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RE: Das Recht auf Arbeit |
Beitrag Kennung: 101262
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herrenlos hat am 15. Januar 2008 um 16:41 Uhr folgendes geschrieben:
wo also liest du bei mir, dass arbeit hauptsächlich die von mir erwähnten auch-effekte verschafft? und wo steht bei mir, dass das entgelt zweitrangig ist? |
Danke für die Aufklärung. Man muss manchmal ein wenig provozieren, um die richtigen Aussagn herauszukitzeln.
Dann scheint ja Einvernehmen darin zu herrschen, dass das Recht auf Arbeit vor allen Dingen eingefordert wird, um einen angemessenen Lebensunterhalt zu sichern.
Dass Arbeit auch Freude und Erfolgserlebnisse hervorbringen kann, ist zwar schön, aber in meinen Augen nicht zwangsläufig. Es gibt auch genügend Arbeiten, deren Erledigung gesellschaftlich notwendig ist, die aber kaum geeignet sind, Spaß zu machen.
Und dann bleibt es eben dabei - der Staat kann nicht jedem einen Arbeitsplatz auf dem 1. Arbeitsmarkt bieten, safft aber Ersatz in finanzieller Form, über deren Höhe man in einem anderen Thema gerne streiten kann.
Zitat: |
die_gute_fee hat am 15. Januar 2008 um 17:14 Uhr folgendes geschrieben:
Der vorgeschlagene Abbau von Überstunden und Wochenarbeitszeit wäre theoretisch ein guter Weg, ... |
Nö. Kurzfristig ja, aaaber...
Träumen wir davon, ein paar Populisten hätten die Wahlen gewonnen und setzen ihre Wahlversprechen um. Nur noch drei Stunden täglich - also 15 Wochenstunden arbeiten! Danken wirs dem technischen Fortschritt!
Welche Folgen hätte das?
1) Beifall aus der Bevölkerung, ein Wahlsieg!
2) Vollbeschäftigung.
3) Der Lehrer will nur diese Zeit arbeiten, der Prof auch. Und der Studioso? Naja, er studiert möglicherweise sogar 20 Stunden.
Kannst du dir denken, welchen Einfluss das auf die Regelstudienzeit nähme? Denn sicher ist es nicht möglich, den künftigen Schülern und Studenten in 20 Stunden so viel einzutrichtern, wie es mit der heutigen Wochenstundenzahl möglich ist.
Praktisch wär aber ein riesiger technischer Fortschritt erforderlich, um diese knappe Arbeitszeit zu ermöglichen. Weniger Ausbildung geht also auch nicht.
Zusätzlich werden ja mehr Leute mit Hochschulabschluss (zum Beispiel Mediziner) gebraucht, um die anfallenden Arbeiten zu erledigen. Schließlich wird ja nur kurz gearbeitet.
Und infolge dessen wird die Lebensarbeitszeit - gerade in Berufen mit Hochschulabschluss - exponentiell abfallen. Die Gesellschaftsordnung dieser Populisten würde genau solange funktionieren, wie noch genügend Leute mit einer vorhandenen Ausbildung im Arbeitsprozess stehen.
Pfiffikus,
der in Arbeitsteilung in Form von Arbeitszeitverkürzung nur sehr begrenztes und kurzfristiges Potential erkennen kann
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