gastli
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Wohnort: terrigenus
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03.04.2019 ~ 09:32 Uhr ~ gastli schreibt:
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im Forum Thüringen seit: 03.12.2005
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RE: Der neue deutsche Faschismus |
Beitrag Kennung: 947323
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Zitat: |
Dr.Sahnebacke hat am 02. April 2019 um 11:40 Uhr folgendes geschrieben:
Wie würdest du das heilen ? |
Durch Aufklärung und daraus erstarkender Menschlichkeit.
Keine leichte Aufgabe.
Eine bei bestimmten Menschen unmögliche Aufgabe.
Nehmen wir die gerade veröffentlichte Kriminalstatistik des letzten Jahres..
Zitat: |
Kriminalstatistik 2018
"Eines der sichersten Länder der Welt"
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Innenminister Seehofer zeigte sich zufrieden mit der Kriminalstatistik 2018. Die Zahl der Straftaten sei um 3,6 Prozent zurückgegangen. Sie sei so niedrig wie seit Jahrzehnten nicht, so der Minister.
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Tatsächlich ist der Wert aber nach den Worten von Bundesinnenminister Horst Seehofer so niedrig, wie seit Jahrzehnten nicht. "Deutschland ist eines der sichersten Länder der Welt", betonte der Minister. Die Aufklärungsquote sei ebenfalls auf einen neuen Höchststand gestiegen. |
[Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/kriminalstatistik-125.html]
Was passiert da nun gerade?
Der Rechtsaußen Seehofer, der sich seit Jahren mit üblen Attacken gegen Minderheiten und Schwache als harter Hund inszeniert, wird prompt von den Hobbyfaschisten zerrissen, weil er aus ihrer verblendeten Sicht die Kriminalstatistik schönredet.
Das tun sie in den von ihnen selbsternannten "alternativen Medien".
Auch hier in FT wird von ihnen darauf verwiesen.
Tatsache ist dagegen, dass Seehofer selbst immer wieder zündelte, um Angst zu schüren und damit Deutsche gegen Flüchtlinge aufzuhetzen.
In der völlig falschen und unsinnigen Hoffnung damit gute Wahlergebnisse zu erzielen.
Nun ist die CSU schwach wie nie und steht auftrumpfenden AfD-Faschisten gegenüber.
Zitat: |
Nie seit der deutschen Einheit war die Zahl registrierter Straftaten in Deutschland so niedrig wie heute. Und nie war im Land die Verunsicherung so groß. Ja, spinnen denn die Deutschen eigentlich? Ist ein ganzes Volk einer Angststörung erlegen?
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Zwischen der tatsächlichen Gefährdung und der gefühlten öffnet sich im Land ein Spalt, um nicht zu sagen: eine Jauchegrube. Sie stinkt gewaltig. Dafür sind auch Seehofer und seine Mitstreiter verantwortlich.
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In Deutschland wurden neun Prozent weniger Autos geklaut und 18 Prozent weniger Handtaschendiebstähle registriert. Die Aufklärungsquote stieg, die Zahl der Einbrüche sank auf historischen Tiefstand - und das, obwohl schon im Jahr zuvor ein historischer Tiefstand verzeichnet worden war.
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Und die Zahl nichtdeutscher Tatverdächtiger? Auch hier kein Zuwachs, nirgends.
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Verflixt, wo sind sie eigentlich alle geblieben, die vielen Missetäter, gern solche mit dunkler Haut? Nahezu täglich wurden sie der Öffentlichkeit im vergangenen Jahr vorgeführt - vorzugsweise von der Springer-Presse. Da war der Fall der 14-jährigen Susanna F. aus Mainz, deren Vergewaltiger und Mörder bis in den Irak verfolgt wurde.
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Mit Blick auf die Kriminalstatistik aber wird auch klar: Die Aufmerksamkeit für Gewaltdelikte, die von Nichtdeutschen begangen werden, steht in keinem Verhältnis zur statistischen Wirklichkeit. Das ist auch der Rhetorik eines Horst Seehofer zu verdanken, der mit der gesamten Führungsspitze der CSU 2018 im bayerischen Wahlkampf punkten wollte, wieder und wieder die Furcht vor gefährlichen Fremden befeuerte und das Geschäft der AfD betrieb. ...
Zwischen tatsächlicher und gefühlter Kriminalität wächst ein Graben, den Rechtsparteien, Politiker und verantwortungslose Medienleute mit fauliger Gülle befüllt haben. Sie besteht aus Angst, Verachtung und dem Wunsch, die Globalisierung zurückzuzwingen wie die Zahnpasta in die Tube. |
[Quelle: https://www.sueddeutsche.de/meinung/krim...raben-1.4392937]
Aber:
In den künstlichen Welten der Faschisten befindet sich Deutschland in einer durch Kriminalität bestimmten Endzeit.
Sie stellen in ihren rechtsradikalen Hetzblogs, Zeitschriften, Videoplattformen und durch die AfD in den Parlamenten jeden Dunkelhäutigen und Migrant als Gefahr dar.
Da bezeichnet z.B. die Spenden-Betrügerin Weidel die heimatvertrieben Menschen, die auch durch deutsche Waffenexporte alles verloren haben als "Messermigranten".
Als junger Mensch habe ich das erstmals Bilder aus dem Film "Der Ewige Jude" gesehen.
Ich konnte es nicht fassen wie ungeheuer perfide aber auch plump und direkt Juden als Ungeziefer und Ratten dargestellt wurden.
Ich hatte mich gefragt: Wie konnten sich Menschen das im Kino ansehen, ohne empört zu protestieren?
Im Jahr 2019 bin ich da deutlich ernüchtert.
Es sind die gleichen Methoden, mit der Faschisten in der AfD, Berger auf seinem Blog, PI, Epochtimes, Gatestone, Elsässer und Co .... vor "Messermigration" warnen und bei jeder auch noch so absurd konstruierten Gefahr George Soros am Werke sehen.
Es ist wie damals.
Die Pest-Propaganda wirkt.
Sie wirkt sich auf die reale Welt aus.
Der hässliche Deutsche, bzw die besonders hässliche Österreicherin frönt ihrem Hass auf offener Straße.
Sie trauen sich wieder was.
Eine weitere Folge entsteht aus diesen faschistischen Weltvorstellungen heraus.
Die Feindbilder werden immer grotesker.
Ja wie kann da eine Heilung geschafft werden?
Durch Aufklärung und daraus erstarkende Menschlichkeit.
Keine leichte Aufgabe.
Eine bei bestimmten Menschen die [auch hier im FT] unmögliche Aufgabe.
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