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RE: Armutsatlas offenbart verheerende soziale Verhältnisse in Ostdeutschland |
Beitrag Kennung: 265271
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Hallo ‚ timabq
Zu Deiner Schilderung ‚muss ich leider’ hinzufügen: diese Situation gibt es nicht nur im Osten.
Auch bei uns in München (fast egal wo…) kann man Menschen auf der Strasse, am Bahnhof sehen; genau wir Du dies beschrieben hast.
Ich habe auch den Eindruck, es sind doch erheblich mehr geworden. Und was mir auch aufgefallen ist, dass so manch einer, trotz der unglaublich schlechten Situation, mit allen Mitteln versucht, sich wenigstens äußerlich die Armut nicht so sehr anmerken zu lassen. Obwohl ich zu den doch gut verdienenden Menschen
gehöre (immer noch…. )ist für mich München während der vergangenen Jahre immer noch (!!) mehr zur Schicki-Micki-Stadt geworden.
Wirklich auf der einen Seite – oder Einkaufsstrasse – die extrem Reichen bzw. solche die es sein möchten und zwei Ecken weiter die Armut an der Straßenecke oder im Bahnhof.
Ich fühle mich mit dem so sehr offen zur Schau getragenen Reichtum nicht so wohl. Obwohl ich es jedem gönne; aber es hat doch auch etwas mit Stil und Achtung gegenüber anderen zu tun, sich bestimmte Dinge in ganz gewissen Situationen nicht ungedingt ‚heraushängen’ zu lassen.
Und dann kommt mir ein Gedanke von vor fast 28 Jahren, als ich meinen allerersten Urlaub mit lange erspartem Geld in Ceylon verbrachte.
Dort die ‚indische Armut’ erlebte und dann kurz vor Weihnachten
wieder in München landete, mit all diesen Eindrücken.
In der Innenstadt einen ‚Penner’ wie man damals halt so sagte (und vielleicht auch heute noch..) sah und meine erste Reaktion eigentlich nur schlecht war.
Ich verachtete diesen Mann. Ich dachte, der weiß gar nicht,
wie wirkliche Armut ausschaut.
Heute kann ich das schon differenzierter beurteilen: dass man nicht unbedingt unterschiedliche Gesellschaften und eben deren Armut miteinander vergleichen darf.
Deutsche Armut ist anders als indische oder afrikanische.
Jede Armut ist fürchterlich und ich bin schon sehr lange der Meinung, dass sich das niemals wirklich ‚beseitigen’ lässt, nur vielleicht mildern.
Jedoch bei uns in ganz Deutschland gäbe es schon mehr und bessere
Möglichkeiten, Armut zu bekämpfen und zwar bereits an der Wurzel
Es gibt ganz gute Ansätze in manchen Gegenden, wie z.B. schon ganz jungen
Familien den richtigen Umgang mit Haushaltsgeld...,mit dem privaten Wirtschaften,
Einkaufen, Kindererziehung etc. beizubringen.
Damit diese eben nicht mehr so schnell in die Armut abrutschen wegen
Verschuldung.
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