Hartz-IV ist an Menschenverachtung kaum mehr zu überbieten. Dachte man jedenfalls bis jetzt. Doch nun setzte die Bundesagentur für Arbeit noch einen drauf. Statt über eine Erhöhung der Regelsätze nachzudenken, gibt es Spartips für ALG-II-Leistungsberechtigte.
So hat das Jobcenter im Kreis Pinneberg eine 100 Seiten umfassende Broschüre herausgegeben, die unter anderem empfiehlt, Leitungswasser statt Mineralwasser zu trinken, Steine in den Spülkasten der Toilette zu legen, um Wasser zu sparen und die Möbel zu verkaufen.
Im Heft gibt es da die fiktive “Familie Fischer”, die Hartz-IV beantragt und feststellt, daß sie jetzt sparen müsse und “Vater Fischer” beschließt, daß die Familie eine Woche lang auf Fleisch verzichtet. Daneben versteigert sie alte Möbelstücke im Internet und kauft dann – welch Wunder – “gut erhaltene Gegenstände im Sozialkaufhaus”. Wer noch nie in so einem “Kaufhaus” war, kann sich gerne mal von der “Qualität” dort überzeugen. So gibt es E-Herde mit Rost-Stellen für 140 Euro. Echt genial!
Im Heft, das wie ein Comic gestaltet ist, sind die Mitglieder Familie Fischer in bester Laune, weil sie nun kein Fleisch mehr essen und Vegetarier geworden sind und natürlich gelingt ihnen jetzt alles viel besser.
Ulrich Schneider vom Paritätischen Wohlfahrtsverband sagt dazu:
“… Da wird Hartz IV als die Chance ihres Lebens verkauft. Endlich wird mal der Dachboden aufgeräumt, endlich macht man mal Geld, indem man seine Möbel verkauft, die Tochter bekommt endlich mal Volleyballschuhe, der Sohn bekommt endlich mal eine E-Gitarre, endlich die Wohnung mit Garten, in dem der Vater sein Gemüse anbauen kann – man hat den Eindruck, das Beste, was denen passieren konnte, war, arbeitslos zu werden und in Kontakt mit dem tollen Jobcenter dort zu kommen. So viel Puderzucker ist schwer zu verdauen.” (Quelle)
“…viele derer, die diese Spartipps auf Lager haben, wären zu so was gar nicht in der Lage. [...] Das hat mit der Realität wenig zu tun. Diejenigen, die gelegentlich auf Hartz-IV-Bezieher schimpfen, die sollen einmal versuchen, nur ein halbes Jahr mit dem Geld Kinder über den Monat zu bringen – dann wissen sie, was diese Frauen (Menschen) leisten.” (Quelle)
Wißt Ihr woran mich das erinnert? An Bilder der Wochenschau über das Konzentrationslager Theresienstadt. Da zeigte man der deutschen Bevölkerung auch ein völlig anderes Bild, als es der Wahrheit entsprach. Da bauten die Insassen Gemüse an, saßen im Grünen und waren “glücklich”.
Über so viel Hohn wie es das Jobcenter Pinneberg von sich gibt, kann man sich nur entrüsten. Wieso verlangt diese Euthanasiebehörde nicht gleich, daß man den Stein nicht in den Spülkasten der Toilette legt, sondern herunterschluckt? Da ist der Magen auch gefüllt.
Natürlich muß man sparen und nicht jedem Konsumscheiß hinterher rennen, doch wenn man nun schon am Elementaren sparen soll, dann ist das einfach nur menschenverachtend.
Die wenigsten begreifen, daß ALG-II-Leistungsberechtigte ein Wirtschaftsfaktor sind. Das Geld, das sie bekommen, wandert sofort wieder in den Geldkreislauf und wird vermehrt. Was wäre, wenn 7 Mio Hartz-IV-Betroffene plötzlich nichts mehr einkaufen? Aldi, Netto, Lidl, Norma, Kaufland, Edeka, Penny, KiK, Deichmann – alle wären von heute auf morgen pleite.
