Forum-Thueringen | Region Ostthüringen | Wabio-Anlage in Bad Köstritz wird teurer - im April 07 in Betrieb / Biogasanlage meldet Insolvenz an

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*Opus*	FT-Nutzer 321 geschriebene Beiträge
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08.02.2007 ~ 09:27 Uhr ~ Opus schreibt:

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Wabio-Anlage in Bad Köstritz wird teurer - im April 07 in Betrieb / Biogasanlage meldet Insolvenz an

Beitrag Kennung: 39402

Das Bioheizkraftwerk in Bad Köstritz, das von der Wabio-Bioenergietechnik GmbH & Co. Biokraftwerk KG betrieben wird und sowohl Bioethanol als auch Strom und Dampf produziert, erzeugt seit dem 3. November 2006 Strom. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichen Pressemitteilung der Stadtwerke Leipzig hervor.

Die Abhitzekessel wurden Ende Januar in Betrieb genommen, so dass die Belieferung der Chemiewerkes mit Dampf voraussichtlich ab April dieses Jahres möglich ist. Die Bioethanolproduktion begann Mitte Januar im Testbetrieb; eine dauerhafte Produktion ist ab diesem Monat geplant. Zurzeit kann die Anlage etwa die Hälfte der erwarteten Produktionsmengen erzeugen.

Der ursprüngliche Zeitplan zum Betrieb der Gesamtanlage wurde damit nicht eingehalten. Die Gesellschafter der Anlage, die Stadtwerke Leipzig GmbH, der 51 Prozent gehören, und die Einzelgesellschafter Raphael L. T. Fitz und Dr. Jochen Auerbach hatten die durchgängige Ethanol- bzw. Strom- und Dampfproduktion für Ende Oktober 2006 erwartet.

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*aeffchen*	FT-Nutzer 10.231 geschriebene Beiträge
	Wohnort: Gera
08.02.2007 ~ 10:11 Uhr ~ aeffchen schreibt:

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RE: Wabio-Anlage in Bad Köstritz wird teurer / Bioheizkraftwerk erst im April voll in Betrieb

Beitrag Kennung: 39412

Der Zeitplan wurde nicht eingehalten, was solls.
Hauptsache am Ende tauchen nicht auch dort, wie auch bei vielen andern Bauwerken der letzten Zeit (z.B.Blaues Wunder in Gera, Berliner Bahnhof), Probleme auf.
Dann hätte es wenigstens noch ein Zweck gehabt die Zeit zu überschreiten.

Adeodatus
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23.09.2009 ~ 07:45 Uhr ~ Adeodatus schreibt:

RE: Wabio-Anlage in Bad Köstritz wird teurer / Bioheizkraftwerk erst im April voll in Betrieb

Beitrag Kennung: 324868

Wie die OTZ heute meldet hat die Wabio Bioenergietechnik GmbH & Co Biokraftwerk KG den Insolvenzantrag gestellt, Hauptgründe sind laut der Meldung die Auseinandersetungen mit Anwohnern. Somit gehen in Köstritz 25 Arbeitsplätze verloren.

Zitat:

Bioreaktoren werden heruntergefahren

Umstrittene Biogasanlage in Bad Köstritz meldet Insolvenz an Von Katrin Wiesner Bad Köstritz. Das Hoffen der Mitarbeiter hat sich nicht erfüllt. Die Produktion von Bioethanol und Biogas wird in Bad Köstritz eingestellt. Ende voriger Woche wurde Insolvanzantrag für die Wabio Bioenergietechnik GmbH & Co Biokraftwerk KG gestellt, bestätigte Geschäftsführer Ralph Ehricke gestern. 25 Arbeitsplätze stehen damit vor dem Aus.

