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RE: Fragen Sie Frau Eva |
Beitrag Kennung: 1023978
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Enrico Komning, MdB, einstiges FDP Mitglied und heute AfD sowie während seiner DDR Militärzeit Mitarbeiter der „Stasi“, Sympathisant von Pegida und der Identitären Bewegung, schreibt mir.
Frau Eva, die Altparteien verschließen die Augen vor leidenden Kindern.
Den Altparteien sind unsere Kinder offensichtlich vollkommen egal. Die Kinderschuh-Aktion, von tausenden besorgter Eltern und Großeltern bundesweit am Gründonnerstag initiierte Protestaktion, verhallte in den Kommunen ergebnislos. Anstatt zur Besinnung zu kommen, verharren die Betonköpfe der Altparteien regungslos in ihrem Wolkenkuckucksheim. Es war und bleibt notwendig, diesen vor Corona-Wahn blinden Genossen klarzumachen, dass Sie es sind, die gerade die Zukunft unserer Kinder verspielen, wenn sie weiterhin soziale Kontakte unterbinden und alle Bildungschancen vernichten.
Dass gerade die Linke nun gegen diese Aktion hetzt, ist an Widerwärtigkeit kaum zu überbieten, haben Sie doch an den Kindern unserer Zeit viel gutzumachen, um die tausenden früheren Kinder, die sie in den DDR-Jugendwerkhöfen eingesperrt und gequält haben, vergessen zu machen.
Frau Eva antwortet:
Sag mal Enrico, kann es sein, dass du über eine Erinnerungslücke in deiner Biografie verfügst.
Noch 1989 bist du in einem Wachregiment eingetreten, das dem Wehrdienst in der NVA gleichgestellt war.
Das Wachregiment war eine Struktureinheit des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), die Einstellung erfolgte auf freiwilliger Basis. Laut Dienstlaufbahnordnung des MfS waren Soldaten und Unteroffiziere, die „Dienst auf Zeit“ leisteten, Angehörige des Ministeriums für Staatssicherheit und standen zu diesem in einem hauptamtlichen Dienstverhältnis. Gemäß §6 Abs. 4 Nr. 1 Stasi-Unterlagen-Gesetz gelten sie dementsprechend während der Ableistung dieses „Dienstes auf Zeit“ als hauptamtliche Mitarbeiter des Staatssicherheitsdienstes.
Die Mitarbeiter des MfS wurden zu einer der wichtigsten Interessengruppen in der sozialistischen Dienstklasse. Die Lebenswelt dieser "Genossen erster Kategorie" (Wilhelm Zaisser, 1953, erster Minister für Staatssicherheit in der DDR) war geprägt durch die spezifische Mischung aus militarisierter Disziplinarkontrolle und elitärer Geheimpolizistenmentalität.
Wenn also ausgerechnet du, den Politikern der Partei die Linke, ihre angebliche Stasi Mitarbeit vorwirfst, hat das schon etwas befremdliches an sich.
Während die Bürger der damaligen DDR 1989 mutig auf die Straße gingen, bist du in die Stasi eingetreten. Das erkläre einmal deinen Wählern!
Und noch ein Zitat von dir, das zeigt, welch Geistes Kind du bist.
... parlamentarischer Staat, oder wie auch immer diese Demokratie heißt, ... die wollen wir ja aber gar nicht. Die wollen wir doch abschaffen.
Aber jetzt zur Sache, Schätzchen!
Die Kinderschuh-Aktion, für die du hauptsächlich geworben hast, ist ein weiterer Tiefpunkt für unsere politische Kultur!
Das diese peinlichen „Mahnmale“ von den meisten Stadtverwaltungen entfernt wurde, ist auch einem korrekten Geschichtsbewusstsein geschuldet!
Ist dir skrupellosen Polithasardeur eigentlich nicht klar, das durch die neueste Corona Mutante auch Kinder in einem hohen Maß gefährdet sind!
Ihr missbraucht die berechtigten Ängste der Eltern und behauptet im Gleichschritt mit den rücksichtslosen Querdenkern, die berechtigten Corona Maßnahmen, dienten nur dazu die Bevölkerung zu drangsalieren.
Aber noch schlimmer und Geschichtsvergessen ist die Verwendung von Kinderschuhen als Symbol!
Schuhe von Kindern sind als Überbleibsel der Ermordeten der faschistischen Konzentrationslager im Gedächtnis vieler Menschen.
Aber es ist ja eure widerliche Partei, die eine Erinnerungspolitische Wende einfordert, die uns auffordert, das Grauen zu vergessen, die mit allen widerlichen Mechanismen, versucht den Holocaust zu relativieren.
Enrico, ich fasse mich kurz, hau ab und heil leise, Frau Eva hat genug von dir
Bitte lest auch das Gedicht von Johannes R. Becher.
Kinderschuhe aus Lublin
Von all den Zeugen, die geladen,
vergess ich auch die Zeugen nicht.
Als sie in Reihn den Saal betraten,
erhob sich schweigend das Gericht.
Wir blickten auf die Kleinen nieder,
ein Zug zog paarweis durch den Saal.
Es war, als tönten Kinderlieder,
ganz leise, fern, wie ein Choral.
Es war ein langer bunter Reigen,
der durch den ganzen Saal sich schlang.
Und immer tiefer ward das Schweigen
bei diesem Gang und Kindersang.
Voran die Kleinsten von den Kleinen,
sie lernten jetzt erst richtig gehn
- auch Schuhchen können lachen, weinen -,
ward je ein solcher Zug gesehn?
Es tritt ein winzig Paar zur Seite,
um sich ein wenig auszuruhn,
und weiter zieht es in die Weite -
es war ein Zug von Kinderschuhn.
