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RE: sozialismus? nein danke! |
Beitrag Kennung: 346841
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@ holgerheim: für jede meinung gibt es ne gegenmeinung. schön für dich, dass es in der FR den herrn hebel gibt. belassen wir es dabei. ob hebel oder sloterdjik nun die 100%ige wahrheit vermitteln liegt ja auch in der sichtweise derer, die es lesen.
@pfiffikus:
klar sind wir in der ddr nicht verhungert, aber darum ging es auch nicht. es ging meinungstechnisch dahin, dass es einem im damalsach so tollen sozialismus schon gestunken hatte, wenn man neben weiß- und rotkohl, den sogenannten bananenäpfel udn den castrolkullern tagsüber möglichst auf der lauer liegen musste, wenn man mal südfrüchte oder - wie beispielswiese bei uns joghurt montags, wenn überhaupt - man bei bestimmten dingen entweder schlange stehen oder vitamin b haben musste. im soziasmus reichte es nämlich nicht marx und engels zu kennen, fürs ganz normale leben musste man vor allem hinz und kunz kennen.... wenn die dinge des täglichen bedarfs so ausreichten um glücklich, gesund und wohlgenährt zu sein, weswegen wurden dann südfrüchte nicht in die kindergärten, sondern in die parteileitungen & co. geliefert? hab ich übrigens mal nicht vorgeflüstert bekommen, sondern selbst gesehen....
verschuldung:
weil die DDR ja so wahnsinnig reich war, ging es allen ja auch so wahnsinnig gut. die aufrechnung wer wie viel an staatsschulden angehäuft hatte, ist in dem fall unsinnig, denn das wäre ein direkgter vergleich zwischen äpfel und birnen. aber das machen manche ja wirklich sehr gern....
mugabe:
zitat: Den Mugabe will ich in keinster Weise in Schutz nehmen. Praktisch begannen die Menschenrechtsverletzungen, die Vertreibungen der weißen Bevölkerung erst richtig in den Neunziger Jahren, als das Appardheid-Regime in Südafrika zusammengebrochen war.
Du wirst doch den DDR-Funktionären nicht vorwerfen, dass sie keine hellseherischen Fähigkeiten hatten!
(Saddam, Bin Laden und die Taliban wurde auch von den USA gepäppelt, hinterher war man schlauer, nur zum Vergleich.)
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deine argumentation hierzu ist wieder einmal das, was man ja immer wieder gern sieht: wir vergleichen mal ein bisschen die menschenrechtsverletzungen, fangen beim urschleim an udn schon ist ein diktator kein diktator mehr, weil er ja nicht der erste seiner art war, sondern andere vor seiner herrschaft ja auch schlimm waren.
toll, wirklich ganz toll... die ddr-funktionäre brauchten gar keine hellseherischen fähigkeiten, denn mugabe und die lieben betonköpfe haben eins gemeinsam: sie wohlen ihre macht mit allen mitteln durchsetzen und demokratie war ihnen allen einfremdwort. die einen mauerten ein und bespitzelten, nur im "notfall" wurde geschoissen, der andere hat sich ein land nach seinen wünschen "geformt" und in den zig jahren seiner regentschaft ein netz aus terror, mord, totschlag und korruption gesponnen und zum machterhalt ging er den afrikanischen weg der wahlfälschung.
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arbeit:
ja, wir hatten fast alle wahnsinnig zu tun... bis auf die assis, die blieben eh zu hause und bekamen den roten teppich vor lauter freude im betrieb ausgerollt, wenn man sie doch wieder mal zu gesicht bekam....
wir haben streckenweise auch wahnsinnig geschuftet, wenn uns fehlendes matzerial nicht einen strich durch die rechnung gemacht hatte - wie leider meist. udn wenn dann mal wie aus dem nichts was auftauchte, dann wurden sonderschichten gefahren wie bolle, damit man den erfüllten plan nicht allzukrass nach oben "korrigieren" musste. kann mich noch sehr gut daran erinnern wie wir - bereits als lehrlinge - immer wieder vom betriebsdirektor zu sonderschichten geurfen wurden, nachdem wir in der woche aus langer weile und wegen fehlendem material die maschinen wie blöd geputzt hatten - erst den dreck von der letzten sonderschicht weg, dann den staub vom langen untätigem stehen. wenigensten putzen konnten wir immer.
material, was eigentlich nicht einmal für eine ganze maschine gereicht hatte wurde über 5 maschinen verteilt, wenn sich ein minister oder parteifunktionär zum betriebsrundgang angemeldet hatte udn man dem ja arbeitende äffchen zeigen wollte. ja, so liefs seinerzeit nicht nur in der textilindsutrie. während der nachtschicht saßen wir teilweise nur die zeit ab, weil das material so kunstvoll über den tag udn die maschinen verteilt wurde, falls doch mal jemand unangemeldet auftauchte.
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mieten waren günstig:
wunderschönes argument, aber wie gesagt, günstig, aber nicht kostendeckend. und nochwas, schön, wenn man in der ddr überhaupt ne wohnung bekam. ich kann mich noch sehr gut an meine wöchentlichen ausflüge aufs wohnungsamt erinnern - dienstag nachmittag. erst wurde ich im sozialismus, wo der mensch ja im mittelpunkt stehen sollte, von der mitarbeiterin angemotzt, dass ich doch froh sein kann, dass ich überhaupt ein eigenes zimmer habe, andere hätten nicht so viel glück. das "glück" war eine mansarde bei meinen eltern, weil in der wohnung kein platz war, hatte hatte die sehr angenehme wohlfühltemperatur von 2° plus (i.W. ZWEI GRAD PLUS) im winter, sanitäre einrichtungen waren 5 etagen weiter unten im EG (wohnung meiner eltern) und im winter hatte man so eine kreative wandgestaltung an den wänden - rauhreif - und eisblumen an den einfachverglasten fenstern. glaubt mir, ich konnte mein glück kaum fassen.
und so richtig happy über so viel glück war ich dann als meine tochter unterwegs war und ich - hochschwanger im 8. monat - von der netten bearbeiterin vom wohnungsamt bei meinem dienstagsdate auf meine frage nach einer seit jahren leerstehenden wohnung im haus gegenüber gesagt bekam, bringen sioe erst mal das kind auf die welt, wer weiß, ob es lebt. soziale kälte nur im bbösen, bösen kapitalismus? nur ganz nebenbei, meine tochter ist heute 24 und bei der geburt hatte ich ne lungenentzündung. überlebt haben wir beide, aber vergessen, habe und werde ich diese von "tiefer menschlichkeit" geprägte seite des sozialismus niemals.
heute bekommt man eine wohnung, wenn man sie sich leisten kann. selbst menschen, die sie vom amt bekommen, werden heute im schlimmen, menschenverachtenden kapitalismus nicht mit solch "menschlicher wärme" konfrontiert. hier hat man dann lediglich das problem, dass die vom amt bezahlte wohnung mit den eigenen ansprüchen nicht übereinstimmt.
und bernie, ein schwedischer arzt war auch zu DDR-zeiten kein standard.
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