Alte gusseiserne Platten in Gera Stublach gefunden, woher könnten diese stammen?

Kironi


Wir haben neulich an unserem Haus in Gera Stublach etwas abgerissen und dabei zwei alte gusseiserne Platten vor dem Container gerettet.
Sie waren mit mehreren Schichten Lack zugeschmiert Wir haben sie sandstrahlen lassen, und es kamen zwei schöne Reliefs zum Vorschein.

Nun wäre für uns einmal interessant, woher diese Platten stammen könnten. Sie sind etwa A4 Größe.

Auf einem steht "Industrie", darauf ist ein Schmied.
Auf dem anderen steht "Handel", darauf ist der Götterbote Hermes, wie ich annehme.

Wir wissen nicht, wann diese Platten an die Hauswand angebracht worden, sie waren an einem Vorbau, der nicht ursprünglich Teil des Hauses war, welches 1908 gebaut wurde.

Das Haus hat der Fährmann gebaut, der die Fähre über die Elster zur Ölsdorfmühle betrieben hat.
Aber ich denke nicht, dass die Tafeln schon von diesem am Haus angebracht wurden.

Hat einer von euch eine Idee, woher die Tafeln stammen könnten?
Eine Idee wäre, dass es Kaminplatten waren. Nur die Inschriften "Industrie" und "Handel" würden dazu nicht so passen.
Archivar
@Kironi: Ich nehm mir die Sache mal an und informiere dich, wenn ich etwas erfahre.
Grüße,

Archivar
gastli
@Archivar
Sehr schön.

Hallo Kironi,
schick doch deinen Text und die Fotos an http://www.antikmaier.de/
Vielleicht entsteht daraus noch ein Fernsehauftritt.
Kironi
Hallo Gastli, vielen Dank für den Tipp!

Werde ich mal machen.
Aber nur, um vielleicht etwas herauszufinden.
Fernsehauftritt brauche ich nicht. Nee Ne

@Archivar
VielenDank schon mal für deine Bemühungen!

Gruß Bettina
Ostthüringer
Hallo Kironi,
schöne dekorative Platten und viel zu schade für den Schrott ... aber solche Platten gehören normalerweise nicht außen ans Haus. Augenzwinkern

Meiner bescheidenen Meinung nach, handelt sich um simple gusseiserene Ofenplatten von einem Kohleherd, der damals in jeder besseren Küche zu finden war.

Vom Alter her schätze ich mal spätes Art Deco um 1920 ... gibt es einen Gießereistempel oder ne andere Gravur und haste mal die Dinger auf ner Waage gehabt, was wiegt denn eine?

LG HaiMoon
Archivar
Hallo Kironi,
ich habe deine Anfrage mal an den ehemaligen Stadtarchivar weitergeleitet.
Seine Meinung nachstehend als Zitat:
ich denke dass beide Platten Ende des 19. / Anfang des 20. Jahrhunderts gefertigt wurden und möglicherweise Teil eines Ofens oder Kamins waren. Die Ränder deuten jedenfalls darauf hin. Schrift und die Darstellung deuten auf diese Entstehungszeit hin.
Ich hebe den Eindruck, dass beide erst vor kurzem ziemlich radikal gereinigt wurden. Dadurch wurden Feinheiten im Guss beeinträchtigt. Ansonsten ist das eine schöne handwerkliche Arbeit. Geben die Rückseiten evtl. Hinweise auf den Guss (Lauchhammer oder andere Gießerei).? Ich glaube eher nicht, dass die Platten einen Zusammenhang mit dem Haus hatten.
Kironi
So, dann will ich mich hier auch mal wieder melden, gestern ging leider nicht.

Ganz herzlichen Dank @Archivar für deine Bemühungen, das war sehr nett!

Dann wissen wir jetzt mal in etwa die Zeit.
Das Haus wurde 1908 gebaut, jedoch der Vorbau viel später ergänzt. Leider wissen wir nicht wann.

Dass die Platten im Zusammenhang mit dem Haus stehen, denke ich auch nicht. Die hat jemand irgendwoher bekommen und sie am Haus angebracht.

Dass das Sandstrahlen wohl nicht die beste Technik zum Reinigen war, wussten wir nicht. Wir hatten keine andere Idee.

Für uns sind jedoch im Gegensatz zu vorher jetzt sehr viele Feinheiten zu sehen. Ich schicke mal noch Fotos von "vorher".



Gewicht 3,7 kg



Gewicht 2,85 kg

Ein Stempel ist nirgends auf den Platten zu finden.

Ich bedanke mich bei allen, die mit gerätselt haben.

Würde mich dafür auch gern revanchieren mit ein paar Fotos aus meiner "Kollektion" von Herrn Fritz Teichert, die ich von ihm persönlich geschenkt bekam.
Ich weiß nicht, ob er bekannt ist, er lebt leider schon länger nicht mehr.
Hat viele Gera-Fotos gemacht mit Gegenüberstellung alt - neu, wobei neu vor 1987 war.

Wenn ihr mir sagt, was interessant wäre und wohin die Fotos gehören, würde ich mich mal auf die Suche begeben.

LG Bettina
Archivar
Du könntest die Bilder z.B. gleich hier in "Historisches Gera" mit neuem Titel, etwa "Bilder Teichert" einstellen.
Ich bin mal gespannt, ob die Bilder mit denen übereinstimmen, die ich besitze. Das sind auch Gegenüberstellungen aus den späten DDR-Jahren.
Also, ran an die Buletten!
Ostthüringer
3,7 kg & 2,85 kg ... dann ist es auch Gusseisen und es sind definitiv Ofenplatten. Bei Alu, Zink oder Bronzeguss wäre es nicht so klar gewesen.

