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Forum-Thueringen» Politik» Politik Weltweit » Frage an Bahn-Experten - Wie sicher sind deutsche Weichen? » Hallo Gast [Anmelden|Registrieren]
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Zum Ende der Seite springen Frage an Bahn-Experten - Wie sicher sind deutsche Weichen?
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Pfiffikus   Pfiffikus ist männlich Zeige Pfiffikus auf Karte FT-Nutzer
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19.01.2008 ~ 03:00 Uhr ~ Pfiffikus schreibt:
images/avatars/avatar-461.jpg im Forum Thüringen seit: 06.04.2006
1306 erhaltene Danksagungen
Frage an Bahn-Experten - Wie sicher sind deutsche Weichen? Beitrag Kennung: 102044
gelesener Beitrag - ID 102044


Sind die deutschen Weichen sicher? Die polnischen sind es ja offensichtlich nicht.


http://www.heise.de/security/news/meldung/101674


Pfiffikus,
der mehrmals im Jahr Zug fährt



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U.Walluhn
Benutzerkonto wurde gelöscht



19.01.2008 ~ 23:06 Uhr ~ U.Walluhn schreibt:
RE: Frage an Bahn-Experten - Wie sicher sind deutsche Weichen? Beitrag Kennung: 102216
gelesener Beitrag - ID 102216


Zitat aus der Quelle:
"Medienberichten zufolge hat ein 14-jähriger Schüler aus Polen eine Infrarotfernbedienung für Fernseher so umgebaut, dass er damit Weichen der Lodzer S-Bahn umstellen und sogar Züge entgleisen lassen konnte. Der Jugendliche soll bei der Polizei ausgesagt haben, dass er lediglich einen Streich spielen wollte."

Nein, das ist technisch nicht möglich. Zumindest auf deutschen Bahnen nicht. Alle fernbedienten Weichen arbeiten entweder wie früher ausschließlich mechanisch über Drahtzüge oder elektrisch mit Weichenstellmotoren, die über Kabel angesteuert werden. Hier gibt es sehr strenge Bau- und Betriebsvorschriften.

Die Meldung ist möglichwerweise wieder einmal "Unfug" eines Reporters, der von Technik keine blasse Ahnung hat.



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Daniel   Daniel ist männlich Zeige Daniel auf Karte FT-Nutzer
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22.01.2008 ~ 05:56 Uhr ~ Daniel schreibt:
images/avatars/avatar-1948.jpg im Forum Thüringen seit: 31.01.2007
53 erhaltene Danksagungen
RE: Frage an Bahn-Experten - Wie sicher sind deutsche Weichen? Beitrag Kennung: 102655
gelesener Beitrag - ID 102655


Eine wirklich witzige Meldung.
An den Wahrheitsgehalt glaube ich aber nicht. Warum sollten polnische Gleise nicht so sicher sein wie die deutschen?



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birke   birke ist männlich Zeige birke auf Karte FT-Nutzer
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22.01.2008 ~ 20:13 Uhr ~ birke schreibt:
im Forum Thüringen seit: 13.05.2007
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RE: Frage an Bahn-Experten - Wie sicher sind deutsche Weichen? Beitrag Kennung: 102762
gelesener Beitrag - ID 102762


Zu den Weichen kann ich nichts beitragen, aber zu den Schienenschwellen.
Zu DDR-Zeiten gab es bekanntlich die Neuererbewegung. Eigendlich nichts Schlechtes, aber da sie Planbeauflagt wurde, kam sie zwangsläufig durch Murx in Verruf. So wurde in Baukombinaten auf Teufel komm raus Zement durch Asche ersetzt. Wieviele Unfälle daraus resultierten, weiss ich nicht, aber auf jeden Fall mussten auf der Strecke Leipzig - Berlin jede Menge Schwellen ersetzt werden, die etwas zu viel Asche abbekommen hatten.
So lange nichts passiert - DDR-witzig.



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U.Walluhn
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23.01.2008 ~ 00:00 Uhr ~ U.Walluhn schreibt:
RE: Frage an Bahn-Experten - Wie sicher sind deutsche Weichen? Beitrag Kennung: 102783
gelesener Beitrag - ID 102783


Also wirklich, derartigen Unsinn habe ich noch nie gelesen....
Was bitte sind SCHIENENSCHWELLEN? Und was bitte hat Asche in Zement zu suchen??? Beides zusammen nennt man dann wohl Zementschienenschwellen?
Ich empfehle zum Thema Schwellen zunächst intensives Selbststudium, etwa hier:

http://www.verkehrswesen.tu-cottbus.de/f...0-6Begriffe.pdf

Die meisten der heutigen Schwellen, aber auch jene, die in der DDR nach 1970 verbaut wurden, bestehen aus BETON. Und nicht aus X-beliebigen Beton, sondern aus in der Eisenbahnbau- und -betriebsordnung festgeschriebenen Art. Der vorzeitige Abgang (ja so heißt das Fachwort meine Herren!) vieler Betonschwellen war darauf zurückzuführen, dass in der 2. Hälfte der 1970-er Jahre der Beton vorwiegend im reichsbahneigenen Betonwerk Rethwisch mit stark alkalihaltigem Kies und Sand verarbeitet wurde. Die Schwellen zerfielen binnen weniger Jahre. Dies nennt man Alkalischäden. Gleiche Probleme gab und gibt es immer noch bei Brücken und Plattenbauwohnhäusern. Ab etwa Herstellungsjahr 1980 traten die Alkalischäden an Neubauten nicht mehr auf. Dies alles hat weder etwas mit Asche zu tun, noch ist es sonderlich witzig. Aus dem Alkaliproblem, dass erst Mitte der 1990-er Jahre durch Austausch der Schwellen vollständig beseitigt war, erwuchs uns allen ein Milliardenschaden.