Um die Anlage hatte es seit langem Auseinandersetzungen mit Anwohnern gegeben, die über Geruchsbelästigung klagten. Die Umweltbehörde des Landratsamtes Greiz hatte daraufhin mehrfach Messungen durchgeführt und Auflagen erteilt. Die Situation spitzte sich zu, als im Juli dem Werk eine Teilschließung drohte. Das Unternehmen wandte sich an die IHK, unter deren Moderation im August ein Aufschub gewährt wurde. Die schriftliche Bestätigung dafür sei einen Tag nach dem Insolvenzantrag eingegangen, berichtet Ehricke.

Als Gründe für das Aus gibt er den "Dauerbeschuss von Anwohnern und Behörden" an, aber auch eine schwierige Marktsituation. Die Gesellschafter seien nicht mehr bereit gewesen, weiteres Geld zu investieren. Das Werk war noch nicht fertiggestellt, ein weiterer Fermenter sollte montiert werden. Mit dem zusätzlichen Bioreaktor, so hatten Mitarbeiter gerechnet, würde die Anlage aus den roten Zahlen kommen. Der Mutterkonzern, die Re.Fuel AG, war erst Ende 2007 in die 2005 errichtete Anlage eingestiegen.

"In Köstritz gibt´s jetzt Strom weiter aus der Steckdose, und die Kartoffeln kommen vom Aldi", ist Ehricke hörbar gereizt. Landrätin Martina Schweinsburg (CDU) weist Kritik an ihrer Umweltbehörde entschieden zurück. Alle Auflagen seien im Rahmen des Machbaren gewesen. Mehrere Gesprächsangebote seien ungenutzt geblieben. Leider könne man sich der Anfeindungen schwer erwehren, die Behörde sei von dem Unternehmen zum Stillschweigen verpflichtet.

Vor Ort werden die Bioreaktoren nun langsam heruntergefahren. Ein Prozess, der voraussichtlich bis Ende Oktober dauert.

22.09.2009

Quelle: OTZ

*van Egbert*	FT-Nutzer 5 geschriebene Beiträge
	Wohnort: Bad Köstritz
23.09.2009 ~ 12:41 Uhr ~ van Egbert schreibt:

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RE: Wabio-Anlage in Bad Köstritz wird teurer / Bioheizkraftwerk erst im April voll in Betrieb

Beitrag Kennung: 324916

Ja, mal wieder. Und immer wieder sind es die selben Typen.

Der Geschäftsführer Herr Ehricke ist schon bei diversen Insolvenzen in Erscheinung getreten und jedesmal sehr schlecht aufgefallen, z.B. bei der Konkursverschleppung bei der Frisia, bei der Kampa-Pleite und sogar bei der Abwicklung von Phillip-Holzmann. Und jedes Mal wurde den Behörden die Schuld dafür gegeben, und jedes Mal wurde ganz ordentlich abkassiert.
Dass die Behörden jedes Mal per anwaltlicher Verfügung einen Maulkorb verpasst bekommen, ist auch schon Tradition. So soll lediglich verhindert werden, dass die wahren Hintergründe der Insolvenz verscheiert bleiben.
Um die Mitarbeiter ist es schade, aber eine langfristige Strategie hat es hier wohl auch nie gegeben.

gruß

Egbert

*vetterit*	FT-Nutzer 4 geschriebene Beiträge
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28.09.2009 ~ 12:32 Uhr ~ vetterit schreibt:

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RE: Wabio-Anlage in Bad Köstritz wird teurer / Bioheizkraftwerk erst im April voll in Betrieb

Beitrag Kennung: 326706

Manche Darstellungen sind hier falsch. Der Geschäftsführer ist Herr Ralpf Ehricke. Das der Investor sich zurückgezogen hat, hängt mit schon mit den Problemen aus der Nachbarscaft des Werkes zusammen. Machen Nachbar ist schlecht, andere wiederum haben noch nie was gerochen. Schon Komisch.