Aber mit der Alterseinschätzung Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts stimme ich nicht überein, für den Jugendstil fehlen die typischen Stilelemente. Aber in dem Fall ist es egal.

Ja und zum Veräußern würde ich mich an einen Ofenbauer wenden, jemand aus dieser Branche könnte ein gewisses Interesse dafür haben. Aber für weniger als 30 EUR pro Stk. würde ich sie an Deiner Stelle nicht aus der Hand geben.

LG HaiMoon
Kironi
Danke für die Info!

Dauert noch etwas, muss erst alles gesichtet und eingescannt werden. Aber ich kümmere mich darum.

Noch eine Frage, wie kann ich hier meine alten Beiträge sehen?
Ich hatte schon einmal paar Fotos von Herrn Teichert hochgeladen, muss vor 10 oder 11 Jahren gewesen sein.
Aber ich weiß nicht, wie ich die alten Beiträge finde.

@HaiMoon

Ich möchte die gar nicht veräußern. Die kommen wieder ans Haus an die Wand. Nur nicht so eingemauert und nicht zugekleistert.
Wir wissen jetzt schon mal, was es ist.
Vielleicht finden wir noch heraus, woher sie stammen durch die Inschriften Handel und Industrie. Ist doch schon komisch, dass jemand sowas auf seinen Ofen-Platten stehen hat.
Vielleicht fragen wir mal im Museum nach.

LG Bettina
gastli
Zitat:
Kironi hat am 14. Januar 2022 um 20:54 Uhr folgendes geschrieben:
Noch eine Frage, wie kann ich hier meine alten Beiträge sehen?
Ich hatte schon einmal paar Fotos von Herrn Teichert hochgeladen, muss vor 10 oder 11 Jahren gewesen sein.
Aber ich weiß nicht, wie ich die alten Beiträge finde.






### Link gelöscht - Links mit Such-ID sind nur temporär
Digedag
Zitat:
Kironi hat am 14. Januar 2022 um 20:54 Uhr folgendes geschrieben:
wie kann ich hier meine alten Beiträge sehen?


Klick einfach diesen Link an:

https://www.forum-thueringen.de/search.php?action=user&userid=5395
Ostthüringer
Zitat:
Kironi hat am 14. Januar 2022 um 20:54 Uhr folgendes geschrieben: Ich möchte die gar nicht veräußern. Die kommen wieder ans Haus an die Wand. Nur nicht so eingemauert und nicht zugekleistert. ...
Top

Zitat:
Vielleicht finden wir noch heraus, woher sie stammen durch die Inschriften Handel und Industrie. Ist doch schon komisch, dass jemand sowas auf seinen Ofen-Platten stehen hat.
Na so außergewöhnlich sind die Motive nun auch wieder nicht ...

Guckst Du hier? Augenzwinkern
Kironi
Danke für den Link!

Außergewöhnlich nicht, ich hab mir darauf nun auch nichts eingebildet.

Nur ich finde die Beschriftungen mit Handel und Industrie seltsam und denke, dass das nicht von einem Ofen in privaten Räumen stammt.

Dazu hätte ich gern noch mehr herausgefunden.

Auf jeden Fall wissen wir jetzt mehr als vorher.

Die versprochenen Fotos sind eingescannt, nun muss ich nur noch die Zeit zum Hochladen finden.

LG Bettina
Ostthüringer
Zitat:
Kironi hat am 15. Januar 2022 um 18:37 Uhr folgendes geschrieben:
Nur ich finde die Beschriftungen mit Handel und Industrie seltsam und denke, dass das nicht von einem Ofen in privaten Räumen stammt.

Tja ... mein Vater und meine Mutter haben dort mal gearbeitet und wir hatten auch mal einen Garten dort unten, aber so gut kenne ich mit der Geschichte von Stublach nicht aus. Kann es sein das es dort mal einen Bäcker oder Schmied gab? Da würden die Platten passen.

Zitat:
Die versprochenen Fotos sind eingescannt, nun muss ich nur noch die Zeit zum Hochladen finden.

Keine Panik ... ;-)
Archivar
Auch ich habe die Vermutung, dass das Haus einmal einem Kaufmann oder Händler gehört haben könnte.
Kironi
Jetzt bekam ich gar keine Benachrichtigung mehr über neue Beiträge. unglücklich

Wir wohnen leider erst seit 2003 in Stublach.

Das Haus hat der Fährmann 1908 bauen lassen, der einst die Fähre zur Ölsdorfmühle betrieben hat. Es wurde früher "Sondermannsches Haus" genannt.

Aber wie hier schon vermutet, sind die Platten nicht ursprünglich am Haus gewesen, da der Vorbau wahrscheinlich erst in den 50er Jahren angebaut wurde. Dazu haben wir keine Unterlagen, nur die ursprünglichen Bauzeichnungen vom Haus haben wir mal aus dem Stadtarchiv bekommen.

Bestimmt gab es einen Bäcker, und Schmied könnte auch sein.
Eventuell weiß der Heimatverein darüber etwas.

Aber vielleicht haben die Besitzer auch einfach mal irgendwoher die Platten bekommen und sie dann beim Bau des Vorbaus mit verwendet.

LG Bettina
Archivar
Apropos Heimatverein, da würde ich dich an Herrn Jürgen Geiling verweisen, der wohnt in der Steinbeckstraße und ist aktiv im Verein tätig. Er hat bereits mehrere Bücher, auch über Langenberg, geschrieben.
Ostthüringer
Na wenn es der nicht weiß ...
Kironi
Guten Abend zusammen, habe die ersten Fotos nun mal hochgeladen.

https://www.forum-thueringen.de/thread.php?threadid=104138

Liebe Grüße
Bettina