migräne und kämpfen außerdem noch mit Vorurteilen gegenüber der vermeintlichen Frauenkrankheit.
Mangelsdorf: "Ich höre immer wieder, dass diese Leute im Krankheitsfall nicht von Migräne sprechen, sondern eine andere Erkrankung vortäuschen."
Wie viele andere aus der Gruppe musste die Lehrerin wegen ihrer Migräne ihren Beruf aufgeben. Trotzdem möchte sie anderen Patienten Mut machen.
Mangelsdorf: "Es ist eine Sache, die nicht heilbar ist, aber auch nicht zum Tode führt, es läßt sich nicht gut damit leben, aber man muss einen Weg finden, diese Erkrankung doch irgendwie anzunehmen und damit zu leben."
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