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http://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/1983_3_2_nolte.pdf
Zitat:
Das Wechselverhältnis von Marxismus und Nationalsozialismus hat nach 1945 keine nennenswerte Aufmerksamkeit auf sich gezogen1. Bis dahin hatten Marxisten und Nationalsozialisten einander mit gleicher Erbitterung als „Todfeinde der Menschheit" bezeichnet2, aber durch den Untergang des Dritten Reiches kam diese Wechselseitigkeit an ihr Ende. Freilich hatte der Marxismus auch vorher mindestens insofern einen eindeutigen Vorrang besessen, als er sich weitaus intensiver und gemeinverständlicher mit seinem Gegner beschäftigt hatte als dieser sich mit ihm3. Die vor 1945 nicht ganz seltenen Versuche von christlich-konservativer Seite, Marxismus und Nationalsozialismus als gleichartige Zweige am Baum der Säkularisierung und Entchristlichung zu verstehen, wurden nur sehr zögernd und ohne große Wirkung wiederaufgegriffen4, und die liberale Totalitarismustheorie machte in aller Regel nicht den Marxismus als solchen, sondern die kommunistischen Regimes zum Gegenstand, deren Verhältnis zum Marxismus umstritten war. Der Marxismus seinerseits beschäftigte sich mit dem Nationalsozialismus nur noch in der Gestalt der sogenannten Faschismustheorien, die von vornherein jene Gleichsetzung mit dem italienischen Faschismus vornahmen, welche im frühen Nationalsozialismus der Jahre vor 1933 sehr viel Ablehnung erfahren hatte, obwohl Adolf Hitler ihr von vornherein zuneigte5. Dabei hätte gerade diese Gleichsetzung die Fragestellung sehr vereinfachen können: Benito Mussolini war bis zum Kriegsausbruch der Führer der Italienischen sozialistischen Partei gewesen, die sich seit 1912 unter seinem Einfluß wieder als revolutionär und marxistisch verstand, und zwei Jahrzehnte später wurde der neben Maurice Thorez wichtigste Mann der Kommunistischen Partei Frankreichs, Jacques Doriot, zum Gründer einer Partei, die man fast allgemein als faschistisch betrachtete. Der deutsche Nationalsozialismus kann jedoch keinesfalls als eine durch die Zeitumstände nahegelegte oder erzwungene Abfallbewegung verstanden werden, denn keiner der führenden Männer entstammte dem Marxismus. Die Fragestellung wird also schwieriger, wenn die Verbindung mit dem italienischen Faschismus nicht zum Ausgangspunkt gemacht wird; sie wird aber eben dadurch auch reizvoller. Es mag sein, daß jene Charakterisierung des Nationalsozialismus als des „Todfeindes der Menschheit" sich als das „letzte Wort" erweist, doch darf sie in einer historischen Untersuchung keinesfalls das erste und nicht einmal das zweite Wort sein. Es ist vielmehr wahrscheinlich, daß durch die Fragestellung, sofern sie nur umfassend genug angelegt wird, die großen Tatbestände und Probleme eines ganzen Zeitalters sich wie in einem Brennspiegel versammeln lassen.
Die erste methodische Schwierigkeit besteht darin, daß seit dem Tode von Friedrich Engels keine allgemein anerkannte Instanz mehr vorhanden ist, die darüber entscheiden könnte, wer als Marxist anzusehen ist und wer nicht. Bis 1914 hatte es allerdings den Anschein, als sei der Mantel des Meisters auf die Schultern von Karl Kautsky gefallen, aber seit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs im August 1914 und insbesondere seit der Machtergreifung der Bolschewiki im November 1917 hat es kaum einen Marxisten mehr gegeben, der nicht von anderen Marxisten als Nicht-Marx ist oder sogar als Antimarxist bezeichnet worden wäre. Im folgenden wird daher einem jeden die Qualität des Marxisten zugestanden, der sie jemals betontermaßen für sich in Anspruch genommen hat. Sozialdemokraten, Kommunisten und parteilose Denker der Jahre bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs gelten also gleichermaßen als Marxisten, sofern diese Voraussetzung gegeben ist. Auch Grenzfälle aus dem Umkreis der Arbeiterbewegung werden einbezogen, wenn die betreffenden Autoren in betont marxistischen Zeitschriften wie der „Gesellschaft", der „Zeitschrift für Sozialismus" oder dem „Kampf" publiziert haben.
Nach Friedrich Engels sind sowohl die Marxisten als auch die Faschisten ein Produkt des Abfalls vom christlichem Glauben. Die Lösung des Problems besteht für die Gegner der beiden im Islam.
Siehe Suche:
Engels Urchristentum Islam
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