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RE: Halberstadt - Prozess begann am 09.10.07 |
Beitrag Kennung: 71631
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Prozess um Überfall auf Schauspieler in Halberstadt begonnen
AFP
AFP - Dienstag, 9. Oktober, 15:21 Uhr
Magdeburg (AFP) - Vier Monate nach dem brutalen Überfall auf eine Theatergruppe in Halberstadt hat in Magdeburg der Prozess gegen vier mutmaßliche Täter aus der rechten Szene begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten im Alter von 22 bis 29 Jahren gefährliche Körperverletzung vor. Sie geht allerdings von weiteren sechs Tätern aus, die bisher nicht gefasst wurden. Zum Prozessauftakt legte der Hauptangeklagte Christian W. ein Teilgeständnis ab und kündigte seinen Ausstieg aus der Szene an.
Das Amtsgericht Halberstadt führt den Prozess aus Platzgründen im Gebäude des Magdeburger Landgerichts. Laut Staatsanwaltschaft sind alle Angeklagten unter anderem wegen Gewaltdelikten vorbestraft. Sie sollen gemeinsam mit anderen Tätern 14 Mitglieder des Nordharzer Städtebundtheaters nach einer Premierenfeier der "Rocky Horror Show" angegriffen haben. Ein 21-jähriger Künstler erlitt unter anderem einen Nasenbeinbruch. Vier Ensemble-Mitglieder mussten mit abgebrochenen Schneidezähnen, aufgeplatzten Lippen und blau geschlagenen Augen in eine Klinik.
Der Hauptangeklagte Christian W., der nach eigenen Worten viel Alkohol getrunken hatte, gab in einer schriftlichen Erklärung an, er habe allein vor einer Kneipe gestanden, als sich die Theatergruppe genähert habe. Einige Personen hätten auf ihn gezeigt und ihn beschimpft. Er habe die Gruppe zur Rede gestellt und sei erneut beschimpft worden. "In dem Moment fiel bei mir die Klappe und ich habe losgeschlagen", behauptete er. Die anderen drei Angeklagten seien am Tatort gewesen, er habe aber nicht gesehen, ob sie in die Schlägerei verwickelt gewesen seien. "Ich will weg vom Alkohol und aus der rechten Szene aussteigen", betonte der 22-Jährige.
W. werden neben der gefährlichen Körperverletzung Beleidigung und Verstoß gegen das Waffenrecht vorgeworfen. Sein Anwalt äußerte am Rande des Verfahrens die Hoffnung, dass die sechseinhalb Seiten lange Erklärung W. eine mildere Strafe von bis zu drei Jahren im offenen Vollzug einbringen könnte. Ansonsten drohen Christian W. bis zu vier Jahre Haft.
Der Intendant der Theatergruppe, André Bücker, sagte am Rande des Prozesses zu W.'s Darstellung: "Man kann davon ausgehen, dass Musiker, Tänzer und Sänger früh um drei Uhr nicht pöbelnd herumziehen".
Der Überfall auf die Theatergruppe hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt, auch weil die Polizei nach dem Einsatz einige "Fehler und Pannen" einräumen musste.
http://de.news.yahoo.com/afp/20071009/td...-a4484c6_3.html
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