Wie sicher sind die deutschen Weichen? Sehr sicher. Nennenswerte Unfälle, die durch Weichenschäden entstanden sind, wurden in den letzten 18 bis 20 Jahren nicht bekannt.


Dieser Beitrag wurde 8 mal bearbeitet, zum letzten Mal von U.Walluhn: 23.01.2008 00:14.



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birke   birke ist männlich Zeige birke auf Karte FT-Nutzer
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23.01.2008 ~ 20:52 Uhr ~ birke schreibt:
im Forum Thüringen seit: 13.05.2007
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RE: Frage an Bahn-Experten - Wie sicher sind deutsche Weichen? Beitrag Kennung: 102880
gelesener Beitrag - ID 102880


Ich weiss nicht, ob in Archiven noch Unterlagen von Tiefbaukombinaten existieren, aber dort könnten Sie nachlesen, wieviele Tonnen Zement gegen Asche ausgetauscht wurden.
Das niemand daran interessiert war, das zu veröffentlichen, müssten sogar Sie sich denken können.
Wussten Sie z.B., dass Rinder mit entzündetem Euter gemolken wurden und die Milch mit abgeliefert wurde? Das hat zwar nichts mit Beton zu tun, aber daran können Sie erkennen, was Sie alles nicht wissen. Und das trotz dem, was sich Kontrolle nannte.
Ich kann ja auch nichts dafür, dass Sie so "behütet" gelebt haben. Jedenfalls wird mir langsam klar, woher das DDR-Emblem in Ihrem ehemaligem verunglückten Avatar kam.



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birke   birke ist männlich Zeige birke auf Karte FT-Nutzer
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23.01.2008 ~ 22:37 Uhr ~ birke schreibt:
im Forum Thüringen seit: 13.05.2007
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RE: Frage an Bahn-Experten - Wie sicher sind deutsche Weichen? Beitrag Kennung: 102899
gelesener Beitrag - ID 102899


Um Missverständnissen vorzubeugen: auch heute wird Asche im Zement verwendet, aber nur bis 15%, wenn ich richtig informiert bin. Damals war es wesentlich mehr und Asche anderer Art.
Schienenschwellen sind Schwellen, auf denen Schienen verlegt werden. Habe ich wegen Ihnen, Her Walluhn geschrieben, damit sie nicht nicht fragen, ob Käseschwellen gemeint sind.


Dieser Beitrag wurde 1 mal bearbeitet, zum letzten Mal von birke: 23.01.2008 22:42.



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meilenstein   meilenstein ist männlich Zeige meilenstein auf Karte FT-Nutzer
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23.01.2008 ~ 22:51 Uhr ~ meilenstein schreibt:
images/avatars/avatar-2202.jpg im Forum Thüringen seit: 28.08.2007
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RE: Frage an Bahn-Experten - Wie sicher sind deutsche Weichen? Beitrag Kennung: 102900
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es gibt eben mehr als nur die Bahnschwelle: siehe hier



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U.Walluhn
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23.01.2008 ~ 23:14 Uhr ~ U.Walluhn schreibt:
RE: Frage an Bahn-Experten - Wie sicher sind deutsche Weichen? Beitrag Kennung: 102905
gelesener Beitrag - ID 102905


Da Nievau, mit dem hier über die Betriebssicherheit deutscher Weichen (in Hauptgleisen) geschrieben, oder sollte ich besser schrieben fabuliert wird. ist bedenklich. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.



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Pfiffikus   Pfiffikus ist männlich Zeige Pfiffikus auf Karte FT-Nutzer
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23.01.2008 ~ 23:15 Uhr ~ Pfiffikus schreibt:
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RE: Frage an Bahn-Experten - Wie sicher sind deutsche Weichen? Beitrag Kennung: 102906
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Zitat:
meilenstein hat am 23. Januar 2008 um 22:51 Uhr folgendes geschrieben:

es gibt eben mehr als nur die Bahnschwelle: siehe hier

Aber Meilenstein! Diese Quelle pflegt er doch nicht zu akzeptieren.


Pfiffikus,
der darauf hinweist, dass jederman alles Mögliche in die Wikipedia schreiben darf



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meilenstein   meilenstein ist männlich Zeige meilenstein auf Karte FT-Nutzer
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23.01.2008 ~ 23:17 Uhr ~ meilenstein schreibt:
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RE: Frage an Bahn-Experten - Wie sicher sind deutsche Weichen? Beitrag Kennung: 102907
gelesener Beitrag - ID 102907


Ja großes Grinsen Huhu



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birke   birke ist männlich Zeige birke auf Karte FT-Nutzer
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24.01.2008 ~ 21:57 Uhr ~ birke schreibt:
im Forum Thüringen seit: 13.05.2007
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RE: Frage an Bahn-Experten - Wie sicher sind deutsche Weichen? Beitrag Kennung: 103073
gelesener Beitrag - ID 103073


UWalluhn:
Zitat:
Da Nievau, mit dem hier über die Betriebssicherheit deutscher Weichen (in Hauptgleisen) geschrieben, oder sollte ich besser schrieben fabuliert wird. ist bedenklich. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.
.
Auch nicht zu Zement und Asche? Das habe ich nicht aus der WIKI.
Übrigens schade, dass ich die Seite nicht mehr finde, auf der oben Genannter sich über anderer Leute Schreibfehler geäussert hat.



