|
+ Portal-Navigation + |
|
|
Christian Klar hat sich erdreistet den Kapitalismus zu kritisieren
|
|
gastli
|
FT-Nutzer
32.065 geschriebene Beiträge
|
|
Wohnort: terrigenus
|
01.03.2007 ~ 17:02 Uhr ~ gastli schreibt:
|
|
|
|
im Forum Thüringen seit: 03.12.2005
2259 erhaltene Danksagungen
|
|
|
Christian Klar hat sich erdreistet den Kapitalismus zu kritisieren |
Beitrag Kennung: 41390
|
|
|
|
Und prompt hat er den Dreck.
Wegen kapitalismuskritischer Aussagen wird das inhaftierte frühere RAF-Mitglied Christian Klar nun keine Hafterleichterungen bekommen. Baden-Württembergs Justizminister Ulrich Goll (FDP) erklärte gestern, er sehe zurzeit "keine ausreichende Entscheidungsgrundlage für eine Zustimmung zu Vollzugslockerungen" meldet die taz.
Was ist sein Vergehen ?
Er richtete eine Grußbotschaft an die Rosa-Luxemburg-Konferenz gerichtet mit dem Titel: "Das geht anders"
Zitat: |
Liebe Freunde, das Thema der diesjährigen Rosa-Luxemburg-Konferenz »Das geht anders« bedeutet – so verstehe ich es – vor allem die Würdigung der Inspiration, die seit einiger Zeit von verschiedenen Ländern Lateinamerikas ausgeht. Dort wird nach zwei Jahrzehnten sozial vernichtender Rezepte der internationalen Besitzerklasse endlich den Rechten der Massen wieder Geltung gegeben und darüber hinaus an einer Perspektive gearbeitet.
Aber wie sieht das in Europa aus? Von hier aus rollt weiter dieses imperiale Bündnis, das sich ermächtigt, jedes Land der Erde, das sich seiner Zurichtung für die aktuelle Neuverteilung der Profite widersetzt, aus dem Himmel herab zu züchtigen und seine ganze gesellschaftliche Daseinsform in einen Trümmerhaufen zu verwandeln. Die propagandistische Vorarbeit leisten dabei Regierungen und große professionelle PR-Agenturen, die Ideologien verbreiten, mit denen alles verherrlicht wird, was den Menschen darauf reduziert, benutzt zu werden.
Trotzdem gilt hier ebenso: »Das geht anders«. Wo sollte sonst die Kraft zu kämpfen herkommen? Die spezielle Sache dürfte sein, daß die in Europa ökonomisch gerade abstürzenden großen Gesellschaftsbereiche den chauvinistischen »Rettern« entrissen werden. Sonst wird es nicht möglich sein, die Niederlage der Pläne des Kapitals zu vollenden und die Tür für eine andere Zukunft aufzumachen.
Es muß immer wieder betont werden: Schließlich ist die Welt geschichtlich reif dafür, daß die zukünftigen Neugeborenen in ein Leben treten können, das die volle Förderung aller ihrer menschlichen Potentiale bereithalten kann und die Gespenster der Entfremdung von des Menschen gesellschaftlicher Bestimmung vertrieben sind. Quelle und danke an die Junge Welt) |
Das führte zur oben genannten Reaktion beim Herrn Goll.
Dessen Sorge ist aber unbegründet. Christian Klar hat vor der heiligen Inquisition wieder abgeschworen.
Zitat: |
Guten Tag,
Herr Justizminister Goll!
Der Kapitalismus ist das friedlichste und schönste System, das man sich überhaupt vorstellen kann. Der Kapitalismus hat Armut, Hunger, Leid ein für alle Mal auf der ganzen Welt abgeschafft. Stattdessen gibt es nur noch Wohlstand in Form von Milch und Honig, die durch alle Flüsse und Bäche dieser Welt fließen. Seit es den wunderbaren Kapitalismus gibt, wurden die in der Steinzeit üblichen Kriege um Rohstoffe überflüssig. Es ist heute das reinste Paradies auf Erden - in seiner Reinheit und Klarheit. So, wie es sich nicht einmal Gott früher vorstellen konnte. Mit dem Kapitalismus ist der Mensch zu sich selbst gekommen - zu seinem edlen, liebenden, friedlichen Charakter.
Na, zufrieden, Sie Kapitalistenschwein? |
(Quelle und danke an verboten von der taz)
Diese Einschätzung des Kapitalismus ist so furchtbar realistisch, das ich ständig dachte: "Mensch die Leute, die so einen Kapitalismus um sich herum wabbern haben, hast du hier schon kennen gelernt". Echt toll.
|
|
|
|
|
|
|
|
| |
| |