*van Egbert*	FT-Nutzer 5 geschriebene Beiträge
	Wohnort: Bad Köstritz
02.10.2009 ~ 10:52 Uhr ~ van Egbert schreibt:

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RE: Wabio-Anlage in Bad Köstritz wird teurer / Bioheizkraftwerk erst im April voll in Betrieb

Beitrag Kennung: 328729

So ein Quatsch! Warum soll sich ein Investor zurückziehen, weil einigen Nachbarn schlecht wurde? Selbst wenn eine Teilschließung gedroht hätte, würde es immer Mittel und Wege geben, um die Anlage wieder in Betrieb zu nehmen! Der einzige Grund für die Schließung ist, dass die Investoren, die sehr viel Geld investiert haben, nicht noch mehr Geld investieren wollten. Und das wollen sie immer dann nicht, wenn sie entweder nichts mehr haben bzw. nichts mehr auftreiben können, oder aber einfach der Meinung sind, dass das weitere Kapital nicht in ansehbarer Zeit zurückfließen wird, sie also den Glauben an die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens verloren haben. Die Anlage dürfte weit mehr als eine Million € gekostet haben, insofern ist es sehr wahrscheinlich eine Schutzbehauptung, dass die Schließung der Anlage etwas mit den Nachbarn zu tun hatte. Wer ein bischen zwischen den Zeilen liest, der wird sehr schnell merken, dass die Geschäftsführung mit der Anlage absolut überfordert gewesen ist. In dem Bericht vom MDR konnte man ganz deutlich sehen, dass die Anlage nicht mit Weizen, sondern mit altem Brot und schimmligen Brötchen "gefüttert" wurde. Wer mal an seinem Bioeimer gerochen hat, der weiß wie es den Nachbarn ging. Weizen war den Leuten dann wohl doch zu teuer. Da wurde eben auf Kosten der Anwohner am falschen Ende gespart, wohl um den Investoren vorzugaukeln, dass díe Anlage rentabel läuft. Dass das natürlich sehr billig zu besorgende alte Brot dann wiederum ganz andere Probleme bereitet, die dann letztendlich sehr viel teurer sind, als wenn man gleich Weizen nehmen würde, haben die Herren Schlaumeier dann wohl übersehen. Letztendlich wird die Anlage aber wohl von einem neuen Investor billig gekauft werden und wenn der dann was von der Materie versteht, werden die Kessel wieder angefahren und die Arbeitsplätze bleiben.

Gruß

Eggie

Dieser Beitrag wurde 2 mal bearbeitet, zum letzten Mal von van Egbert: 02.10.2009 10:54.

*vetterit*	FT-Nutzer 4 geschriebene Beiträge
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03.10.2009 ~ 14:15 Uhr ~ vetterit schreibt:

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RE: Wabio-Anlage in Bad Köstritz wird teurer / Bioheizkraftwerk erst im April voll in Betrieb

Beitrag Kennung: 329389

Wenn der Weiterbetrieb durch den Entzug der Genehmigung in Gefahr ist, kann man die Investoren verstehen. Der pumpen doch kein Geld rein und warten dann geduldig, bis die Behörde nach Druck der Anwohner die Stilllehnung anweist. Dafür einen Grund zu suchen und zu finden, ist keine Schwierigkeit. Dafür sind die Genehmigungen und die Anlagen sehr umfangreich. Am Ende passiert dann immer das, was immer passiert. Dann nimmt der geprellte Investor sein Geld und investiert es lieber wo anderst. Es ist ebend genau das Gegenteil machmal der Fall: wenn genug Geld da ist, spielt es keine Rolle, was es gekostet hat. Aber einen so betuchten Investor zu finden ist schon schwer, ihn zu verlieren eine Schande. Weiterhin habe ich noch nie gehört oder gelesen, dass einer Weizen in eine Biogasanlage wirft. Oder fehlt der Zusammenhang in Eggies Beitrag? Oder ist es gar Halbwissen? Und wo bitte ist der Vergleich zwischen Biotonne und Altbackwaren? In meiner Biotonne sind nicht nur Brot und Brötchen und klar stinkt die. Aber die Anlage nimmt aber keinen Müll aus Biotonnen an, oder? Also hinkt der Vergleich. Außerdem würde ich mir nie ein Urteit über die Angestellten erlauben. Es ist und bleit ein Kraftwerk. Dort abeiten keine überforderte Schlaumeier. Respekt vor der Verantwortung sollte man schon haben, zumal sie jetzt ihrem Geld hinterherlaufen.