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U.Walluhn
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25.01.2008 ~ 01:13 Uhr ~ U.Walluhn schreibt:
RE: Frage an Bahn-Experten - Wie sicher sind deutsche Weichen? Beitrag Kennung: 103097
gelesener Beitrag - ID 103097


Ich bin kein Baufachmann und daher mit den Tiefen des Betons nicht vertraut, aber ein wenig Grundwissen besitze ich schon zum Thema. Zunächst Beton:

http://www.detailx.de/wissen/konstruktio...zung-von-beton/

Zusammensetzung von Beton
Beton wird aus Zement, Wasser, Gesteinskörnungen, früher Zuschläge genannt, und ggf. Betonzusätzen durch Mischen in Zwangsmischern hergestellt. Bestimmte Betoneigentschaften lassen sich durch unterschiedliche Zusammensetzung erreichen.

Zement
Zement ist ein hydraulisches Bindemittel. Mit Wasser angemacht, erhärtet er sowohl an Luft als auch unter Wasser zu einem wasserbeständigen Zementstein. Man unterscheidet hauptsächlich folgende Zemente:
- Portlandzement (CEM I)
- Portlandhüttenzement (CEM II/A-S, CEM II/B-S)
- Portlandpuzzolanzement (CEM II/A-P, CEM II/B-P)
- Portlandflugaschezement (CEM II/A-V)
- Portlandölschieferzement (CEM II/A-T, CEM II/B-T)
- Portlandkalksteinzement (CEM II/A-L)
- Portlandflugaschehüttenzement (CEM II/B-SV)
- Hochofenzement (CEM III/A, CEM III/B)

Gesteinskörnungen
Nach der Dichte ihres Gefüges unterscheidet man leichte, normale und schwere Gesteinskörnungen. Entsprechend ihrer Korngrößen werden Gesteinskörnungen in Korngruppen unterteilt. Dabei werden jeweils Kleinst- und Größtkorn angegeben.

Betonzusätze
Zu den Betonzusätzen zählen Zusatzstoffe und Zusatzmittel.

Betonzusatzstoffe sind staubfeine Materialien wie Trass, Gesteinsmehl, Silikastaub oder Flugasche, die bestimmte Eigenschaften des Betons beeinflussen. Da Betonzusatzstoffe im Allgemeinen in größeren Mengen zugegeben werden, müssen sie in die Stoffraumrechnung eingehen.

Betonzusatzmittel sind Zusätze, die durch chemische und/oder physikalische Wirkung Betoneigenschaften wie zum Beispiel die Verarbeitkeit, das Erstarren oder die Widerstandfähigkeit des Festbetons gegen einen Frost- oder Tausalzangriff verändern. Als Volumenanteil des Betons sind sie ohne Bedeutung.

Soweit mir bekannt, bestanden Betonschwellen in der DDR aus Portlandzement, Portlandhüttenzement oder Hochofenzement. Die Alkalischäden resultierten aus dem verwendeten Kies und Sand.


Zur Frage Alkalischäden habe ich im Netz leider keinen Beitrag gefunden, aber einen sehr ähnlichen zu Betonfahrbahndecken:

http://elib.uni-stuttgart.de/opus/volltexte/2004/1977/

Zwischen der löslichen Kieselsäure alkaliempfindlicher Gesteinskörnungen und der alkalihaltigen Porenlösung des Betons kann es unter ungünstigen Bedingungen zu einer schädigenden Alkali-Kieselsäure-Reaktion (AKR) kommen. In den Jahren 1997/98 sind auch Alkalischäden an Betonfahrbahndecken in einigen Gebieten des Oberrheingrabens aufgetreten. Unter "Oberrhein" wird die Region zwischen Basel und Karlsruhe verstanden. Etliche der mit Kies-Edelsplitt hergestellten Betonfahrbahnplatten mussten weit vor Ablauf ihrer vorgesehenen Nutzungsdauer erneuert werden. Bei der Verwendung von alkaliempfindlichen Gesteinskörnungen haben sich Zemente mit einem niedrigen wirksamen Alkaligehalt, sogenannte NA-Zemente, zur sicheren Vermeidung von Schäden infolge von AKR seit langem bewährt. Allerdings ist der Einsatz von NA-Zement nicht für alle Anwendungen im Betonbau, wie beispielsweise den Betonstraßenbau, optimal geeignet. Zudem sind NA-Zemente aufgrund geologischer Rohstoffvorkommen regional nicht uneingeschränkt verfügbar und vergleichsweise teuer. Ein Ziel dieser Arbeit war es daher festzustellen, ob gebrochenes Oberrheinmaterial nachweislich keine NA-Zemente zur Vermeidung von Schäden benötigt, und wenn ja, bis zu welchen maximalen Alkaligehalten sich Bauschäden dauerhaft vermeiden lassen. Berücksichtigt man zudem die Einwirkungen auf Betonstraßen, wie beispielsweise die äußere dynamische Belastung durch Verkehr oder die Alkalizufuhr von außen durch Tausalzeintrag, wird deutlich, dass zur sicheren Vermeidung von Betonschäden umfangreiche praxisorientierte Prüfungen notwendig sind, die in dieser Arbeit durchgeführt wurden. In die hier dargestellten Untersuchungen wurden verschiedene Zemente, u.a. ein im Einzugsgebiet des Oberrheins hergestellter Portlandschieferzement einbezogen. Vergleichend wurden neben den gebrochenen Gesteinskörnungen des Oberrheins auch alkaliempfindlicher norddeutscher Kiessand mit Opalsandstein und Flint und präkambrische Grauwacke verwendet. Ein weiterer Aspekt dieser Arbeit ist die Einbeziehung eines Schnelltests, der zur Ermittlung der Alkaliresistenz von Glasfasern entwickelt wurde. Ziel war dabei, die Verwendbarkeit dieses Tests als Bindemittelprüfung für Beton mit alkaliempfindlicher Gesteinskörnung aufzuzeigen. Hierbei galt es nachzuweisen, ob mit diesem Schnelltest eine Aussage über den potentiellen Angriff der Alkalien aus Bindemitteln getroffen werden kann und wie diese Testergebnisse im Hinblick auf eine mögliche Alkalireaktion im Beton gewertet werden können.

