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RE: EU-Flüchtlingspolitik |
Beitrag Kennung: 926568
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„Ein Feuerwehrmann ist ein Feuerwehrmann, ein Notarzt ist ein Notarzt, doch ein Seenotretter ist ein Angeklagter“,
leitet TELEPOLIS seinen lesenswerten Bericht ein, den ich etwas ausführlicher zitieren muss.
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Die Aquarius-Crew hat eine Online-Seite eingerichtet, wo sie alle ihre Schritte dokumentiert. Sie will retten und transparent machen, was im Mittelmeer geschieht. Am Freitag hat das Rettungsschiff 141 Menschen aus zwei kleinen Booten an Bord genommen. Die Crew hat sie mit eigener Hilfe gefunden, ohne jegliche Unterstützung, weder von Italien noch von Malta, Tunesien oder Libyen. Sie hat alle Leitstellen informiert, wo sie sich befindet und Hilfe angeboten. Keine Leitstelle hat mit den Rettern zusammengearbeitet. Laut SOS Mediterranee haben die Schiffbrüchigen mitgeteilt, dass, bevor die Aquarius kam, fünf Schiffe vorbei gefahren seien, ohne Hilfe zu leisten.
Etwa die Hälfte der Geretteten sind unbegleitete Minderjährige. Es ist die erste Rettungsaktion nach etwa zwei Monaten.
Das orangefarben angestrichene Schiff ist zum Symbol geworden. Zum Symbol für den Kampf gegen den Untergang der Menschenrechte. Zum Symbol für den Kampf gegen ausgerechnet die eigenen Regierungen in Europa, die diese Menschenrechte längst für sich abgeschafft haben und nun in einer bösartigen Verkehrung der Verhältnisse versuchen, die Verteidiger der Menschenrechte zu Tätern zu stempeln.
Im Juni wurde die Aquarius widerwillig weltbekannt. Über 600 Menschen hatte die Crew eingesammelt und vor dem sicheren Tod bewahrt. Doch ein einzelner Mann, der Innenminister Italiens, durfte entscheiden, dass das Schiff keinen Hafen des Landes anlaufen dürfe. Es war eine Entscheidung gegen das Recht. Man ließ ihn entscheiden. Warum? Wo waren die Vertreter des Rechts? Warum unterzieht sich eine Gesellschaft erst den Mühen, in komplizierten demokratischen Prozessen zu verabreden, was gilt, wenn ein Minister das mit einem einzigen Satz von jetzt auf gleich für ungültig erklärt?
Sich den Salvinis und den Seehofers zu beugen, heißt die Demokratie zu opfern. Die Seenotrettung ist jetzt zugleich ein Machtkampf um das internationale Menschenrecht, wie um die demokratischen Entscheidungsverhältnisse innerhalb der EU. |
[Quelle: und dringend weiterlesen https://www.heise.de/tp/features/Wenn-Se...rd-4134005.html]
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