Immer mehr werden in diesem Land Menschen systematisch ausgegrenzt. Nachdem man ihnen aus den Regelsätzen Limonade, Saft, Bier, Kaffee, Tabak herausrechnete, schlägt man nun vor, daß man auch auf das Mineralwasser für 19 Cent pro 1,5-Liter-Flasche verzichten könne. Ja und man kann im Winter im Kalten sitzen. Es ist unfassbar wie hier in diesem Land mit den Mitmenschen umgegangen wird. Es ist an Menschenverachtung nicht mehr zu überbieten.
Ich setze den Link zur faschistischen Broschüre BEWUSST nicht in diesen Artikel, da ich mich auf keinen Fall mitschuldig bei der Verbreitung dieser machen werde.
Während man ALG-II-Leistungsberechtigten jeden Bissen in den Mund zählt, ihnen die Butter aufs Brot nicht gönnt, spricht sich beispielsweise die Sozialministerin Magda Goebbels Ursula von der Leyen gegen das Antikorruptionsgesetz aus und Heinrich Alt von der Bundesagentur für Arbeit verteidigt diese “Spartips” zudem noch. Wieso nur muß ich beim Gesicht des Heinrich Alt immer an Adolf H. denken? Irgendwie frappierende Ähnlichkeit.
Die Tips des Jobcenters Pinneberg sind menschenverachtend, zeichnen ein völlig anderes Bild von Hartz-IV. Dieses Zerrbild hat 1:1 Ähnlichkeit mit den Lügen der Nationalsozialisten in Bezug auf die Konzentrationslager. Ich bin richtig am Überlegen, ob ich nicht doch Strafanzeige gegen das Jobcenter Pinneberg stellen werde. Man sagte schließlich auch zu den Juden im Warschauer Ghetto, daß sie sich doch von den knappen Essensrationen etwas abknappsen und damit “schachern” könnten, weil sie das doch am besten könnten. Nichts anderes sind diese “Tips” vom Jobcenter Pinneberg. Die Parallelen zum menschenverachtenden System der Nationalsozialisten im “Dritten Reich” sind unverkennbar und ich bin als Deutscher in der Pflicht, solche Zustände nicht wieder vorkommen zu lassen und sie bereits im Keim zu ersticken.
Mit dieser Broschüre wird suggieriert: “Du bist Hartz-IV, du brauchst kein Fleisch, du brauchst kein Möbel, du kannst Leitungswasser saufen, für dich ist der letzte Dreck noch gerade gut genug.” Das steht 1:1 im Kontext mit der menschenverachtenden Ideologie der Nazis im Dritten Reich und wer da wegschaut das verharmlost und gar noch verteidigt, hilft unbewusst mit an der Errichtung eines “Vierten Reiches”. Jeder muß sich selbst die Frage stellen, ob er so behandelt werden möchte. Ich für meinen Teil lasse mich nicht so behandeln und werde daraus Konsequenzen ziehen.
Ich habe mich bereits mit einem pensionierten Polizisten unterhalten und selbst er meint, daß die rechtliche Grundlage für eine Anzeige gegeben ist.
Ich für meinen Teil lasse mir mein bischen Lebensqualität, das mir noch geblieben ist, von niemandem abspenstig machen. Ich lasse beim Zähneputzen das Wasser laufen, da stehendes Wasser in den Leitungen sogar schädlich ist, ich bade 4 mal die Woche, ich trinke weiterhin mein Bier, esse Fleisch, rauche meine Zigaretten und ich heize auch wenn es mir in passt. Ich kann jeden Jobcenter-Schergen nur warnen: Wenn ich ausklinke, ist dagegen ein Klaus Kinski ein unbescholtener Waisenknabe. Ich mutiere dann zum absoluten Monster, das nicht einmal mehr auf sich selbst Rücksicht nimmt. |