Das ursprünglich in diesem Thema angeschnittene Problem hat mit Alkalischäden zu tun, nicht jedoch mit Asche als Betonzusatz.

P.S. Ich denke es war wichtig, in dieses Thema wieder etwas Nievau zu bringen.


Dieser Beitrag wurde 2 mal bearbeitet, zum letzten Mal von U.Walluhn: 25.01.2008 01:21.



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birke   birke ist männlich Zeige birke auf Karte FT-Nutzer
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Wohnort: am Wald nicht in Gera



25.01.2008 ~ 20:27 Uhr ~ birke schreibt:
im Forum Thüringen seit: 13.05.2007
185 erhaltene Danksagungen
RE: Frage an Bahn-Experten - Wie sicher sind deutsche Weichen? Beitrag Kennung: 103252
gelesener Beitrag - ID 103252


U.W.
Sie hätten sich den ganzen Aufwand sparen können, denn das hat auch nie jemand bestritten. Und über die Asche hatten Sie sich mokiert:
Zitat:
Und was bitte hat Asche in Zement zu suchen??? Beides zusammen nennt man dann wohl Zementschienenschwellen?


Nun weisen Sie verblüffenderweise selbst darauf hin.
Zitat:
Betonzusatzstoffe sind staubfeine Materialien wie Trass, Gesteinsmehl, Silikastaub oder Flugasche, die bestimmte Eigenschaften des Betons beeinflussen. Da Betonzusatzstoffe im Allgemeinen in größeren Mengen zugegeben werden, müssen sie in die Stoffraumrechnung eingehen.


Mir ging es ursprünglich darum, dass Vorschriften grob verletzt wurden und Mischungsverhältnisse nicht eingehalten wurden und es daraufhin Probleme gab.Das ich den Aktenkram dazu nicht mitgenommen habe, werden Sie mir in Ihrer unendlichen Güte sicher nachsehen.


Dieser Beitrag wurde 1 mal bearbeitet, zum letzten Mal von birke: 25.01.2008 20:33.



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U.Walluhn
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26.01.2008 ~ 03:04 Uhr ~ U.Walluhn schreibt:
RE: Frage an Bahn-Experten - Wie sicher sind deutsche Weichen? Beitrag Kennung: 103275
gelesener Beitrag - ID 103275


Aber nicht doch. Eisenbahnschwellen aus Beton wurden von bahnamtlichen Abnahmestellen in den Oberbauwerken (z.B. Wülknitz, Neudietendorf) abgenommen und konnten nicht einfach "iregendetwas" beinhalten. Zuständig für die Abnahme war die Reichsbahnbaudirektion (Rbbd) Berlin. Für Eisenbahnschwellen galten und gelten strenge Bauvorschriften. Und Asche als Zuschlagstoff - zudem in größeren Mengen - kam hier nicht vor. Solche Schwellen wären bei der Prüfung rigoros durchgefallen und nicht verbaut worden, schon überhaupt nicht in Hauptstreckengleisen. Die genannten Alkali-Kieselsäure-Reaktionen setzten erst nach gewisser Zeit ein und konnten bei der Abnahme der Schwellen nicht erkannt werden.


Dieser Beitrag wurde 1 mal bearbeitet, zum letzten Mal von U.Walluhn: 26.01.2008 03:05.



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Zwötzner   Zwötzner ist männlich Zeige Zwötzner auf Karte FT-Nutzer
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26.01.2008 ~ 22:40 Uhr ~ Zwötzner schreibt:
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RE: Frage an Bahn-Experten - Wie sicher sind deutsche Weichen? Beitrag Kennung: 103461
gelesener Beitrag - ID 103461


eine will ich hier mal festhalten das Spiel mit der Fernbedienung betraf eine Straßenbahnweiche,die Betriebordnung für Straßenbahnen ist etwas einfacher gestaltet wie die der Eisenbahnen.Der junge Mann hatte sich auch Zugang zur Software beschafft.

So nun will ich noch eine Festestellung treffen wenn hier schon Statisten außer dem Herrn Wallun der der Eisenbahn zumindest Fachlich serhr nah steht,da er Autor eine Buches über die T 20 achso für Laien die Bergkönigin immer noch zu schwer die BR 95 ist,kann man auf seine Aussage schon vertrauen und nicht von vornherein auf Kontra Kurs gehen nur weil der Name Wallun ist.Das hat nicht damit zu tun das er mir Besonders Sympatisch wäre,ganz im Gegenteil viele seiner Beiträge nerven mich Gewaltig.
So es ist nun einmal Fakt das minderwertiger Zuschlagstoffe bei der Herstellung der Betonschwellen verwendet wurden,weil die guten Zutaten gegen Devisen in der Regel exportiert wurden.Da hilft auch Birkes unqualifiziertes Gewäsch nicht,das mag er so in seinem BMK oder Plattenwerk bewerkstelligt haben,aber in den Fachfirmen der Eisenbahn wurden zumindest die Normen eingehalten,soweit es mit den Sicherheitsbestimmungen verträglich war.

