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Propaganda-Geflunker II. - Elektroautos haben einen Wirkungsgrad von 80%
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Pfiffikus
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FT-Nutzer
6.619 geschriebene Beiträge
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Wohnort: Debschwitz
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18.08.2022 ~ 14:08 Uhr ~ Pfiffikus schreibt:
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im Forum Thüringen seit: 06.04.2006
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Propaganda-Geflunker II. - Elektroautos haben einen Wirkungsgrad von 80% |
Beitrag Kennung: 1076739
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Hin und wieder wird in den Medien geflunkert, um die Menschen für irgendwelchen Aktionismus in Sachen Klimawandel zu begeistern
Damit wir künftig leichter eine Stelle finden, zu der wir zwecks konstruktiver Auseinandersetzung mit dem Thema verlinken können, gehe ich hier mal auf einzelne dieser Propagandaphrasen ein.
Elektroautos hätten einen Wirkungsgrad von etwa 80% und seien deshalb angeblich effektiver als Dieselautos.
Ja der Volksmund sagt, hier werden Äpfel mit Birnen verglichen. Um das zu verstehen, müssen wir einen kleinen Exkurs in die Physik unternehmen. Es gibt, salopp gesagt, edle Energieformen und unedle Energieformen.
Zu den edlen Energieformen zählt Elektroenergie, chemische und mechanische Energie. Diese Energieformen lassen sich im Prinzip ohne nennenswerte Verluste in irgendwelche andere, benötigte Energieformen umwandeln. Deshalb sind sie so edel.
Unedle Energie, das ist vor allem Wärme oder Strahlungsenergie. Solche Energie lässt sich nicht ohne riesige Verluste in edlere Energie verwandeln. Vielmehr setzt die Physik an dieser Stelle Grenzen. (Für Laien verständlich: Eine große Wärmflasche besitzt sehr viel Wärmeenergie. Die ist in der Lage, ein Bettchen sehr lange warm zu halten. Doch diese viele Wärme in dieser Wärmflasche wird niemals in der Lage sein, auch nur einen Fingerhut voll Tee aufzubrühen.) Letztendlich führt das dazu, dass man Wärmeenergie nur mit einem Wirkungsgrad von weniger als 50% in Elektroenergie verwandeln kann.
Was hat das nun mit dem angeblichen Wirkungsgrad von Elektroautos zu tun? So ein Elektroauto wandelt in der Tat 80% der zugeführten Elektroenergie in mechanische Energie um. Dieser Fakt ist nicht abzustreiten. Aber Fakt ist auch, dass Elektroenergie in der Natur nicht in nutzbarer Form vorkommt. Elektroenergie ist keine Primärenergie! Während das Auto mit Verbrennungsmotor alle nötigen Energieumwandlungen selbst durchführt, ist die Wandlung von unedler in eine edle Energieform aus dem Elektroauto ausgelagert. Weil man dem Elektroauto beim Laden nur die edelste aller Energieformen zuführt, erscheint der Wirkungsgrad so hoch und deshalb fährt das Elektroauto LOKAL so emissionsarm. Die erforderliche Umwandlung von unedler Primärenergie in edle Elektroenergie ist zwar ebenfalls nötig, wird aber im Kraftwerk außerhalb des Fahrzeuges durchgeführt. Die Lithium-Auto-Lobbyisten lassen diesen Teil der Energiewandlung gerne aus ihrer Rechnung heraus fallen und kommen auf diese schön gerechneten 80 Prozent.
Um einen ehrlichen Wirkungsgrad von Elektroautos anzugeben, muss man auf jeden Fall betrachten, wie der Strom zum Laden erzeugt worden ist und welchen Wirkungsgrad diese Stromerzeugung hat. Und erst in Verbindung mit der Stromerzeugung kann man den ehrlichen Wirkungsgrad ermitteln.
Machen wir es mit Beispielen, womit das Auto aufgeladen werden kann.
Kohlestrom
Der Wirkungsgrad eines Kohlekraftwerkes bewegt sich zwischen 40 und 45 Prozent. Lädt man damit ein Elektroauto mit 80% Wirkungsgrad, dann fährt man mit einem ehrlichen Wirkungsgrad von 32 bis 36 Prozent (80% von 40 bis 45%).
Windstrom
Ein Windrad hat einen Wirkungsgrad von ca. 50 Prozent. (Theoretisch sind maximal 59% möglich, denn die Luft muss sich ja hinter dem Windrad wieder weg bewegen.)
Lädt man ein Elektroauto mit Windstrom und nutzt ihn mit 80% Wirkungsgrad, dann fährt man mit einem ehrlichen Wirkungsgrad von 40 Prozent.
Solarstrom tagsüber
Solarzellen gibt es in den verschiedensten Formen. Rechnen wir mal mit optimistischen 28 Prozent Wirkungsgrad. Ein Elektroauto, das damit geladen wird, fährt demnach nur mit 22,4 Prozent ehrlichem Wirkungsgrad.
Solarstrom nachts
Wenn man tagsüber auf Arbeit ist, muss man das Auto nachts laden. Das geht natürlich nicht direkt, denn eine Solarzelle liefert nachts keinen Strom. Deshalb muss der Strom zwischengespeichert werden, zum Beispiel in einem Akku. Dabei geht noch einmal Energie verloren. So ein Akku könnte einen Wirkungsgrad von 90 Prozent haben. Dann fährt dieses Elektroauto nur mit einem jämmerlichen Wirkungsgrad von 20,2 Prozent!
Es ist mir völlig bewusst, dass es bei allen Kraftwerkstypen, Speichern usw. verschiedenste Typen gibt und aus diesem Grunde können die Prozentzahlen selbstverständlich um einige Prozente nach oben oder unten abweichen.
Sowohl bei Elektroautos, als auch bei Dieselautos lassen wir mal die Übertragungsverluste unberücksichtigt. Strom muss vom Kraftwerk zur Ladestation transportiert werden. Und auch Diesel muss gefördert, transportiert und raffiniert werden.
Doch jede Angabe eines Wirkungsgrades über 50 Prozent für Elektroautos ist einfach nur eine unehrliche Propagandalüge.
Die Leser dürfen sich nun gerne selbst ein Bild darüber machen, ob ein Elektroauto effektiver fährt, als ein Dieselauto, dessen Motor einen Wirkungsgrad um die 40 Prozent hat.
Pfiffikus,
der nun um sachdienliche Diskussionsbeiträge bittet
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