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Ein Obdachloser Eingereicht von Anne G. aus N. Ich blicke in ein schmutziges Gesicht, ich kenne den Menschen nicht- wer ist dies? Er sitzt in der Fussgängerzone, so wie es scheint ganz ohne- Winterjacke. Der Nieselregen fällt, der Obdachlose hält die Hand auf. Was ist ihm widerfahren? Möchte er mit fettigen Haaren- hier sitzen? Hatte er einen Arbeitsplatz, eine Frau, möchte er was ändern, oder ist dies genau- was er will? Er sitzt auf einer alten Decke, in Köln an der Straßenecke- und raucht. Woher hat er Geld für Zigaretten? Würde ihn mein Euro retten- bis morgen? Kann ich pauschal sagen: alle Obdachlosen plagen- den Durchschnittsbürger? Liegen sie uns auf der Tasche? Hängen ganztägig an der Flasche? Resignation. Könnte mir das vielleicht auch passieren? Wie würde ich reagieren- bei Jobverlust? Wenn dich der Partner mal verlässt, Regen dein kaputtes Hausdach durchnässt, hast du Not. Krankheit, Unfall, arbeitslos, Einsamkeit und viel Verdruss- möglich? Ich glaube, das passiert sehr schnell, die Sonne scheint für dich nicht hell- in jeder Lebensphase. Abstürzen kannst du immer tief, wenn du einmal das Pech anziehst- keiner fängt dich auf. Von daher spare dir arrogantes Gehabe, genieße dein Leben und labe dich an dem, was du hast. Wirklich in jedem Menschenwesen, steckt eine Seele, in der man lesen- sollte. Jeder, den du morgen triffst, ist für dein eigenes Lebensschiff- vielleicht entscheidend. Ich lächle den Obdachlosen an, gebe ihm den Euro in die Hand. Er schaut nicht auf. Hoffentlich findet er die Kraft, die Energie und Leidenschaft- sich zu befreien. Er ist ein Mahnmal für Vergänglichkeit, drum sei gewappnet und bereit, für alle Fälle.
http://www.gedichte24.net/nachdenkliches...hloser_590.html
Passt sowohl hier als auch in andere Themen.
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