Nun mal zu den Weichen
1.Bei der DR waren in der Regel nur Holz und Stahlschwellen im Einsatz
Heute werden Betonschwellen verwendet die jedoch andere Abmaße wie die normalen Betonschwellen haben.
Aber wie sicher ne Weiche ist die Frage allein entbehrt schon jeder Logik,wäre sie nicht sicher dürfte sie nicht befahren werden.
Nochmal für den letzten,in der heutigen Zeit verkauft jeder sein Fell so teuer wie moglich,und da glaube ich es kaum das er vorsätzlich ne unsichere Weiche befahren läßt.

Mfg



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Pfiffikus   Pfiffikus ist männlich Zeige Pfiffikus auf Karte FT-Nutzer
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26.01.2008 ~ 23:32 Uhr ~ Pfiffikus schreibt:
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RE: Frage an Bahn-Experten - Wie sicher sind deutsche Weichen? Beitrag Kennung: 103471
gelesener Beitrag - ID 103471


Zitat:
U.Walluhn hat am 23. Januar 2008 um 23:14 Uhr folgendes geschrieben:

Da Nievau, mit dem hier über die Betriebssicherheit deutscher Weichen (in Hauptgleisen) geschrieben, oder sollte ich besser schrieben fabuliert wird. ist bedenklich.

Diesen Worten kann ich nur zustimmen. Die Sache ist seehr seehr ernst!


Zitat:
U.Walluhn hat am 19. Januar 2008 um 23:06 Uhr folgendes geschrieben:


Die Meldung ist möglichwerweise wieder einmal "Unfug" eines Reporters, der von Technik keine blasse Ahnung hat.

Also mit diesem Teil seiner Ausführungen, mit dieser unbekümmerten Sorglosigkeit möchte ich mich wiederum nicht identifiziern.


Wer aufmerksam durch Gera geht, dem ist mit ziemlicher Sicherheit aufgefallen, dass die Stadt entlang der Straßenbahntrasse voller Infrarotsensoren hängt! Und in Polen war ja nicht die Fernbahn, sondern ebenfalls der ÖPNV betroffen.

Wenn mir der Zwötzner jetzt noch schreibt, dass die Betriebsordnung für Straßenbahnen "einfacher gestaltet" sei, so sehe ich meine Eingangsfrage berechtigter denn je!

Diese Dinger hängen an den Masten der GVB-Oberleitungen:

Bahnhofunterführung der Linie 1


Ernst-Toller-Straße Linie 1


Heinrichstraße, Linie 3


Berliner Straße, Linie 3


Wiesestraße, Höhe Schenkendorfstraße, Linie 3


Wiesestraße, Südende, Linie 3


Hinter der Mauer, Nähe UNICEF-Geschäftsstelle, Linie 3




Es ist unbedingt davon auszugehen, dass die Sensoren zur Straßenbahn gehören. Denn die Fahrzeuge haben jeweils über der ersten Tür das passende Gegenstück:
Eine Tatra-Bahn auf der Linie 3


Eine neue Bahn auf der Linie 1 - hier wurde das Teil offensichtlich gleich planmäßig in der Karosserie versenkt:




Dem Herrn Walluhn ist doch wahrscheinlich schon aufgefallen, ob diese Sensoren auch in Erfurt herumhängen oder nicht???

Wie sieht es in anderen Städten aus? Hängen da solche Sensoren?

Hängen diese Dinger auch neben Bahngleisen der Deutschen Bahn?


Mit meinem Mobiltelefon - es hat eine Infrarotschnittstelle - habe ich versucht, eine kleine Datei zu einem Sensor zu senden. Es kam aber keine Verbindung zustande, die Gegenstelle wurde nicht gefunden. Und eine Straßenbahn ist heute auch nicht entgleist. Diesen ersten einfachen Test haben die Dinger also bestanden.

Eine Fernbedienung vom Fernseher hatte ich gerade nicht einstecken. Aber das werde ich noch testen.

Weiterhin ist festzustellen, dass sich diese Infrarot-Bauteile zum Teil fernab von jeglichen Weichen befinden, während sie in der Nähe von Weichen weniger zu finden sind.


Weiß jemand mehr über die Dinger?



Pfiffikus,
der vorsichtshalber lieber Radl fährt



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as65    as65 ist männlich Zeige as65 auf Karte FTplus
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Wohnort: Gera



26.01.2008 ~ 23:39 Uhr ~ as65 schreibt:
images/avatars/avatar-1455.jpg im Forum Thüringen seit: 28.01.2006
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RE: Frage an Bahn-Experten - Wie sicher sind deutsche Weichen? Beitrag Kennung: 103475
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Was Gera betrifft kann ich dir reichlich sicher sagen dass diese nur dafür genutzt werden um den Standort der Straßenbahn an die Betriebsstelle zu übermitteln aber nicht um irgendwelche Weichen zu stellen. Dadurch wird unter anderen ermöglicht dass an den neuen Haltestellenanzeigen die Minuten angezeigt werden können wie lange es noch dauert bis die Bahn eintrifft.

