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Ja ich hatte es weit vor Hartz 4 schon einmal ganz drastisch formuliert und einen Vergleich zu den jüdischen Mitbürgern zwischen 1934 und 1945 gezogen. Das hatte mir damals mächtig Ärger eingebracht. Und wenn man Viktor Klemperers Tagebücher liest, erkannt man die schreckliche Paralelle: Erst Arbeit weg, dann Auto weg, dann Zwangsarbeit, dann Wohnung weg, dann Zwangsscheidung, dann Arbeitslager, dann Vernichtung. Wir sind gerade im Abschnitt Wohnung weg. Die Städte beginnen systematisch den Hartz 4-Opfern nach und nach schrittweise mit perfiden Tricks die Wohnkosten zu entziehen. Viele können sich im wirren Urwald der Gesetzestexte nicht wehren. Dabei heiß es Ende 2004 vollmundig: Umzüge werden die Ausnahme sein, die Masse kann wohnen bleiben. Und heute? Zwangsumzüge ohne Ende. Das endet in Massenobdachlosigkeit. So sparen die Städte schnell mal doppelt: a) die Wohnkosten und b) den Regelsatz, wenn der Betroffene in einer kalten Winternacht auf der Straße verreckt ist. Wieder eine Lebenslüge des Kapitalismus - wie so viele schon. Erkläre mir mal bitte einer, wo die Vorzüge des Kapitalismus für die Masse der Menschen liegen sollen.
Im oben verlinkten Artikel heißt es: Nur wer "nützt" ist angesehen. Falsch. Es muss richtig heißen: Nur wer dem Kapital und dessen Profit nützt ist angesehen.
Heil Börsenkurse!
Dieser Beitrag wurde 1 mal bearbeitet, zum letzten Mal von U.Walluhn: 15.12.2007 16:36.
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