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RE: Knut und Co. --> der Eisbär ist ein Goldesel |
Beitrag Kennung: 102140
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Im Nürnberger Zoo wurden zwei Eisbär-Neugeborene von ihrer Mutter gefressen, eine andere hat ihr Junges verstoßen. Die Gesellschaft hat versagt, wenn Eisbärinnen keinen anderen Ausweg sehen.
Ursula von der Leyen fordert mehr Betreuungsplätze für Eisbären. Ein Früherkennungssystem soll gewährleisten, dass Eisbärenfamilien, in denen sich Probleme abzeichnen, rechtzeitig die nötige Hilfe bekommen. In den jüngsten Fällen gibt die Zooverwaltung zu, die Eisbärenmutter in ihrer Höhle alleingelassen zu haben. Erschreckend daran ist nicht nur, dass niemand bereit war, die Akten durchzusehen, die sowohl Hinweise als auch Alarmsignale beinhaltet hätten, sondern dass der Eisbärin zum Hauptaufenthaltssitz eine Höhle zugewiesen worden war. Wer kommt denn auf so etwas? Da müssen doch die Eisbärenjungen sich von Anfang an abgestempelt und nicht gebraucht fühlen und ins gewalttätige Milieu abdriften, um Anerkennung und Aufmerksamkeit zu erlangen. Dann fühlt sich wieder niemand zuständig, gelegentliche Maßnahmen seitens des Amtes wirken kaum als Sanktion, eher als Anstiftung, bis das Thema im Wahlkampf abgenutzt wird. Da braucht man sich nicht zu wundern, dass am Nordpol der Eindruck entstehen müsste, die Eisbären kommen krimineller aus Deutschland zurück, als sie bei ihrer Auswanderung waren.
Am Beispiel von Knut wurde deutlich, wie wenig Perspektiven unsere Gesellschaft Eisbären einräumt. Nach einem Medienrummel in den ersten Monaten stürzte er in die Bedeutungslosigkeit. Man muss Mittel für Aussteigerprojekte bereitstellen, damit die heranwachsenden Eisbären nicht in ein solches mentales Loch fallen.
Patentrezepte gibt es nicht, vor allem darf nicht übersehen werden, dass auch andere Tiere unter Druck stehen und besonders im Zoo unter den Besuchern leiden, die vor Absperrungen an ihnen vorbeigehen. Känguruhs haben in der Tierparkgesellschaft fast völlig das Hüpfen eingestellt. Sie brauchen Fortbildungsmaßnahmen durch geschulte und geprüfte Hüpftrainer. Stattdessen aber werden Stellen gestrichen und Gelder gekürzt.
Hochspielen sollte man das Thema andererseits auch wieder nicht. Die Zahl der Problem-Eisbären ist rückläufig, es entstehen nur Ängste, weil verstärkt darüber berichtet wird.
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