*van Egbert*	FT-Nutzer 5 geschriebene Beiträge
	Wohnort: Bad Köstritz
05.10.2009 ~ 14:18 Uhr ~ van Egbert schreibt:

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RE: Wabio-Anlage in Bad Köstritz wird teurer / Bioheizkraftwerk erst im April voll in Betrieb

Beitrag Kennung: 330365

Oh mann, vetterit,

natürlich pumpen sie kein Geld mehr in die Anlage, wenn die Anlage stillgelegt wird. Aber überleg doch mal: Die Stillegungsverfügung war gerade einen Tag nach der Insolvenz vom Tisch. So lange würde ja wohl jeder Investor warten, zumal da schon jede Menge Geld reingeflossen ist. Außerdem wäre es sehr viel billiger einen neuen funtionierenden Biofilter einzubauen, als gleich die gesamte Anlage aufzugeben.
Das beudeutet, dass die Investoren insgesamt keine Zukunft in der Anlage sahen und keinen Cent mehr investieren wollten; unabhängig von der mal angedachten Stillegung oder aufgrund von mosernden Nachbarn.
Zu dem Weizen: In eine Biogasanlage sollte man wirklich keinen Weizen werfen. Bei der Anlage in Bad Köstritz handelt es sich jedoch um eine kombinierte Bioethanol/Biogasanlage. Und die wurde angeblich mit Weizen bzw. Weizenreststoffen gefahren. In dem Beitrag vom MDR sieht man aber ganz deutlich, dass die Anlage mit altem Brot befüllt wurde, und eben nicht mit Weizen!
Zum Gestank: Wer mal in einer Brauerei war, der weiß, wie angenehm vergorene Gerste riecht! Wer mal an einer Biotonne geschnuppert hat, der weiß, wie vergorene Essensreste riechen!
Ich denke, die Arbeiter vor Ort haben ihre Arbeit geleistet. Die Entscheidung, statt Weizen altes Brot in die Anlage zu füllen, kam mit Sicherheit nicht von denen, sondern war eine (im wahrsten Sinne des Wortes) Schnappsidee der Investroren oder des Geschäftsführers. Natürlich um Kosten zu sparen!
Ich denke, hier wurde auf Kosten der Anwohner und der Arbeiter am falschen Ende gespart.
Gruß

Eggie

*vetterit*	FT-Nutzer 4 geschriebene Beiträge
	Wohnort: Bad Köstritz
05.10.2009 ~ 21:40 Uhr ~ vetterit schreibt:

im Forum Thüringen seit: 28.09.2009
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RE: Wabio-Anlage in Bad Köstritz wird teurer / Bioheizkraftwerk erst im April voll in Betrieb

Beitrag Kennung: 330570

Das schein ja gerade der Punkt zu sein, wenn erst ein Tag nach dem Insolvenzantrag festlegt wird, die Anlage nicht sofort stillzulegen. Sich von der Anlage zu trennen, entscheidet der Investor ja nicht von einer Stunde auf die andere. Weiterhin ist die Stilllegung nicht vom Tisch. Ich habe irgendwo einen Artikel vom Freitag gelesen, dass in dieser Woche der Insolvenzverwalter Gespräche mit dem Landratsamt führt. Dabei geht es um die Genehmigung. Denn die Anzeigen der Anwohner über die Geruchsbelästigung hatte wohl die Umweltbehörde des Landratsamtes auf den Plan gerufen, die wiederum mehrfache Messungen durchgeführt und Auflagen erteilt. Wenn für die Messungen und den Auflagen das Geld durch den Investor aufgebracht wurde, dann aber trotzdem die Stilllegung droht, verliert die Sache ihren Sinn, weiter zu investieren. Zumal die Messungen ein Witz sind. Google mal unter TÜV Nord Olfaktometrie. Da sitzen ein paar Leute und riechen an Proben. Keine Messgeräte, alles subjektiv. Was das kosten muss. Wenn die Grenzwerte überschritten werden, verliert die Anlage ihre Genehmigung. Da soll der nicht die Lust verloren haben. Bei Windenergie gibts das nicht.
Die Sache mit dem Weizen wird nur plausibel, wenn daraus Schnapps wurde. Das alte Brot war sicherlich nur zur Vergasung gedacht. Andersrum wäre es wirklich eine Schnappsidee. Eigentlich eine Wahnsinn, was so weggeworfen wird.