( Oder sollte ich mich doch irren? )

Bei der DBAG bin ich mir sicher dass dies nicht für Sicherungstechnische Zwecke genutzt wird.



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birke   birke ist männlich Zeige birke auf Karte FT-Nutzer
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Wohnort: am Wald nicht in Gera



26.01.2008 ~ 23:52 Uhr ~ birke schreibt:
im Forum Thüringen seit: 13.05.2007
185 erhaltene Danksagungen
RE: Frage an Bahn-Experten - Wie sicher sind deutsche Weichen? Beitrag Kennung: 103478
gelesener Beitrag - ID 103478


Noch ein wenig zum Gewäsch:

Zwötzener:
"1.Bei der DR waren in der Regel nur Holz- und Stahlschwellen im Einsatz"

W. Gulben:
"Zwischen 1973 und 1985, als weite Teile des alten Schienennetzes
in der DDR elektrifiziert und modernisiert wurden, verwendete
die Reichsbahn für den Schwellenbau Alkali-belasteten Beton,
erklärt Wolfgang Gulben, Leiter der Berliner BSR-Niederlassung.
Dieser Baustoff genügte den Stabilitätsanforderungen jedoch nicht.
Schon bald mußten die rissigen Schwellen auf ganzen Streckenabschnitten gegen neue ausgetauscht werden." auch Meinung von U.W.
Wurde nie bestritten.
Zwötzener:
"So es ist nun einmal Fakt das minderwertiger Zuschlagstoffe bei der
Herstellung der Betonschwellen verwendet wurden,weil die guten Zutaten
gegen Devisen in der Regel exportiert wurden."

Und weiter dazu:
"...aber in den Fachfirmen der Eisenbahn wurden zumindest die Normen
eingehalten,soweit es mit den Sicherheitsbestimmungen verträglich war."


Einfach alles noch mal lesen!

Übrigens weder noch: BMK oder Plattenwerk


Dieser Beitrag wurde 1 mal bearbeitet, zum letzten Mal von birke: 26.01.2008 23:56.



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26.01.2008 ~ 23:52 Uhr ~ Pfiffikus schreibt:
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RE: Frage an Bahn-Experten - Wie sicher sind deutsche Weichen? Beitrag Kennung: 103479
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Also sollte ich mal die Haltestellenanzeigen beobachten, wenn ich mit der Fernbedienung spiele? Hab mit schon gedacht, dass ich damit keine Bahn entgleisen lassen kann.

Sind eigentlich bei der historischen 29 solche Infrarotdinger nachgerüstet worden? Die dürften ja wohl noch nicht zum Originalzubehör gehören.


Pfiffikus,
der gerade kein passendes Foto findet



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27.01.2008 ~ 00:05 Uhr ~ as65 schreibt:
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RE: Frage an Bahn-Experten - Wie sicher sind deutsche Weichen? Beitrag Kennung: 103482
gelesener Beitrag - ID 103482


Zitat:
Pfiffikus hat am 26. Januar 2008 um 23:52 Uhr folgendes geschrieben:



Also sollte ich mal die Haltestellenanzeigen beobachten, wenn ich mit der Fernbedienung spiele? Hab mit schon gedacht, dass ich damit keine Bahn entgleisen lassen kann.

Sind eigentlich bei der historischen 29 solche Infrarotdinger nachgerüstet worden? Die dürften ja wohl noch nicht zum Originalzubehör gehören.


Pfiffikus,
der gerade kein passendes Foto findet


Zumindest Ende 2006 waren noch keine drann und ich glaube auch nicht dass sie es jetzt sind.


Ich kann dir garantieren dass auch auf der anderen Seite keine sind.


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U.Walluhn
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27.01.2008 ~ 00:36 Uhr ~ U.Walluhn schreibt:
RE: Frage an Bahn-Experten - Wie sicher sind deutsche Weichen? Beitrag Kennung: 103488
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Zunächst: Straßenbahn und Eisenbahn sind sicherungstechnisch zwei vollkommen verschiedene Paar Schuhe.
Noch eine letzte Bemerkung zu den Eisenbahnschwellen in der DDR. Spätestes in den 1970-er Jahren ging man dazu über, fast auschließlich Betonschwellen zu verlegen. Stahlschwellen haben sich nicht bewährt und Holzschwellen waren einfach zu teuer. Holzschwellen wurden nur in besonderen Abschnitten, etwa auf Brücken ohne Schotterung oder auf Steilrampen weiter angewendet. Die Betonschwellen der Deutschen Reichsbahn stellten keine BMK (Bau- und Montagekombinat) her, sondern bahneigene Betonwerke, wie jenes in Wülknitz. An Betonschwellen wurden ganz besondere Anforderungen hinsichtlich dynamischer Belastung auf Schlag, Stoß, Quer- und Längskräfte gestellt.

Straßenbahnweichen werden heute bei den meisten Straßenbahnbetrieben fernbedient und zwar in aller Regel vom Führungsfahrzeug aus. Hier galt und gilt die Betriebsordnung Straßenbahn (BO Strab). Die dargestellten Sensoren, die sich sowohl auf den Fahrzeugen als auch an der Strecke stationär verteilt befinden, gehören zum System IBIS. Dieses System überwacht den Lauf der Fahrzeuge auf den Strecken und meldet die Wagen an die Betriebszentrale und stellt auch die automatischen Weichen entsprechend dem im Fahrzeug programmierten Wagenlauf um. Ich kenne mich allerdings mit den technischen Einzelheiten nicht aus. Hier sollte man einmal bei den Straßenbahnbetrieben nachfragen. Bei diesem System ist allerdings Fremdeinwirkung nicht auszuschließen. Wenn jemand Tiefenkenntnisse besitzt ist es sicher möglich, auf das System (sprich an den Sensoren) einzuwirken und auch Weichen umzustellen. Von einem solchen Fall habe ich allerdings in Deutschland bis heute nicht gehört.

