Adeodatus Benutzerkonto wurde gelöscht
23.10.2006 ~ 12:30 Uhr ~ Adeodatus schreibt:
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Hier einmal ein Auszug aus „Machtwahn“, Seite 45 ff., von Albrecht Müller.
Er sagt einiges wie man sich die Politprominenz einmal anschauen sollte. Zur Politik gehört scheinbar nicht mehr Kompetenz als Voraussetzung es gibt ja Beraterfirmen die heute für die Volksvertreter denken. Aber lest euch mal das Zitat durch.
Zitat: |
Was hat Schröders Befreiungsschlag uns gebracht?
An der Art und Weise, wie die vorgezogenen Neuwahlen durchgesetzt wurden, wird die Motivation der politischen Eliten sichtbar: Sie wollen als Person und Politiker überleben. Das verlangt vor allem, bei den Medien zu bestehen. Daneben ist die Frage, was dem Wohl des Volkes dient, zweitrangig.
Wenn letztere Frage von Bedeutung gewesen wäre, hätten Schröder und Müntefering zu einem anderen Schluss kommen müssen: Die Reformpolitik hat die wirtschaftliche Belebung und auch die finanzielle Stabilisierung des Haushalts und der sozialen Sicherungssysteme nicht gebracht, also haben wir uns im Wirkungszusammenhang getäuscht, also müssen wir vielleicht doch auf jene Fachleute hören, die uns eine Kurskorrektur in der Wirtschaftspolitik anraten.
An das Wohl unseres Landes haben die beiden jedoch nicht gedacht. Das gilt übrigens auch für Politiker anderer Parteien: Wenn beispielsweise Bundeskanzlerin Merkel Ende Januar 2006 auf der Sicherheitskonferenz in München den Konflikt mit dem Iran bis hin zur Kriegsbereitschaftserklärung verschärft, dann zielt sie vor allem auf das Medienecho.
Ein toller Vorgang!
Wie und an wen die SPD-Ministerposten in der neuen Bundesregierung und die Positionen in der neuen Führungsspitze der Partei vergeben wurden, das interessiert hier nicht wegen der parteipolitischen Entwicklung der SPD, es interessiert, weil daran sichtbar wird, dass personalpolitische Entscheidungen in wichtigen Positionen, also die Auswahl von Parteieliten, nicht mehr in der inneren Willensbildung und vor allem nicht nach Leistungsgesichtspunkten fallen, sondern ganz wesentlich medial vorgeprägt sind. Peer Steinbrück, Sigmar Gabriel, Hubertus Heil – diese Personen gehören allesamt zu Gruppierungen, die in den neoliberal ausgerichteten Medien Beifall finden. Nach diesem Kriterium scheinen die Kader von den Parteien ausgewählt zu werden, nicht nach Qualität, nicht nach sachlichem Profil. Nicht einmal nach Leistung. Die innere Willensbildung ist zumindest in der SPD und bei den Grünen weitgehend fremdbestimmt. Auch die 99-Prozent-Wahl des neuen SPD-Vorsitzenden Platzeck war wesentlich medial und nicht vom Leistungsnachweis geprägt. Das daraus folgende Wunder wird die SPD noch erleben.
Auszug aus „Machtwahn“, Albrecht Müller.
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