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wenn man das ganze mal ohne wie auch immer geartete ideologische brille anschaut, wird man unschwer erkennen, das die "planwirtschaft" erst kommt;
am weitesten entwickelt ist die autoindustrie, wo sicher auch der automatisierungsgrad ein sehr hohes niveau hat; in englisch heißt das ganze dann "just in time production", es wird (zumindest der wunsch) nur produziert, was bereits verkauft ist, genau abgestimmt auf den kundenwunsch hinsichtlich von ausstattung und aussehen, eine lagerhaltung findet (so gut wie) nicht mehr statt, die zulieferungen (dort ebenfalls geplant und daher auch so produziert) sind minutiös anzuliefern
in zahlreichen anderen industriezweigen findet man ebenfalls bereits elemente dieser art und weise der planung und produktion, tendenz steigend;
das gesellschaftliche bedürfnis und die gesellschaftlichen erfordernisse zwingen dazu; aber der gesellschaftliche rahmen und die bestehenden produktionsverhältnisse wirken dem entgegen und führen häufig zu konflikten, es entsteht wieder einmal ein klassischer widerspruch, der nach veränderung schreit; und so reift - ganz so wie olle kalle das einst analysierte - in der materiellen welt das, was den fortschritt (oder den niedergang) herbeiführt
ein wort noch zur planwirtschaft in den einst soz. ländern: es gab phasen, da sie sehr wohl funktionierte, wo sie gesellschaftlichen fortschritt ermöglichte; in der ddr zb, wo nach dem krieg die volkswirtschaftliche struktur nicht mehr stimmte (es war ja vorher keine eigenständige) und vieles zerstört war und es keinen marshallplan und keinen geldgeber im ausland gab (dafür aber einen, der seine erlittenen verluste und schäden durch reparationen zu mindern versuchte); oder auch in der udssr, wo man aus einem agrarland in (historisch) kurzer zeit in das industriezeitalter schritt oder wo die materiellen voraussetzungen für den sieg über die faschisten schuf;
dass am ende das ganze system nicht mehr funktionierte, dafür sehe ich u.a. die ursache in zwei komponenten: zum einen waren die materiellen bedingungen in der produktion noch längst nicht so weit, um tatsächlich zu funktionieren und zum anderen der sich auch daraus entwickelnde bürokratismus und der glaube, man könne wirklich alles planen; dazu natürlich noch weitere (auch äußere bedingungen wie embargo usw.) faktoren wie rohstoff- und devisenknappheit, unzureichende produktivität usw. usf.
dennoch, oder gerade deshalb glaube ich, dass das zeitalter der planwirtschaft erst kommt, sofern sich die menschheit nicht vorher selbst abschafft ....
Dieser Beitrag wurde 1 mal bearbeitet, zum letzten Mal von herrenlos: 23.07.2008 07:08.
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