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RudiRatlos Benutzerkonto wurde gelöscht
09.09.2009 ~ 23:54 Uhr ~ RudiRatlos schreibt:
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Winfried Hassemer: Warum Strafe sein muss |
Beitrag Kennung: 318533
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Hier eine Rezession dazu:
Strafen will gelernt sein. Beim Politikwissenschaftler Prof. Dr. Hassemer von der Universität Frankfurt/Main fühle ich mich bei dem Thema Strafe ganz gut aufgehoben, schließlich war er bis 2008 Vizepräsident am Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe.
Aber mit dem Strafen ist es so eine Sache. Nicht selten kommt es vor, dass man das Strafmaß für einen Verurteilten als zu niedrig empfindet für das Verbrechen, das er begangen hat. In gut verständlicher Sprache will der Autor dem Leser die Höhe einer Strafe und ihre beabsichtigte Wirkung verständlich machen.
Prof. Dr. Hassemer beobachtet in der deutschen Gesetzgebung einen gefährlichen Trend zur Überbetonung von Sicherheitsaspekten. Die Zukunft betrachte er mit der „Befürchtung, dass dem Strafrecht eine entschlossene und wirksame Formalisierung von Verboten, Strafen und Verfahren heute und morgen immer weniger gelingt. Das Strafrecht bewegt sich, wie andere Bereiche unseres Lebens auch, im Spannungsverhältnis von Sicherheit und Freiheit seit geraumer Zeit hin zum Pol der Sicherheit. In dieser Bewegung verschärft sich das Strafrecht, es verbessert sich nicht." Diese Worte aus dem Munde des ehemaligen Bundesverfassungsgerichtes-Vizepräsidenten sind mehr als nur ein erhobener Zeigefinger. Hassemer sagt hier ganz deutlich, dass unser derzeitiges Strafrecht in eine falsche Richtung gelenkt wird.
Zwar kann selbst der vielfache Ehrendoktor zahlreicher internationaler Universitäten keine Patentrezepte bieten, aber er kann durch seinen allumfassenden Blick auf das Thema Strafen bewirken, dass der Leser seine Sicht neu überdenkt oder gar relativiert. Genau dies ist auch das Ziel des Autors: „Seit vielen, vielen Jahren geht mir der Wunsch im Kopf herum, das Strafrecht Lesern näherzubringen, die ihre Welt aufmerksam betrachten, aber nicht durch die Brille des Rechts, Lesern die gelegentlich ins Nachdenken geraten oder gar empört sind, wenn sie von "Ehrenmorden", Terrorismus, Korruption, Kinderschändung, wenn sie von lebenslanger Freiheitsstrafe, "Wegsperren für immer", Begnadigung oder Strafaussetzung zur Bewährung hören."
Jeder von uns hat in seinem Leben Strafen empfangen und auch selbst ausgeteilt. Das Thema geht uns daher alle an, zumal eine einmal ausgesprochene Strafe oft nicht mehr zurückgenommen werden kann.
„Warum Strafe sein muss“ ist ein spannendes Buch für jene Leser, die unsere Strafgesetzgebung besser verstehen wollen und nach Mitgestaltungsmöglichkeiten einer sich ständig weiterentwickelnden Strafgesetzgebung suchen.
http://www.jesus.de/blickpunkt/rubriken/...x_scmcritic_pi1[detail_uid]=203
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