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Also, wenn ich dies hier alle lese komme ich zum Ergebnis, dass inzwischen generell in Frage gestellt wird, was sich in Erfurt tatsächlich abgespielt hat. Auch erheben sich eine Vielzahl teilweise bedenklicher Fragen. Eine meiner Kernfragen ist, wieso und warum interessieren sich 6 Monate nach den Ereignissen 2 Geraer Bürger so vehement für die Erfurter Ereignisse. Meines Erachtens hat dies Gründe. Und wenn ich die Ausführungen von spidy Revue passieren lasse, kann ich mich des Eindruckes nicht erwehren, hier schreibt nicht ein Geraer Bürger, sondern ein Vertreter der Erfurter Stadtverwaltung oder des Wohnungsunternehmens. Einige Sätze kommen mir sehr bekannt vor. Und zwar aus den Mündern einiger Herren, die ich namentlich nicht nennen möchte.
Ich sagte bereits, dass derjenige, der Auffassung ist, die Aussagen des Bürgerrates als auch der betroffenen Bürge seien falsch und unglaubhaft, was ich persönlich und nicht nur ich persönlich als Unverschämtheit empfinde, dass derjenige sich an die Stadt Erfurt wenden kann. Ganz einfach. Ich verstehe überhaupt nicht, was es allein zu diesem Punkt wieder und wieder zu polemisieren gibt. Die städtlischen Akten liegen bei der Stadtverwaltung und nicht bei den Bürgern oder dem Bürgerrat. Was ist bitte daran so schwer zu verstehen?
Hier wird endlos über Rentabilität, Wirtschaftlichkeit, Bilanzzahlen usw. schwadroniert. Ja bitte, was hat dies mit den Bürgern zu tun, die hier wohnen? Ich sagte bereits mehrfach, aber offensichtlich vergeblich, dass die Bürger MIETER am Wiesenhügel sind, die rechtsgültige fast ausnahmslos unbefristete Mietverträge besitzen, aus denen umfangreiche Rechte erwachsen. Und wer auch dies in Zweifel stellt, der wende ich bitte an den Mieterbund und seinen Vorsitzenden Herrn Warnicke. Vielleicht erklärt Herr Warnicke auch den Bürgern der Stadt Gera, wie die Rechtslagen aussehen. Die Bürger werden nicht dafür bezahlt, die Wirtschaftlichkeit eines Wohnungsunternehmes herzustellen oder dessen Aufgaben wahrzunehmen. Dafür zahlen sie bekanntlich Miete. Die Bürger sind auch nicht in Haftung für Fehl- und Misswirtschaft von Stadtgemeinden und deren Wohnungsunternehmen. In Erfurt nicht, in Gera nicht und auch nirgendwo anders.
Lese ich schließlich, dass sich Mieter zukünftig mit stinkenden Bädern und Räumen ohne Tapete begnügen müssen, frage ich mich besorgt, hat der Schreiberling solcher Sätze wirklich keine Ahnung vom Mietrecht besitzt, oder verfolgt er damit nicht etwa ganz andere destruktive Ziele. Wenn ein Vermieter ein Haus abreißen will das bewohnt ist, so hat er den Mietern gleichwertigen Ersatzwohnraum zur Verfügung zu stellen und alle anfallenden Kosten zu übernehmen. So und nicht anders sieht es aus. Ich kann mir jedoch gut vorstellen, dass unmitelbar an diesen Beitrag die krummen "Debatten" darüber beginnen, dass es nicht so sei und warum es angeblich nicht so sei. Und deswegen frage ich nochmals: Welches Ziel wird mit diesen permanent-destruktiven Schreibereien verfolgt? Uns mürbe machen wollen? Nein meine Herren, das wird gewiss nicht funktionieren.
Um spidy einmal grundsätzlich zu beruhigen: Ich verfüge über eine angeschlossene kaufmännische Ausbildung und weiß sehr genau, was Gewinn, Verlust, Bilanzen usw. sind. Ich weiß auch sehrwohl um die Probleme der Wohnungswirtschaft. Hier geht es allerdings um die Interessen der Menschen, der Mieter, die über den ökonomischen Interessen einer Gesellschaft oder einer Stadt zu stehen haben. Sonst bekommen wir nämlich binnen weniger Jahre New Yorker Verhältnisse. American Way of Live, den will ich nicht und den wollen auch viele Bürger am Wiesenhügel nicht.
Dieser Beitrag wurde 7 mal bearbeitet, zum letzten Mal von U.Walluhn: 23.01.2008 17:32.
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