Man sieht, wie sie den Füßchen passten -
sie haben niemals weh getan,
und Händchen spielten mit den Quasten,
das Kind zog gern die Schuhchen an.
Ein Paar aus Samt, ein Paar aus Seiden,
und eines war bestickt sogar
mit Blumen, wie sie ziehn, die beiden,
sind sie ein schmuckes Hochzeitspaar.
Mit Bändchen, Schnallen und mit Spangen,
zwerghafte Wesen, federleicht -
und viel sind viel zu lang gegangen
und sind vom Regen durchgeweicht.
Man sieht die Mutter, auf den Armen
das Kind, vor einem Laden stehn:
"Die Schuhchen, die, die weichen, warmen,
ach Mutter, sind die Schuhchen schön!"
"Wie soll ich nur die Schuhchen zahlen.
Wo nehm das Geld ich dafür her...."
Es naht ein Paar von Holzsandalen,
es ist schon müd und schleppt sich schwer.
Es muss ein Strümpfchen mit sich schleifen,
das wund gescheuert ist am Knie....
Was soll der Zug? Wer kann `s begreifen?
Und diese ferne Melodie....
Auch Schuhchen können weinen, lachen....
Da fährt in einem leeren Schuh
ein Püppchen wie in einem Nachen
und winkt uns wie im Märchen zu.
Hier geht ein Paar von einem Jungen,
das hat sich schon als Schuh gefühlt,
das ist gelaufen und gesprungen
und hat auch wohl schon Ball gespielt.
Ein Stiefelchen hat sich verloren
und findet den Gefährten nicht,
vielleicht ist der am Weg erfroren -
ach, damals fiel der Schnee so dicht....
Zum Schluss ein Paar, ganz abgetragen,
das macht noch immer mit, wozu?
Als hätte es noch was zu sagen,
ein Paar zerrissener Kinderschuh.
Ihr heimatlosen, kinderlosen,
wer schickte euch? Wer zog euch aus?
Wo sind die Füßchen all, die bloßen?
Ließt ihr sie ohne Schuh zu Haus?
Der Richter kann die Frage deuten.
Er nennt der toten Kinder Zahl.
....ein Kinderchor. Ein Totenläuten.
Die Zeugen gehen durch den Saal.
Die Deutschen waren schon vertrieben,
da fand man diesen schlimmen Fund.
Wo sind die Kinder nur geblieben?
Die Schuhe tun die Wahrheit kund:
Es war ein harter dunkler Wagen.
Wir fuhren mit der Eisenbahn.
Und wie wir in dem Dunkel lagen,
so kamen wir im Dunkel an.
Es kamen aus den Ländern allen
viel Schuhchen an in einem fort,
und manche stolpern schon und fallen,
bevor sie treffen ein am Ort.
Die Mutter sagte: "Wie viel Wochen
wir hatten schon nichts Warmes mehr?
Nun werd ich uns ein Süppchen kochen."
Ein Mann mit Hund ging nebenher:
"Es wird sich schon ein Plätzchen finden",
so lachte er, "und warm ist`s auch,
hier braucht sich keiner abzuschinden...."
bis in den Himmel kroch ein Rauch.
"Es wird euch nicht an Wärme fehlen,
wir heizen immer tüchtig ein.
Ich kann Lublin nur warm empfehlen,
bei uns herrscht ewiger Sonnenschein."
Und es war eine deutsche Tante,
die uns im Lager von Lublin
empfing und "Engelspüppchen" nannte,
um uns die Schuhchen auszuziehn,
und als wir fingen an zu weinen,
da sprach die Tante: "Sollt mal sehn,
gleich wird die Sonne prächtig scheinen,
und drum dürft ihr jetzt barfuss gehn....
Stellt euch mal auf und lasst euch zählen,
so, seid ihr auch hübsch unbeschuht?
Es wird euch nicht an Wärme fehlen,
dafür sorgt unsere Sonnenglut....
Was, weint ihr noch? `s ist eine Schande!
Was tut euch denn, ihr Püppchen, weh?
Ich bin die deutsche Märchentante!
Die gute deutsche Puppenfee.
`s ist Zeit, ihr Püppchen, angetreten!
Was fällt euch ein denn, hinzuknien.
Auf, lasst uns singen und nicht beten!
Es scheint die Sonne in Lublin!"
Es sang ein Lied die deutsche Tante.
Strafft sich den Rock und geht voraus,
und dort, wo heiß die Sonne brannte,
zählt sie uns nochmals vor dem Haus.
Zu hundert, nackt in einer Zelle,
ein letzter Kinderschrei erstickt....
Dann wurden von der Sammelstelle
die Schuhchen in das Reich geschickt.
Es schien sich das Geschäft zu lohnen,
das Todeslager von Lublin.
Gefangenenzüge, Prozessionen.
Und - eine deutsche Sonne schien....
Wenn Tote einst als Rächer schreiten
und über Deutschland hallt ihr Schritt
und weithin sich die Schatten breiten -
dann ziehen auch die Schuhchen mit.
Ein Zug von aber tausend Zwergen,
so ziehen sie dahin in Reihn,
und wo die Schergen sich verbergen,
dort treten sie unheimlich ein.
Sie schleichen sich herauf in Stiegen,
sie treten in die Zimmer leis.
Die Henker wie gefesselt liegen
und zittern vor dem Schuldbeweis.
Es wird die Sonne brennend scheinen.
Die Wahrheit tut sich allen kund.
Es ist ein großes Kinderweinen,
ein Grabgesang aus Kindermund....
Der Kindermord ist klar erwiesen.
Die Zeugen all bekunden ihn.
Und nie vergess ich unter diesen
die Kinderschuhe aus Lublin.
Johannes R. Becher
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