Die dargestellten Sensoren in Gera gehören zum System IBIS, mit dem auch Stadtbusse ausgerüstet werden können (und in Erfurt auch ausgerüstet sind). Tatra-Straßenbahnwagen wurden in den 1990-er Jahren nachgerüstet, in Erfurt allerdings längst nicht alle, sondern nur die sogenannten Führungsfahrzeuge. Neubauwagen (Niederflur) besitzen das System schon vom Werk aus.

Wie es nicht mit den historischen Straßenbahnwagen verhält, weiß ich nicht. Hier muss ich mich gelegtentlich mal schlau machen. Zumindest in Erfurt müssen aber auch sie Weichenstelleinrichtungen haben, denn ich habe niemals beobachtet, dass bei einem historischen Wagen die Weichen per Hand gestellt werden mussten.


Dieser Beitrag wurde 2 mal bearbeitet, zum letzten Mal von U.Walluhn: 27.01.2008 01:00.



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27.01.2008 ~ 15:06 Uhr ~ Pfiffikus schreibt:
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RE: Frage an Bahn-Experten - Wie sicher sind deutsche Weichen? Beitrag Kennung: 103582
gelesener Beitrag - ID 103582


Hallo Andy,

die Infrarot-Teile müssten auf der rechten Seite sein, das hast du bereits bemerkt. Mal sehen, wann ich diese Oldie-Bahn wieder sehe...


Zitat:
U.Walluhn hat am 27. Januar 2008 um 00:36 Uhr folgendes geschrieben:

Straßenbahnweichen werden heute bei den meisten Straßenbahnbetrieben fernbedient und zwar in aller Regel vom Führungsfahrzeug aus.

So scheint es mir auch.


Zitat:
U.Walluhn hat am 27. Januar 2008 um 00:36 Uhr folgendes geschrieben:

Die dargestellten Sensoren, die sich sowohl auf den Fahrzeugen als auch an der Strecke stationär verteilt befinden, gehören zum System IBIS. Dieses System überwacht den Lauf der Fahrzeuge auf den Strecken und meldet die Wagen an die Betriebszentrale...

Bis dahin will ich es gerne glauben.



Zitat:
U.Walluhn hat am 27. Januar 2008 um 00:36 Uhr folgendes geschrieben:

...und stellt auch die automatischen Weichen entsprechend dem im Fahrzeug programmierten Wagenlauf um.

Das wiederum erscheint mir zu riskant.
Die Sensoren befinden sich zum Teil fernab von Weichen. Bis dorthin sind noch einige Haltestellen. Würde jemand dort einen Kinderwagen verladen und das nicht verzögerungsfrei, würde man vom Fahrplan abweichen. Auch haltende Fahrzeuge, die die Gleise verstellen, Kehrmaschinen, Müllautos würden diese Art der Weichenstellung überaus riskant machen.


Fahrgastinformationssysten - ?
In der Wiesestraße, in der Berliner Straße befinden sich Sensoren, obwohl dort keine Info an der Haltestelle angezeigt wird.

Die voraussichtliche Ankunft von Bussen wird in der Heinrichstraße angezeigt, obwohl ich an Bussen die Infrarot-Sensoren nicht finden konnte. Irgendwie passt das nicht ganz stimmig.


Zitat:
U.Walluhn hat am 27. Januar 2008 um 00:36 Uhr folgendes geschrieben:

Bei diesem System ist allerdings Fremdeinwirkung nicht auszuschließen. Wenn jemand Tiefenkenntnisse besitzt ist es sicher möglich, auf das System (sprich an den Sensoren) einzuwirken und auch Weichen umzustellen.

Genau darauf zielt meine Fragerei hier im Forum ab. Was passiert, wenn ich mit einer Fernbedienung und nicht mit einem Handy dort spiele? Siehe Thema!


Pfiffikus,
der noch auf die Antworten der hier im Forum versammelten GVB-Insider hofft



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U.Walluhn
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27.01.2008 ~ 18:03 Uhr ~ U.Walluhn schreibt:
RE: Frage an Bahn-Experten - Wie sicher sind deutsche Weichen? Beitrag Kennung: 103650
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Ich kenne mich mit den Einzelheiten und Tiefen des Systems IBIS leider nicht aus. Ich weiß, dass die Weichenstellung erfolgt, wenn sich der Führungswagen etwa 10 Meter vor der Weiche befindet. Hier befinden sich meist keine Sensoren. Es kann daher nur so sein, dass der letzte Sensor vor der Weiche ausschlaggebend für die Stellung der Weiche ist. Also die Bahn passiert den letzten Sensor, das System erkennt dort, wohin der Wagen fahren will. Es muss allerdings vor der Weiche noch etwas geben, was erkennt, dass das Fahrzeug vor der Weiche steht oder auf die Weiche zu fährt. Na ich frage gelgentlich mal einen Experten, der erklärt es.
Die Fahrgastinformation an den Haltestellen entsteht durch Auswertung der Signale, die die Fahrzeuge über die Sensoren an die Betriebszentrale senden. Ein Rechner ermittelt daraus die die Zeit in Minuten, wann eine Bahn an der Haltestelle XYZ eintreffen wird. Man kann manchmal beobachten, dass diese Zeiten spingen, etwa weil ein Wagen aufgehalten wurde und dadurch einen Sensor zu spät passierte.
Ich weiß nicht, nach welchem technischen Verfahren die Sensonren angesteuert werden, d.h. die Datenübertragung erfolgt. Ein einfaches Handy oder eine Fernbedienung genügen eigentlich nicht, hier parasitäre Signale zu übertragen. Wenn das wirklich jemand geschafft hat, kannte er sich mit dem System excellent aus. Und er machte sich strafbar dabei. Gefährlicher Eingriff in den Straßenbahnverkehr.


