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RE: Afghanistan: Deutsche Soldaten schänden Toten |
Beitrag Kennung: 29966
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Neue Vorwürfe gegen Soldaten der Bundeswehr
Der Skandal um die Bundeswehr-Fotos weitet sich offenbar aus. Nach der Aussage eines Berliner Unteroffiziers gegenüber WELT.de soll ein Soldat während einer Patrouillenfahrt in Kabul einen kleinen Jungen zu sich gerufen, ihn in den Schwitzkasten genommen und eine Scheinhinrichtung gespielt haben.
Von Lars Haider und Hans H. Nibbrig
Die Flagge der Bundesrepublik leuchtet an einem Cheep, der durch Afghanistan rollt
Die Flagge der Bundesrepublik leuchtet an einem Cheep, der durch Afghanistan rollt
Foto: dpa
Gegen Deutsche Soldaten in Afghanistan sind am Wochenende neue Vorwürfe aufgekommen. Ein Unteroffizier, der in Afghanistan stationiert gewesen ist, berichtet in einem Gespräch mit WELT.de, Bundeswehr-Angehörige hätten in Kabul einheimische Kinder für makabre Fotos missbraucht. Demnach sollen Soldaten im Jahr 2002 auf einer Patrouillenfahrt einheimische Kinder gezwungen haben, Hinrichtungsszenen nachzuspielen, und die Kinder dabei fotografiert haben.
Konkret berichtet der Unteroffizier, ein Bundeswehrsoldat haben einen afghanischen Jungen zu sich gerufen, ihn in den Schwitzkasten genommen und ihm eine geladene Waffe an den Kopf gedrückt. So ließ er sich fotografieren. Vier bis fünf Soldaten hätten mit ihren Digitalkameras Bilder gemacht, berichtete der Unteroffizier. Zu den Vorfällen liegt WELT.de eine eidesstattliche Versicherung vor.
"Der Junge hatte unglaubliche Angst, bis er bemerkt hat, dass er nicht wirklich erschossen wird", so der Unteroffizier, der in Afghanistan zu den Versorgungseinheiten gehörte. Die Soldaten hätten sich bis auf eine Ausnahme amüsiert. Hinterher sei dem Jungen ein Dollar "als Lohn" in die Hand gedrückt worden, so der Unteroffizier weiter.
Falls die Vorwürfe stimmen, würde das den Skandal um deutsche Soldaten in Afghanistan ausweiten. Bundeswehrangehörige ließen sich 2003 und 2004 in Afghanistan mit einem Totenschädel und Teilen von Skeletten ablichten. Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) prüft nun die Errichtung einer "ordnungsgemäßen Grabstätte" für die menschlichen Überreste.
Die Knochen stammen aus einer Grube in der Nähe eines Feldlagers. Die Staatsanwaltschaft sieht in der juristischen Aufarbeitung der Affäre jedoch keine Handhabe für Ermittlungen gegen drei beschuldigte Soldaten aus Zweibrücken. Der Paragraf 168 "Störung der Totenruhe" des Strafgesetzbuches greife nicht.
In dem neuen Fall sagte der Unteroffizier aus, die Soldaten auf den Patrouillenfahrten seien oft gerade einmal 18 und 19 Jahre alt gewesen und hätten auf Kinder "einen regelrechten Hass" entwickelt. Ihr Verhalten hätte ihm, damals schon Mitte 20, Sorgen bereitet: "Wenn man Bemerkungen hört wie "Ich möchte endlich mal einen abknallen" und neben acht scharf bewaffneten Soldaten sitzt, bekommt man es ... mit der Angst zu tun." Zur Verrohung hätten auch Filme mit echten Hinrichtungen gehört, die im Lager auf CDs kursiert seien. Gezeigt worden sei darauf auch, wie Menschen Hände und Beine mit Macheten abgeschlagen wurden.
http://www.welt.de/data/2006/11/04/1100439.html
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