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RE: Noch zehn Jahre in Afghanistan? Das ist doch der Wahnsinn. |
Beitrag Kennung: 283147
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Es geschehen manchmal noch Wunder. Das ehemalige Nachrichtenmagazin hat wohl mal wieder einen Lichtblick. Sie bringen ein Interwiev mit SPD-Fraktionschef Peter Struck, 66, und der CDU-Kriegskritiker Jürgen Todenhöfer, 68, über die deutschen Verluste in Afghanistan, die zivilen Opfer der amerikanischen Bombenangriffe und Verhandlungen mit den Taliban. Die Antworten von Struck provozieren aus meiner Sicht die Überschrift das Artikel.
Absolute Leseempfehlung:
"Abgeordnete an die Front"
Zitat: |
SPIEGEL: Wenn wir keine Terroristen mehr jagen, was suchen wir dann noch in Afghanistan?
Todenhöfer: Wir kämpfen in Afghanistan gegen einen nationalen, antiwestlichen Aufstand. Afghanistan ist geostrategisch interessant, weil man von dort Russland, Indien, Pakistan und auch China kontrollieren kann. Auch rohstoffpolitisch ist das Land ein fabelhafter Standort. Schließlich wollen die Amerikaner eine Erdgaspipeline durch Afghanistan bauen.
SPIEGEL: Sie glauben doch nicht wirklich, dass deutsche Soldaten für wirtschaftliche Interessen sterben?
Todenhöfer: Ich glaube, dass unsere Soldaten in Afghanistan aus falsch verstandener Solidarität zu den USA sterben. Und dass unsere Politiker das ganz genau wissen.
SPIEGEL: Wann werden die Deutschen denn abziehen?
Struck: Ich befürchte, das kann noch zehn Jahre dauern.
Todenhöfer: Wenn es so lange dauert, bleibt es nicht bei 35 toten deutschen Soldaten, dann werden es Hunderte sein. Und wir werden unseren Kredit in der muslimischen Welt total verspielen. Unsere Politiker müssen den Deutschen vor der Bundestagswahl eine ehrliche Exitstrategie vorlegen. Damit wir in spätestens zwei, drei Jahren aus diesem Schlamassel herauskommen.
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