Gruss vetterit

*van Egbert*	FT-Nutzer 5 geschriebene Beiträge
	Wohnort: Bad Köstritz
06.10.2009 ~ 10:07 Uhr ~ van Egbert schreibt:

im Forum Thüringen seit: 23.09.2009
0 erhaltene Danksagungen

RE: Wabio-Anlage in Bad Köstritz wird teurer / Bioheizkraftwerk erst im April voll in Betrieb

Beitrag Kennung: 330782

Ja, genau das ist der Punkt!
Es wurde natürlich nicht genau einen Tag nach der Insolvenz festgelegt, dass die Anlage nicht stillgelegt wird. Einen Tag nach der Insolvenz kam der Bescheid an! Und genau daran kann man erkennen, dass die Insolvenz damit nicht das Geringste zu tun hat.
Es geht hier immerhin um mehrere Millionen Euronen, insofern steht da jeder Betreiber in einem sehr engen Kontakt zur Überwachungsbehörde. Die internen Messungen der Behörde sind natürlich auch schon Wochen vorher durchgeführt worden und die eigentliche Entscheidungen fiel auch schon sehr viel früher. Insofern wäre es absoluter Wahnsinn, diesen Bescheid nicht noch abzuwarten.

Also: Die Entscheidung hängt mit ganz anderen Sachen zusammen! Hier sollte nur der schwarze Peter auf die Behörden geschoben werden, nach dem Motto: Mal wieder sind die Behörden schuld! Dass erklärt auch, warum die Behörde unter Androhung einer Klage zum Stillschweigen verpflichtet wurde. Doch wohl nur, weil dann die ganzen Unzulänglichkeiten und Verfehlungen der Geschäftsführung ans Licht gekommen wäre! Sonst hätten die Betreiber doch gar nichts zu befürchten, zumal die Genehmigung ja eben nicht entzogen werden sollte.
Für mich steht zweifelsfrei fest, dass den Investoren hier was vorgerechnet wurde, was einfach nicht zu halten war. Um dann doch noch eine rentable Produktion von Ethanol darstellen zu können, ist man von Weizen auf Essenreste umgestiegen, weil die einfach billiger zu bekommen sind (oder man sogar noch etwas für die "Entsorgung" bekommt). Dabei wurde dann ganz einfach übersehen, dass die Verwendung von Essensresten eben ganz andere Probleme mit sich bringt (z.B. Gestank!). Und nachdem die Investoren dann gemerkt hatten, dass es auch mit Essensresten nicht (rentabel) funktioniert, haben sie einfach keine Lust gehabt, schlechtem Geld auch noch gutes hinterher zu werfen! Ganz einfach. Keine Schuld der Behörden, keine Schuld der Anwohnern, einfach nur vermasselt!
Ich denke aber, die Anlage wird zu einem Schnäppchenpreis aufgekauft und dann mit einer Führung, die etwas von dem Geschäft versteht, weiter betrieben - eventuell in einem etwas kleinerem Maßstab.