Dieser Beitrag wurde 3 mal bearbeitet, zum letzten Mal von U.Walluhn: 27.01.2008 18:05.



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27.01.2008 ~ 18:06 Uhr ~ as65 schreibt:
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RE: Frage an Bahn-Experten - Wie sicher sind deutsche Weichen? Beitrag Kennung: 103652
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Ich habe eben eine entsprechende Anfrage per Mail an den GVB gestellt.



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U.Walluhn
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27.01.2008 ~ 18:28 Uhr ~ U.Walluhn schreibt:
RE: Frage an Bahn-Experten - Wie sicher sind deutsche Weichen? Beitrag Kennung: 103662
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Ein wenig Information zum Thema IBIS findet man hier:

http://www.fachportal.nahverkehr.nrw.de/...ntrip_druck.asp

Ich hätte von selbst drauf kommen können! Induktionsspulen im Gleis! Ich denke, hier liegt es Schlüssels Lösung. Solche Induktionsspulen finden sich häufig, für den Laien sind sie kaum erkennbar. Vor den Schaltweichen liegen auch welche, und ich denke, sie erkennen das herannahende Fahrzeug.

IBIS = Integriertes Bordinformationssstem, das dem Fahrer per Bildschrirm den Aktuellen Standort sowie die Verspätung und aktuelle Informationen mitteilt. Steuert auch die Haltestellenansagen und gibt Informationen an die Smart Info Anlagen weiter. Vergleiche hier:

http://www.inntram.com/tables/index.php?...site=definition


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10.02.2008 ~ 11:27 Uhr ~ as65 schreibt:
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RE: Frage an Bahn-Experten - Wie sicher sind deutsche Weichen? Beitrag Kennung: 108461
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Für die Technik beim GVB gibt es jetzt ein extra Thema.
Bitte dies benutzen wenn es allein um die kleinen Kästen geht.

Technik vom GVB



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18.03.2008 ~ 16:05 Uhr ~ Meister schreibt:
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RE: Habe Bums gemacht! Beitrag Kennung: 119885
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Da möchte ich mal meinen Mist dazu geben.

Zu DDR-Zeiten habe ich mit einer Rangierlok zweimal im Dreck gestanden.
Der Grund: ich habe die Weiche von hinten aufgeschnitten. Mit anderen Worten die Weiche stand auf Halbstellung. Diese Weiche war nicht zum abschließen wie üblich.
Da es ein Armee Objekt war (Flughafen) ist Stasi und Bahn natürlich Amok gelaufen. geändert wurde aber nichts.
Wie es heute ist, keine Ahnung von der Planung.

Meister



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10.03.2009 ~ 12:28 Uhr ~ EDGE-Henning schreibt:
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RE: Frage an Bahn-Experten - Wie sicher sind deutsche Weichen? Beitrag Kennung: 233957
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Zitat:
birke hat am 23. Januar 2008 um 20:52 Uhr folgendes geschrieben:
Ich weiss nicht, ob in Archiven noch Unterlagen von Tiefbaukombinaten existieren, aber dort könnten Sie nachlesen, wieviele Tonnen Zement gegen Asche ausgetauscht wurden.
Das niemand daran interessiert war, das zu veröffentlichen, müssten sogar Sie sich denken können.
Wussten Sie z.B., dass Rinder mit entzündetem Euter gemolken wurden und die Milch mit abgeliefert wurde? Das hat zwar nichts mit Beton zu tun, aber daran können Sie erkennen, was Sie alles nicht wissen. Und das trotz dem, was sich Kontrolle nannte.
Ich kann ja auch nichts dafür, dass Sie so "behütet" gelebt haben. Jedenfalls wird mir langsam klar, woher das DDR-Emblem in Ihrem ehemaligem verunglückten Avatar kam.


natürlich wurden, wo es geht und erlaubt ist, Stoffe gegen alternativ-Stoffe ausgetauscht. Aber sicherlich nicht das Bindemittel Zement gegen Asche. Und wenn doch, dann hat jemand unerlaubt dies getan. Die Alkalischäden jedoch haben nix mit Einsparung zu tun. Ausserdem sind sie bekannt.

Und, Ersatzstoffe sind nichts DDR-Typisches. Ich bin ein mal in einer großen Spedition gefahren. Vo außen Top Autos! Farbsprühdosen gabs umsonst (Für Lackschäden) und pro Woche sollte 2 mal der LKW gewaschen werden. Aber zum Tüv gings nie (Fahrzeuge in Frankreich angemeldet, nie dorthin gefahren! Also keine Bestrafung. Fahrzeuge dürfen in allen weiteren Ländern bewegt werden!). Herstellerwartungen wurden meist so um 30 - 40 000 km überzogen.

Ich habe auch schon in BRD-Zeiten eine Ferngesteuerte Rangierlok im Dreck stehen sehen........



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