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RE: Der neue deutsche Faschismus |
Beitrag Kennung: 597016
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[Kontraste]
Gedenkfeier der Bundeswehr zum Volkstrauertag - im Ehrenhain des Ausbildungszentrums Munster. Die Bilder wurden uns zugespielt.
Bei der Zeremonie müssen Bundeswehrsoldaten auch Kränze für Wehrmachtsdivisionen ablegen, darunter auch für berüchtigte Eliteeinheiten.
Wie die Panzergrenadier Division Großdeutschland. Sie beging Massaker an dunkelhäutigen Soldaten der französischen Armee, nachweislich nicht das einzige Kriegsverbrechen.
Geehrt wird auch das Panzerkorps Feldherrnhalle. In dieser Einheit waren viele aus der Schlägertruppe SA.
Unter den Gästen der Bundeswehr sind zahlreiche Veteranen der Wehrmacht, auch der Waffen SS. Am Abend davor gab es schon ein „Traditionstreffen“ im Offiziersheim der Bundeswehr.
Mann
„Ich gehöre zur 12. SS-Panzerdivision ‚Hitlerjugend’.“
Sein Verband galt als besonders fanatisch. Der Veteran hatte engen Kontakt zu dem SS-Oberführer Meyer, der kanadische Kriegsgefangene erschießen ließ.
Im Ehrenhain spielt ein Veteran ein besonderes Lied für seine Kameraden, während Bundeswehrsoldaten daneben stramm stehen müssen.
Mann
„Das ist das Treuelied der Waffen SS.“
Wie kann so etwas im Jahr 2012 in einer Kaserne der Bundeswehr noch möglich sein?
Winfried Nachtwei ist sprachlos, als wir ihm die Bilder zeigen. Er war lange im Verteidigungsausschuss des Bundestages und hat sich immer gegen solche Umtriebe engagiert.
Winfried Nachtwei (Bü90/Grüne)
ehem. Mitglied Verteidigungsausschuss Bundestag
„Hier entsteht der Eindruck, als seien Bundeswehrangehörige und Wehrmachtssoldaten gemeinsame Kameraden, als wäre eine ungebrochene Tradition zwischen Wehrmacht, Krieg gegen die europäischen Nachbarn, und Bundeswehr heute – und das geht absolut nicht.“
Das Verteidigungsministerium schreitet seit Jahren nicht dagegen ein.
Dabei verkündet Minister de Maiziere öffentlich immer einen hohen Anspruch.
Thomas de Maizière (CDU), 14.10.2011
Bundesminister der Verteidigung
„Wir brauchen Erziehung zur Tradition. Und Traditionspflege, das heißt für mich: die ganze Geschichte im Blick haben und das Gute sich zum Vorbild nehmen.“
Von wegen: Etliche Kasernen tragen noch immer die Namen von hochrangigen Nazi-Offizieren. Wie die General Hüttner Kaserne in Hof. Hans Hüttner war Ritterkreuzträger und galt damals als „überzeugter Nationalsozialist“, kämpfte immer an vorderster Front.
Wir fragen am Standort der Kaserne, am Volkstrauertag, wie man hier den Namenspatron Hüttner sieht.
Reservist
„Ich sehe ihn als ganz normalen Soldaten und auch ihm muss man gedenken.“
KONTRASTE
„Kann so jemand noch ein Vorbild sein wie Hüttner?“
Reservist
„Ja, ich denke schon.“
KONTRASTE
„Warum?“
Reservist
„Er war General und ein guter Führer, kann man sagen.“
Auf jeden Fall war Hüttner dem Führer treu bis zum Schluss. 1943 hielt er eine Durchhalterede:
„Einmal wird auch dieser Krieg siegreich zu Ende gehen und dazu wollen wir alle unserem Führer helfen!“
KONTRASTE
„Kann man all das heute ausblenden als Bundeswehr?“
Reservist
„Ich kann das als Reservist ausblenden und kann es sortieren. Ich kann erkennen, dass er nationalsozialistisch tätig gewesen ist. Aber ich heute als Führungskraft in der Wirtschaft muss auch manchmal Durchhaltereden halten und weiß genau, wie das ausgeht.“
KONTRASTE
„Nun gibt es eine Diskussion, ob man die Kaserne umbenennen sollte. Was halten Sie davon?“
Kriegsteilnehmer
„Ein Unsinn. Man will unsere Historie verwischen. Man will uns die Götter nehmen.“
Hüttner - nicht das einzige falsche Vorbild für Soldaten heute.
KONTRASTE liegen exklusiv Gutachten des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes der Bundeswehr vor. Darin finden wir noch viele andere belastete Kasernennamen.
Zum Beispiel die Freiherr von Fritsch Kaserne. Generaloberst Fritsch schrieb in einem Brief nach der Reichspogromnacht. Es seien drei Schlachten zu schlagen und eine davon, Zitat:
„…gegen die Juden. Und der Kampf gegen die Juden ist der Schwerste.“
Bis zu seinem Tod war er Hitler loyal ergeben, so das Bundeswehrgutachten.
* Der ganz normale Faschismus in Deutschland.
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