Jetzt Capice?

ruß

Eggie

*vetterit*	FT-Nutzer 4 geschriebene Beiträge
	Wohnort: Bad Köstritz
06.10.2009 ~ 11:36 Uhr ~ vetterit schreibt:

im Forum Thüringen seit: 28.09.2009
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RE: Wabio-Anlage in Bad Köstritz wird teurer / Bioheizkraftwerk erst im April voll in Betrieb

Beitrag Kennung: 330797

Klar ist, wenn eine Eigenschaft, wie Messwerte oder Einsatzstoffe, nicht der genehmigten Eigenschaft entspricht, wird eine Anlage, ab bekannt werden der Abweichung für den Betreiber, ungenehmigt betrieben. Selbst eine, zum Stillschweigen verpflichtete, Behörde kann also von Amtswegen nicht schon Wochen verstreichen lassen, um sich zu entscheiden. Dies schein aber hier der Fall zu sein. Wenn die Anlage gewissermaßen ungenehmigt weiterbetrieben wird, nur weil kein Stilllegungsbescheid ergeht, kann der Betreiber definitiv strafrechtlich belangt werden. Das Risiko besteht auch nachträglich. Aber dass der Anreiz verloren geht, hier Geld zu investieren, ist dann klar.

*van Egbert*	FT-Nutzer 5 geschriebene Beiträge
	Wohnort: Bad Köstritz
06.10.2009 ~ 14:57 Uhr ~ van Egbert schreibt:

im Forum Thüringen seit: 23.09.2009
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RE: Wabio-Anlage in Bad Köstritz wird teurer / Bioheizkraftwerk erst im April voll in Betrieb

Beitrag Kennung: 330833

Oh Mann, so einfach ist das nun auch wieder nicht!
Zum einen: Wenn die zuständige Behörde - z.B. durch Beschwerden von Nachbarn - Zweifel an der Einhaltung bestimmter Messwerte hat, wird als erstes der Betreiber zu einer Stellungnahme aufgefordert. Wenn dadurch keine Anhilfe geschaffen wird, wird die Behörde selbst tätig und versucht, den Sachverhalt aufzuklären, z.B. durch eigene Messungen oder durch Beauftragung eines akreditierten Messlabors. Wenn sich dann herausstellen sollte, dass die Grenzwerte tatsächlich nicht eingehalten werden, wird die Behörde unter Brücksichtigung des Prinzipes der Verhältnismäßigkeit weitere Maßnahmen ergreifen Die Stillegung einer Anlage ist dabei dass allerallerallerallerletzte Mittel, sozusagen, wenn gar nichts mehr geht, oder die Überschreitung der Messwerte so dramatisch ist, dass z.B. die Gesundheit der Anwohner in Gefahr ist.
Bei Geruchsbelästigungen z.B. handelt es sich lediglich um eine Ordnungswidrigkeit, die nicht strafrechtlich, sondern mittels Bußgeld verfolgt wird. Wenn wie in Bad Köstritz die Stillegung der Anlage droht, muss schon eine ganze Menge schief gelaufen sein!!!!! Das aber kann die Behörde nicht beweisen, weil sie vom Geschüäftsführer per Klageandrohung zum Stillschweigen verdonnert wurde!
Und die Genehmigung erlischt nicht, wenn man gegen Auflagen, sondern nur wenn man gegen Bedingungen verstößt. Das ist ein kleiner aber feiner Unterschied, allerdings kennt man beide schon bei Erteilung der Genehmigung und kann sich darauf einstellen, sofern man etwas von der Materie versteht.
Ich habe lediglich darauf hinweisen wollen, dass die Geschäftsleitung schon in diversen anderen Insolvenzen eine tragende Rolle gespielt hat und immer waren die anderen Schuld. Ich glaube mitlerweile, dass hier nur Steuergelder und die Gelder der Stadtwerke Leipzig abgezockt werden sollten. Macht ja nichts, außer, dass demnächst wieder unsere Stromrechnung ein bißchen höher ausfallen wird, oder bei nierdrigeren Energiekosten eben ein kleines Bischen weniger stark fallen wird.

Schönen Dank

Eggie

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