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RE: G8 Gipfel - Eskalation am Sperrzaun - Krieg im eigenem Land |
Beitrag Kennung: 50488
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Der Polizeipsychologe Georg Sieber (wahrscheinlich auch so ein „geistiger Tiefflieger“) bestätigte heute in einem Interview auf Deutschlandradio Kultur, daß das Vorgehen der Polizei in Rostock all das beinhaltete, was man gemäß der in Polizeiseminaren gelehrten Erkenntnisse eben genau nicht machen sollte. Sieber sieht bereits in den medienträchtigen aufgeblähten Vorkehrungen zum Gipfel den Beginn einer Eskalation, ebenso das massive Erscheinungsbild der Polizei mit entsprechend militärischer Ausrüstung und nicht zuletzt das Reagieren auf Sachbeschädigung mit Körperverletzung. Rein nach der bekannten Lehrmeinung innerhalb der Polizeiausbildung wäre es richtig gewesen, auf Sachbeschädigungen mit Begleitung zu reagieren, d.h. die Täter im Auge zu behalten, um zu einem geeigneten Zeitpunkt ihre Personalien feststellen zu können. Statt dessen habe die Polizei eben falsch mit direkter Eskalation reagiert, nämlich mit massivem köperverletzendem Vorgehen. Sieber konstatierte in dem Interview, daß er die Eskalation für evt. „politisch so gewollt“ hält.
Diese Meinung des Polizeipsychologen teile ich.
Aber damit wir uns nicht mißverstehen: es wird leider immer wieder damit gerechnet werden müssen, daß Leute aus reinem „Spaß an der Freud“ meinen, gewalttätig sein zu müssen. Zuletzt müßten genau diese aber mal kapieren, daß sie im Zweifelsfall ganz einfach und berechnend benutzt werden können.
Die beiden Gestalten auf gastlis Foto können alles mögliche sein. Das beweist freilich nichts. Aber jeder weiß, daß es nur wenige, gezielte agents provocateurs braucht, um einen (evt. gewünschten) Effekt zu erreichen. Die Reaktion von Politikern vornehmlich aus Unionskreisen belegt, daß man ziemlich klar darauf aus ist, mit weiterer Eskalation „Argumente“ für Verschärfungen der gesetzlich möglichen Instrumentarien zu bekommen.
Wie auch immer der Ausbruch der Gewalt in Rostock zustande kam, man kann mir nicht erzählen, man sei davon überrascht gewesen. Für die friedlichen Demonstranten mag das zutreffen, nicht jedoch für die staatlichen Stellen. Sollte das ganze nicht spontan erfolgt sein, war man mittels gezielter Unterwanderung mit Sicherheit bestens im Bilde.
Also bleibt die Frage am Ende: Wem nützen die Gewalttätigkeiten?
den Demonstranten und ihrem Demonstrationszweck?
denjenigen, die von dem Demonstrationszweck ablenken wollen?
oder gar jenen, die schon lange vor genau solchen Gewalttätigkeiten warnen?
Die Stimmung hier im Forum scheint ja schon so zu sein, daß bekennende Globalisierungskritiker sich warum auch immer von Gewalt distanzieren müssen. Da geht wohl der Schäuble in einigen durch. Aber sooo ernst muß man das (schon aus Erfahrung mit gewissen Protagonisten) auch wieder nicht nehmen.
Der Inhalt von Gipfel und Gegenbewegung ist schon lange Nebensache. Mittlerweile haben ja auch Politiker wie Frau Merkel die Demonstration an sich "begrüßt", was dann wohl bedeuten soll, daß die Kritiker bereits mit einer der ihren beim Gipfel ganz direkt vor Ort vertreten sind. Was will man mehr?
gruß
jandark
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